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geographie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Berge

Der mensch und die landschaft



a.) Geschichte Ab ca. 50 000 v. Chr. Einwanderung der ersten Ureinwohner aus Südostasien

Um 10 000 v. Chr. Abtrennung von Tasmanien und Neuguinea von der australischen Landmasse durch das Ansteigen des Meeresspiegels nach der letzen Eiszeit.

1606 Der Holländer William Jansz landet an der Westküste von Cape York (Queensland) und betritt als erster Europäer Australien.

1642 Der Holländer Abel Tasman entdeckt Tasmanien.

1770 Der Brite James Cook ankert auf dem Rückweg aus dem Südpazifik in der Botany Bay, wo später Sydney entsteht. Im August nimmt er den östlichen Teil Australiens für die englische Krone in Besitz.

1788 Erste dauerhafte Ansiedlung von Europäern durch Ansiedlung von Sträflingen aus England.

1793 Die ersten freien Siedler kommen in Australien an.


1797 Die ersten Merinoschafe werden nach Australien eingeführt, damit wird der Grundstein für einen bis heute profitablen Wirtschaftszweig gelegt - die Wollproduktion.

1817 Der Kontinent erhält offiziell den Namen Australien.


1835 Gründung von Melbourne.

1851 Erster Goldfund in Victoria und New South Wales- Beginn des Goldrausches.

1.1.1901 In Sydney wird das Commonwealth of Australia verkündet, der Zusammenschluß der sechs australischen Kolonien zu einer unabhängigen Nation; Melbourne wird zur vorläufigen Hauptstadt bestimmt.

1902 Australien führt als zweites Land der Welt das Frauenwahlrecht ein.

1908 Wegen der Rivalität zwischen Melbourne und Sydney wird das noch zu bauende Canberra zur Hauptstadt von Australien bestimmt.

1915 Bei dem Sturm auf türkische Stellungen müssen die australischen Truppen schwere Verluste hinnehmen. Dieser Tag (25.04.1915) ist seitdem Nationalfeiertag (ANZAC-Day)


1927 Canberra wird Regierungssitz.

1928 Gründung des Royal Flying Doctor Service.

3.9.1939 Nach der Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland tritt Australien ebenfalls in den 2. Weltkrieg ein.


1945 UNO - Beitritt.

1951 Das Verteidigungsbündnis ANUS zwischen Australien, Neuseeland und der USA wird geschlossen.

1956 In Melbourne werden die Olympischen Sommerspiele ausgetragen.

1960 Aborigines werden australische Bürger mit Recht auf Sozialleistungen. 2 Jahre später erhalten sie das Wahlrecht.

1973 Feierliche Eröffnung des Sydney Opera House

1985 Rückgabe des Ayers Rock an die Aborigines.

1993 Sydney erhält den Zuschlag für die Olympischen Spiele im Jahr 2 000.

1994 Im Januar wüten in Sydney die verheerendsten Feuersbrünste in der Geschichte des weißen Australien.




b.) Besiedlung
a.) Bevölkerung

Einwohnerzahl: 18 Millionen

Bevölkerungsdichte: 2,3 Einwohner /km²


Australien zählt mit einer Bevölkerungsdichte von 2,3 Einwohnern pro km² zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde, wobei sich die Menschen sehr ungleichmäßig verteilen. 85,5% der Australier leben in Orten mit mehr als 2 000 Einwohnern, 70% allein in den zehn größten Städten. Die meisten Australier bewohnen die Süd- und Ostküste. Rund die Hälfte der Bevölkerung lebt in den Millionenstädten Sydney, Melbourne, Perth und Brisbane.
Australien ist ein Einwanderungsland; rund 75% der Australier sind britischer Abstammung, etwa 20% stammen ursprünglich aus anderen europäischen Ländern, sowie 3,5% aus asiatischen und afrikanischen Staaten.
Die weiße Bevölkerung stellt den höchsten Prozentsatz dar. Der Anteil der australischen Ureinwohner beträgt knapp 1,5%, sie sind damit, neben der asiatischen Bevölkerung, die am deutlichsten benachteiligte Minderheit. Da die 230 000 Aborigines eine benachteiligte Minderheit der Gesamtbevölkerung darstellen, wird seit 1970 der Diskriminierungen, zumindest gesetzlich, Einhalt geboten, das kulturelle Erbe geschützt und Landrechte anerkannt.



