Das Klima ist das Ergebnis von vielen wechselwirkenden Komponenten. Einfluß nehmen die Atmosphäre (hat direkten Einfluß auf das Wetter) und im Gegensatz dazu die Eisschilde (Antarktis, Grönland, relativ langfristiger Einfluß). Dazwischen im Einflußbereich, liegt der Ozean, unterteilt in oberflächennahe warme Schicht, sie ist gekoppelt an veränderliche Wind- Strahlungs- und Niederschlagsfelder zwischen Ozean und Atmosphäre, Reaktionen sind Schwankungen der Strömungsfelder von Wochen bis Monaten. Veränderungen der Tiefsee auf Schwankungen der Oberflächenbedingungen in polaren und subpolaren Breiten angewiesen, wegen der großen beteiligten Wassermenge wirkt es sich erst im Laufe von Jahrzehnten aus.
Das Wassermolekühl ist asymmetrisch aufgebaut und genießt deshalb viele Vorteile. Die größte Dichte besitzt es bei 4 C, deshalb schwimmt Eis. Wasser reagiert träge auf Erwärmung bzw. Abkühlung, aber es besitzt dafür höchste Wärmekapazität (Siedepunkt 100 C, Gefrierpunkt 0 C). Der Salzgehalt verfälscht diese Werte allerdings.
Was die Zirkulation und Schichtung betrifft, wird das Meer von der Oberfläche her angeregt, z.B Wind führt zu Oberflächenströmungen. Der mit der Strömung einhergehende Massentransport verursacht regionale Massenüberschüsse bzw. -defizite, die dadurch entstehende Anhebung und Absenkung verursacht Wellen.
In Äquatornähe wärmt sich das Meer am schnellsten auf. Bei höheren Breitengraden durch schrägeren Einfallswinkel der Sonne langsamer. Noch dazu gibt unser Planet in kalten Umgebungen Wärme an den Weltraum ab. In Äquatornähe, übertrifft die von der Sonne einfallende Wärme den Verlust, zu den Polen hin wird die Bilanz negativ.
Ohne einen Temperaturausgleich, würde der Äquator kochen und die Pole extrem gefrieren. Der Wärmeaustausch zwischen Polen und niedrigen Breiten kann wegen der Rotation um die eigene Achse nicht direkt stattfinden. Sondern der Austausch erfolgt in Form von Spiralen die um die Erde kreisen. In den mittleren Breiten treffen sich kalte und warme Luftmassen und können sich zu Wirbeln (Stürmen) vereinigen.
Warme Luft steigt auf und kalte strömt unten nach, der enthaltene Wasserdampf wird zu Wolken und Niederschlag, weiters wird Umwandlungswärme (des Wassers vom flüssigen Zustand in den gasförmigen) frei. So entsteht ein Tiefdruckwirbel, der von Westen nach Osten zieht, es kommt zu einem Niederschlag in den mittleren Breiten, dann löst er sich auf (Temperaturunterschied Tropen und Pole wird zeitweilig schwächer).
Auch in niedrigen Breiten verursachen Ozeane Stürme, genannt Hurrikane (nach Windgott der Maya), Zyklone (Kreis) oder Taifune ("großer Wind"). Sie bilden sich dort, wo die Meerestemperatur > 27 C ist und die Passatwinde zu Polen abgelenkt werden, es entstehen sogenannte Spiralen.
Schon ein kleiner Luftwirbel, in dem ein Tiefdruckzentrum entsteht reicht aus. Die Luft strömt aus allen Richtungen in das Zentrum, nimmt Feuchtigkeit aus dem Ozean auf, diese kann im Zentrum nur noch nach oben entweichen und setzt so Gewitterwolken, Niederschlag und Umwandlungsenergie frei.
Die Dichte der Luft nimmt immer weiter ab und steigt immer mehr auf. Auf Meeresniveau entstehen Winde, die immer schneller um ihr Zentrum kreisen (durch den Bewegungsenergieverlust, der durch die Reibung auf der Oberfläche entsteht, erlangt er immer engere und spiralenförmigere Zentrumsnähe.) Ein Wirbelsturm entspannt sich, wenn kühleres Meerwasser aufsteigt, oder wenn er auf das Festland gerät.
Der Monsun
(dt. Jahreszeit) In bestimmten Monaten (bei uns ist Sommer), fällt in einigen Gebieten besonders viel Regen. Warme Luft sammelt sich im tibetischen Hochplateau und auf den Bergen Zentralafrikas. Die Südwinde nehmen viel Feuchtigkeit auf und ziehen ostwerts (Südatlantik, arabisches Meer, indischer Ozean). Über den erwärmten Landgebieten steigen Luftmassen (Winde) auf und entladen ihre Feuchtigkeit in Form von Monsun - Regen (in Asien und nördlich des Äquator liegenden Afrika). Diese Regenfälle sind besonders wichtig für eine ertragreiche Ernte. Sie halten an, bis es bei uns Winter wird, dann werden die Landmassen abgekühlt.
Die Winde wehen nun in NO - Richtung (über dem Äquator erneut Feuchtigkeitsaufnahme aus Ozeanen), jetzt im südlichen Afrika und nördlichen Australien abgeregnet werden. Wiederum hat die Meereswassertemperatur großen Ausschlag auf die Intensität des Regens.
El Nino
Alle 3 - 7 Jahre bleiben Passatwinde aus, deshalb kann die Erwärmung des mittleren Pazifiks nicht gestoppt werden und dehnt sich immer weiter ostwärts aus. Unter der Meeresoberfläche wandern Unterwasserwellen auf der Grenzschicht zwischen Oberflächenwasser und kälterem Tiefseewasser. Diese Wellen bilden sozusagen einen Deckel, der das Ausströmen kalten Wassers in den östlichen Pazifik verhindert. Deshalb dehnt sich das Warmwassergebiet immer weiter Richtung Südamerika aus.
Das hat wiederum das Ausbleiben von Sardellenschwämmen zur Folge, deswegen auch von peruanischen Fischern el nino (= Christkind, weil dies zur Weihnachtszeit geschieht, eigentlich wörtl. der Kleine) genannt. Das genaue Gegenteil dazu entsteht, wenn der Ostpazifik besonders stark abkühlt = la nina.
Das Problem, das bei diesen Erwärmungen entsteht ist, dass während das Warmwasser sich ostwärts ausbreitet, nehmen die darüberliegenden Luftmassen viel Feuchtigkeit auf und beeinflussen so die weltweite Wetter- und Niederschlagssituation. Es werden z.B. Dürreperioden in Indonesien und Australien ausgelöst, die große Waldbrände zur Folge haben. Andererseits wird Südamerika (Pazifikküste) von heftigen Niederschlägen heimgesucht, die verherende Überschwemmungen auslösen. Stürme können an unvermuteten, sonst ruhigen Orten entstehen u.s.w.
Dieses Phänomen ist aufgetreten in den Jahren 82/83 86/87 92-94 97 (sehr stark). Aber durch die Forschung mit dem Meer läßt es sich ziemlich lange Vorhersagen.
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