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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Ökologie

Die zweite entwicklungsdekade von 1970-1980 ( grundbedürfnisstrategie)



3.1 Die neue Weltwirtschaftsordnung / Die Ergebnisse des Pearson-Berichts fanden kaum Gehör bei den Industriestaaten. Dagegen wurde die Kritik der Dritten Welt gegenüber der Entwicklungspolitik der Industriestaaten stärker . 1974 verabschiedete die UNO gegen die Stimmen der führenden westlichen Industrienationen die Erklärung über die Errichtung einer neuen internationalen Wirschaftsordnung.

.
Forderungen :
. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Staaten soll auf der Basis der vollen , beständigen und unantastbaren Souveränität der Staaten erfolgen. Jeder Staat hat seine eigene Souveränität über seine Bodenschätze und seine gesamte wirtschaftliche Tätigkeit .
. Stabilität der Rohstoffpreise muß gewährleistet sein.
. Entwicklungsländer sollen das Recht bekommen sich zu sogenannten Produzentenkartellen zusammenzuschließen, um notwendig werdende Preiserhöhungen von Rohstoffen durchzusetzen
. Steigerung der Rohstoffverarbeitung in der Dritten Welt
. Abbau von Zollschranken für Dritte Welt Waren
. Tätigkeit der sogenannten Multikonzerne muß kontrolliert und an die nationalen Entwicklungspläne angepaßt werden.
. Nahrungsproduktion muß gesteigert werden.
. Alle Staaten werden aufgefordert ,die Vergeudung von Gütern der Natur, einschließlich der Nahrungsmittel, zu beenden.
3.2 Das Konzept der Abkoppelung der Entwicklungsländer vom Weltwirtschaftssystem
Noch radikaler als in der neuen Weltwirtschaftsordnung hat eine Gruppe von Autoren die Entwicklungspolitik der Industrienationen angeprangert . Sie gehen davon aus, daß sich die wirtschaftliche und soziale Situation der Masse der Bevölkerung in der Dritten Welt immer mehr verschlechtert. Profitiert haben von der Entwicklungspolitik nur die dünne Oberschicht der Metropolen der Entwicklungsländer und die Großgrundbesitzer. Dagegen ist es nicht gelungen die Zunahme der absoluten Armut bei der breiten Masse der Bevölkerung zu verhindern . Die Entwicklungspolitik war an der Steigerung des wirtschaftlichen Wachstums und der Anhebung des Bruttosozialprodukts orientiert . Diese berücksichtigt aber nicht die ungerechte Verteilung des Einkommens , Eigentums und Machtbefugnisse.
Ursache für die Vertiefung der Kluft zwischen arm und reich ist die Abhängigkeit der Dritten Welt von der industriellen Gesellschaft. Die Dritte Welt ist abhängig, da sie nur billige landwirtschaftliche Produkte und Rohstoffe liefern kann und ein Reservoir von billigen Arbeitskräften darstellt. Die Dritte Welt muß sich frei machen von der Vorstellung, daß eine Industrialisierung die große Chance zur Verminderung des sozialen Elends ist .
Sie müssen selbst einfache Güter produzieren und zwischen den Entwicklungsländern untereinander Handel betreiben.

Wichtig ist vor allem die Produktion in der Landwirtschaft. Die fortschreitende Ausbeutung der Entwicklungsländer durch die Industrienationen kann nach Auffassung der Autoren gebremst werden , wenn die Dritte Welt einen eigenen Entwicklungsweg einschlägt .
Beispiele hierfür sind China ,Nordkorea, Tanzania und Kuba
In diesen Ländern wird versucht, einen selbstständigeren und langsameren Entwicklungsprozeß einzuleiten , bei dem alle Schichten der Bevölkerung zumindest ihre Grundbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Obdach, Arbeitsplatz und Bildung befriedigen können .

3.3 Das Festhalten am Status quo
Die Industrienationen lehnen weitgehend die neue Weltwirtschaftsordnung ab und erst recht die Strategie der Abkoppelung.
Anfang der 70-er Jahre führten die Industrieländer ohne die USA Zollvergünstigungen für Produkte der Entwicklungsländer ein. Diese Zollvergünstigungen konnten aber nur reiche Entwicklungsländer nutzen, dadurch verschärfte sich das Industrialisierungsgefälle unter den Entwicklungsländern. Dies ist ein Vorteil für große Konzerne, die jetzt in Niedriglohnländer der Dritten Welt ihre Produktion verlagern. Dadurch haben jetzt nichtindustriell arbeitende Handwerkerbetriebe keine Chancen mehr.

 
 

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