Immigrationspolitik:
Trotz der in früheren Jahren großzügig bemessenen Einwanderungsquoten verwehrte Australien lange Zeit Angehörigen außereuropäischer Rassen den permanenten Aufenthalt im Lande. Die farbigen Einwanderer sollten ferngehalten werden, da sich die Gewerkschaften um die Senkung des hohen Lohnniveaus fürchteten. Doch erst seit 1959 wurde diese Auswahl abgeschafft.
Früher konnte man in Australien viel leichter zu einer Einwanderungsbewilligung kommen als heute. Jeder Einwanderungswillige muß sich heute nämlich einem strengen Bewertungssystem unterziehen, wobei Alter, Ausbildung, Sprachkenntnisse und Familienstand, sowie Beruf und Vermögensverhältnisse eine Rolle spielen.
Bis zum Anfang der 80er Jahre versuchten die jeweiligen Regierungen ihre neuen Bürger so rasch wie möglich nahtlos in die australische Gesellschaft einzugliedern. Doch während etwa die zahlreichen holländischen und deutschen Immigranten nahezu spurlos im Alltag untertauchten, bildeten sich in manchen Großstädten ausgedehnte griechische und italienische Viertel mit eigenen Restaurants und Geschäften. Die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen leben also eher nebeneinander als miteinander. Deshalb wurde seit Mitte der 80er Jahre ein Konzept entwickelt, das den Immigranten ermöglicht, Sprache und Kultur ihres Heimatlandes zu pflegen und so ihre ethnische Identität bewahren zu können.

Sozialsystem:
Die Anzahl der älteren Menschen ist aufgrund der niedrigen Geburtenraten und der hohen Lebenserwartung stark gestiegen.
Das Sozialhilfe- und Versicherungssystem, das umfangreichen Schutz bietet, wird aus dem Steueraufkommen des Bundes finanziert. Es umfaßt unter anderen Invaliditäts- und Krankenversicherung sowie die Pension, und jeder Australier hat die Möglichkeit, Arbeitslosenunterstützung oder Familienbeihilfe zu beziehen. Das Gesundheitswesen ist gut entwickelt. Die dünnbesiedelten Regionen werden durch fliegende Ambulanzen versorgt - dem Royal Flying Doctor Service.

Sprache:
Die Landessprache ist Englisch, das einige australische Spracheigentümlichkeiten aufweist; jeder fünfte Australier spricht Englisch - wenn er dessen überhaupt mächtig ist - mit einem fremdländischen Akzent.


Religion:
Die Religionszugehörigkeit ist durch das Herkunftsland der Einwanderungsgruppen bestimmt. Vor dem 2. Weltkrieg gehörten noch fast 40% der Bevölkerung der anglikanischen Kirche an. Nach Kriegsende aber stieg die Bedeutung der römisch-katholischen Kirche stark an, da ein Großteil der neuen Immigranten aus traditionell katholischen Ländern kam (Irland, Italien, Polen...).

Drei Viertel der Bevölkerung gehören christlichen Religionen an, darunter sind:

Anglikaner 24%
Katholiken 26%

Protestanten 14%
Orthodoxe

Außerdem gibt es

Buddhisten,
Juden und

Moslems.

Die Ureinwohner üben teilweise noch Naturreligionen aus.










Schulpflicht:
Allgemeine Schulpflicht besteht vom 6.bis 15. Lebensjahr, in Tasmanien bis zum 16. Lebensjahr. Das Schulsystem entspricht weitgehend dem britischen.

Nach vier bis fünf Jahren Grundschule folgen vier Jahre Mittelschule, die mit einer Zwischenprüfung endet. Danach berechtigen weitere sechs Jahre Sekundarschule den Eintritt in eine Universität. Die Aufsicht über das Bildungswesen liegt bei den Bundesstaaten; die Regierung hat jedoch ein Mitspracherecht und gewährt erhebliche finanzielle Zuschüsse. Australien hat 19 Universitäten, deren älteste 1890 in Sydney gegründet wurde.
Der Unterricht an den staatlichen wie auch an vielen privaten Schulen ist kostenlos. Kinder in abgelegenen Gebieten werden durch die "School of the Air" per Sprechfunk unterrichtet.
Analphabetismus besteht praktisch nur noch bei den Aborigines, für die spezielle Ausbildungsprogramme geschaffen wurden.


Aborigines:
(von lat.: ab origine - von Anfang an da)
Lange bevor sich im heuten Europa antike Hochkulturen entwickelten, erlebte der australische Kontinent bereits die Blütezeit einer Kultur mit ausgeprägten Sitten und Lebensformen sowie differenzierten Glaubensvorstellungen.
Zur Zeit der Besiedlung des Kontinents durch die Europäer gab es etwa 300 000 Aborigines, die rund 500 Stämmen angehörten. Die meisten wurden ausgerottet oder durch eingeschleppte Krankheiten hingerafft. Heute machen sie nur noch etwa 1% der Gesamtbevölkerung aus, einschließlich eines großen Anteils von Mischlingen. Sie leben überwiegend am Rande größerer Ansiedlungen oder in den Ghettos der Großstädte. Einige hunderte leben nur noch nach Art ihrer Vorväter, vorwiegend in entlegenen Gebieten Zentral- und Nordaustraliens, als Nomaden.

Ihre Vorfahren waren Jäger und Sammler und zogen in Horden durch das Land. Sie stellten Waffen, Geräte und Werkzeuge aus Stein, Holz und anderen Materialien (Felle, Knochen, Fasern) her. Da Aborigines immer wieder lange Strecken zurückzulegen hatten, mußten die einzelnen Geräte leicht transportabel und auf verschiedene Weise nutzbar sein. Sie entwickelten auch den Bumerang.

Für die Kultur der Aborigines ist dieses typische Wurfholz ein uraltes Instrument. Da die persönliche Habe der nomadisierenden Ureinwohner auf ein Minimum beschränkt sein mußte, hatten Bumerangs - neben der Einsatzmöglichkeit für die Jagd oder als Spielgerät - noch andere Funktionen. So konnten sie als Sichel zum Grasmähen, als Grabstock zur Nahrungssuche, oder bei zeremoniellen Veranstaltungen als Rhythmusinstrument eingesetzt werden.
Die komplizierten Ordnungen ihres sozialen Lebens wurzelten in mythischen Traditionen: Den Vorstellungen der Aborigines zufolge, hatten in der sogenannten Traumzeit Schöpfungswesen die Erde mit lebenspendender Kraft erfüllt. Der deshalb als heilig geltende Boden durfte nicht verändert, bepflanzt oder gar weggegeben werden; ein Stamm, der seinen Grund und Boden verlor, war zum Aussterben verurteilt. Doch die Vorstellung von Landeigentum ist für sie absurder als für uns der Besitz eines Sternes. Nicht der materielle Besitz ist entscheidend, sondern die geistig - religiöse Verbindung zum Territorium.

Eine besondere Rolle spielte bei den Ureinwohnern der Totemismus: Jeder Lebende fühlte sich einem bestimmten Tier, einer Pflanze oder einer kosmischen Erscheinung verbunden - seinem Totem - , das oft als mythischer Ahnen- oder Schutzgeist aufgefaßt und daher ehrfurchtsvoll behandelt wurde.

Die Verbundenheit mit einem Totem begründete Verwandschaftssysteme und Bindungen zwischen anderen Klanen mit gleichem Totem. Ein Pflanzen- oder Tiertotem durfte nicht getötet und nicht gegessen werden. Angehörige des gleichen Totems durften einander nicht heiraten.
Entsprechend ihrem Naturverständnis war auch der Kunstbegriff der Ureinwohner allumfassend. Alles gehörte zusammen: mythische Gesänge, Tänze, farbenprächtige Malereien auf Baumrinden, Schnitzereien an Bumerangs, Tätowierungen und Bemalungen der Tanzenden oder das kunstvolle Blasen der Didgeridos (dumpfes Blasrohr). Zu den Besonderheiten dieser Kunst gehört auch der sogenannte Röngtenstil, bei dem nicht nur das Äußere von Lebewesen oder Geistern, sondern auch deren Knochen und inneren Organe dargestellt wurden.
Die bedeutendsten Zeugnisse dieser Kultur sind Felsmalereien, deren Alter teilweise auf 20 000 Jahre geschätzt wird und die vor allem im Nordterritorium und in Queensland gefunden wurden.
Heute leben diese alten Traditionen in der Baumrindenmalerei, der Verarbeitung alter Motive in Gemälden, aber auch im Tanz wieder auf.

Seit etwa 1870 wurden tausende Aborigines zwangsweise in Reservate oder in Missionsstationen angesiedelt. Die Umsiedelung in diese "Schutzgebiete" kam einer totalen Entmündigung gleich. Ab etwa 1900 wurden Kinder der Aborigines zu weißen Pflegeeltern gebracht, damit sie lernen, "weiß" zu denken und zu handeln. Bis in die 60er Jahre dieses Jahrhunderts wurden den Ureinwohnern ihre Bürgerrechte vorenthalten. Erst 1960 wurden sie als Staatsbürger anerkannt, erst 1962 erhielten sie das Wahlrecht, erst ab 1967 wurden sie bei Volkszählungen berücksichtigt.
Während auf dem Lande die Aborigines noch ansatzweise die Möglichkeit haben, ein ihren Traditionen nahestehendes Leben zu führen, vegetieren sie in den Städten häufig als Fürsorgeempfänger in den Elendsvierteln vor sich hin.


Die Integration in der "weißen" Gesellschaft ist nicht sehr sinnvoll. Ein Neubeginn in der Wüste oder im Busch scheint möglich, seitdem immer mehr Aborigines zu ihrem traditionellen Leben in die einstigen Stammesgebiete zurückkehren und in entlegenen Regionen zunehmend kleine Siedlungen errichten.



d.) Staat und Politik

Australiens Bundesstaaten:

. West- Australien
. Nordterritorium

. Süd- Australien
. Queensland

. Neu- Süd- Wales
. Victoria

. Tasmanien

Australien hat sechs innenpolitisch unabhängige Bundesstaaten mit eigenen Gouverneuren und Regierungen. Als externe Territorien gehört außerdem eine Reihe von Inseln zum Staatsgebiet. Weiters erhebt Australien Anspruch auf einen Sektor der Antarktis.
Australien ist eine parlamentarische, föderative Monarchie im Commonwealth. Staatsoberhaupt und nomineller Inhaber der höchsten Exekutivgewalt ist der britische Monarch (derzeit: Königin Elizabeth II), vertreten durch einen von der australischen Regierung vorgeschlagenen Generalgouverneur. Ihm steht ein Kabinett zur Seite, der Bundesexekutivrat. Der Führer der jeweiligen Parlamentsmehrheit wird zum Premierminister gewählt.
Australiens verfassungsmäßige Bindung an Großbritannien ist seit 1986 aufgehoben. Der Inselstaat strebt nun die völlige Loslösung und die Ausrufung der Republik an. Innenpolitisch wurde mit dem sogenannten Mabo-Gesetz, einem Landrechtgesetz, die Emanzipation der Aborigines zumindest formal entscheidend vorangetrieben.




d.) Städte

Hauptstadt: Canberra
Die Bundesstaaten mit ihren Hauptstädten:
Western Australia - Perth

Northern Territory - Darwin
South Australia - Adelaide

Queensland - Brisbane
New South Wales - Sydney

Victoria - Melbourne
Tasmanien - Hobart












Hauptstädte nach Einwohnerzahl geordnet:
3 700 000 Einw. Sydney

3 100 000 Einw. Melbourne
1 400 000 Einw. Brisbaine

1 200 000 Einw. Perth
1 000 000 Einw. Adelaide

310 000 Einw. Canberra
180 000 Einw. Hobart

75 000 Einw. Darwin


Die Hauptstädte der einzelnen Bundesstaaten wurden alle an Flußmündungen angelegt. In fast jeder Großstadt findet man Viertel einzelner Volksgruppen. So hat Sydney z.B. sein Little Italy und seine Chinatown, wo italienische oder chinesische Großfamilien alte Traditionen pflegen. Diese Großstädte sind Schmelztiegel vieler Nationen, Kulturen, Sprachen...



Canberra:
Als einzige Großstadt des Fünften Kontinents liegt Canberra, die Hauptstadt des Commonwealth of Australia, nicht am Meer, sondern etwa 100 km von der Küste entfernt im Monaro-Tafelland.
Canberra ist eine weitläufige Metropole, welche sich im Australian Capital Territory befindet. (Das Australian Capital Territory ist 2 400 km² groß; ist ähnlich wie das North Territory, das keine volle bundesstaatliche Souveränität besitzt, sondern in vielen Angelegenheiten der australischen Bundesregierung untersteht).
Im Australian Capital Territory leben rund 310 000 Menschen, das sind etwa 1,7% der australischen Bevölkerung.
Canberra ist Sitz des Bundesparlaments, des Obersten Gerichtshofes, sowie zahlreicher Verwaltungsbehörden und ausländischer Botschaften.
Canberra ist keine natürlich gewachsene Stadt, sondern das Produkt sorgfältiger Planung. Dank der Rivalität, schon seit den Pionierjahren, zwischen Sydney und Melbourne, ist die Hauptstadt überhaupt entstanden. Die Gründerväter der Nation konnten sich nicht auf eine der beiden Metropolen einigen, und deshalb fanden sie eine Kompromißlösung. Eine neue Hauptstadt sollte aus dem Boden gestampft werden, in gebührendem Abstand zwar zwischen den Kontrahenten, aus historischen Gründen aber auf dem Gebiet von New South Wales.
Am 12.03.1913 erfolgte die offizielle Gründungszeremonie. Die Hauptstadt wurde nach dem Aboriginal-Begriff Kamberra benannt, was soviel wie Treffpunkt oder Versammlungsort heißt.
Der Chicagoer Architekt Walter Burley entwarf den faszinierenden Plan der Stadt. Der Bau ging zunächst sehr schleppend voran. Politiker und Bürokraten waren sich über etliche Dinge uneinig, Sparmaßnahmen, die beidenWeltkriege und die Wirtschaftskrise zu Beginn der 30er Jahre verzögerten den Bauabschluß.
Trotz zahlreicher Parks und Grünanlagen mit hohem Freizeitwert wirkt die Metropole vor allem im Zentrum und im Regierungsviertel steril.
Das um ein gigantisches Dreieck herum angelegte Stadtzentrum wird durch einen künstlich aufgestauten See in zwei Bezirke geteilt. Beide Hälften der Innenstadt besitzen einen Mittelpunkt mit konzentrisch angeordneten Straßenringen und strahlenförmig auseinanderstrebenden Ausfallstraßen.

Während sich im Norden das Geschäfts- und Einkaufszentrum ausbreitet, erstreckt sich im Süden das Regierungsviertel. Da die Entfernungen zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten zum Teil sehr groß sind, ist eine Erkundung zu Fuß nur teilweise möglich. Aber auch eine Stadtrundfahrt im Auto gestaltet sich aufgrund des verwirrenden Straßensystems kompliziert.


Sydney:
Sydney ist für viele Australier nicht nur die Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, sondern die heimliche Kapitale des Fünften Kontinents.
Mit rund 3,7 Millionen Einwohnern ist Sydney die größte Stadt Australiens. In den Vierteln und Vororten der Metropole leben über 20% der Australier. Sydney ist das bedeutendste Industrie-, Handels- und Finanzzentrum Australiens, sowie der kulturelle Mittelpunkt. Das Sydney Opera House ist wohl das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Der Bau mit zehn perlenfarbenen, wie aufgeblähte Segel wirkenden Dächermuscheln war heftig umstritten.
Captain Arthur Pillip ging 1788 in Port Jackson an Land und gründete die Siedlung Sydney. Bis 1840 wurden Sträflinge nach Sydney deportiert. Allmählich aber kamen zunehmend mehr Siedler aus freien Stücken auf den fernen Kontinent. Die Bevölkerung stieg zwischen 1850 und 1890 hauptsächliche infolge des Goldrausches.
Heute prallen architektonische Konturen der Vergangenheit hart auf jene der Moderne. Historische Bausubstanzen stehen neben Hochhäusern - eine Stadt mit extremen Kontrasten. Nicht nur in architektonischer Weise, sondern auch in der Bevölkerung. Die einzelnen ethnischen Gruppen haben es verstanden, in der Weltstadt ihre kulturelle Eigenständigkeit zu bewahren.



Melbourne:
Die Hauptstadt von Victoria, mit rund 3,1 Millionen Einwohnern nach Sydney zweitgrößte Metropole des Kontinents, liegt beiderseits des Yarra River am Nordufer der fast gänzlich von Land eingeschlossenen Port Philip Bay. Menschen aus rund 140 Nationen geben ganzen Stadtteilen ihr typisches Flair.
Anders als Sydney war Melbourne ursprünglich keine Strafkolonie, sondern wurde von freien Siedlern gegründet. Durch das reichlich vorhandene Weideland wurden viele finanzkräftige, freie Siedler angelockt. Die Entwicklung der erfolgreichen Zucht von Merinoschafen zog Schafzüchter, reiche Handelskaufleute an, und Melbourne wurde zu einem wichtigen Wollexporthafen.
Obwohl sich ein Großteil der verarbeitenden Industrie des Landes in und um Melbourne angesiedelt hat, obwohl an den Ufern des Yarra mächtige Banken und Versicherungen, Minengesellschaften und andere Industriegiganten residieren und hier der größte australische Gewerkschaftsverband sowie alle bedeutenden politischen Parteien ihre Hauptquartiere haben, ist Melbourne in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht weniger bedeutend wie Sydney.
Trotz der monströsen Skyline präsentiert sich Melbourne eher als Provinzstadt. Es hat heute noch vornehmlich viktorianischen Charakter, es zeigt mehr britische Züge auf, als keine andere australische Metropole.
Melbourne hat keine spektakuläre Sehenswürdigkeiten, dennoch hat es eine Besonderheit: etwa ein Drittel der Fläche im Zentrum ist reine Parklandschaft. In dieser Hinsicht schlägt Melbourne jede andere Metropole der Welt.

Adelaide:
Adelaide, mit gut 1 Million Einwohnern die fünftgrößte Stadt Australiens, erstreckt sich in einem schmalen Küstenstreifen zwischen dem Gulf St. Vincent im Westen und den wie ein natürlicher Schutzschild im Osten aufragenden Beren der Mount Lofty Ranges.
Adelaide wurde nicht von deportierten Häftlingen und freigelassenen Strafgefangenen aufgebaut, sondern ausschließlich von freien Männern und Frauen. Die Siedler, die fast durchwegs aus dem englischen Mittelstand kamen, brachten großteils neben einer soliden finanziellen Basis landwirtschaftliche, handwerkliche oder kaufmännische Erfahrungen mit in ihre neue Heimat.
Die Hauptstadt von South Australia wurde nach Adelaide, der Gemahlin des englischen Königs Williams IV, benannt. Der Anstieg der Bevölkerung nach dem 2. Weltkrieg führte zu einer Expansion der verarbeitenden Industrie.
Obwohl mittlerweile Millionenstadt, vermochte Adelaide das Flair und die Atmosphäre eines kleinen, beschaulichen Ortes zu bewahren. Die Metropole ist heute ein Gemisch aus alter und neuer Bauweise. Ausgedehnte Grünflächen und zahlreiche Kirchen geben der Stadt ihre Besonderheit.

Perth:
Hauptstadt von Western Australia ist Perth. Im flächenmäßig größten australischen Bundesstaat leben etwas mehr als 1,6 Millionen Menschen, rund 1,2 Millionen allein in Perth. Damit ist die Metropole am Swan River die viertgrößte Metropole in Australien.
Die Britische Krone zeigte anfangs kein Interesse an der Besiedlung dieses Teils des Kontinents. Doch dann bot man den Siedlern mehr oder minder planlos Land an, das sich überdies als weit weniger fruchtbar als angenommen erwies. Die Neuankömmlinge brachten auch keine Erfahrungen in der Landwirtschaft mit und so kam die Kolonie bald in Schwierigkeiten.

Strafgefangene hatten dann einen bedeutenden Anteil am Aufbau der Kolonie beigetragen, und nach der Erschließung ausgedehnter Lager wertvoller Mineralien schaffte Western Australia, mit seiner Hauptstadt, einen fulminanten Aufstieg.
Die Glas- und Betonriesen schaffen einen enormen Kontrast zu der alten Baukunst und prägen damit das Stadtbild von Perth.

Brisbane:
Die Hauptstadt von Queensland breitet sich an den Ufern des gleichnamigen Flusses Brisbane River aus. Mit rund 1,4 Millionen Einwohnern ist Brisbane die drittgrößte Stadt in Australien.
Brisbane hatte anfangs einen sehr ungünstigen Start, die Gründung einer Strafkolonie, welche man erst 1834 zu einer Stadt erklärte. Doch es blieb ein Gefängnis und war für jeden freien Siedler gesperrt. Erst acht Jahre später öffnete man die Strafkolonie für freie Siedler, und Brisbane wurde, früher ein lange von Sydney kontrollierter Außenposten, die Hauptstadt der neuen Kolonie, welche man zu ehren der Königin Queensland nannte.
Durch die immensen natürlichen Ressourcen von Queensland, die mineralischen Bodenschätze und landwirtschaftlichen Erzeugnisse, verhalfen der Stadt zu einem gewaltigen Aufstieg, zu einem hektischen Zentrum von Handel, Verwaltung und Hochfinanz.


Darwin:
Darwin ist die Hauptstadt des Northern Territory und zugleich das bedeutendste Zentrum im Top End, dem "oberen Ende" von Australien. Rund 75 000 Menschen leben in Darwin, Tendenz steigend.
Nachdem alle Siedlungsversuche fehlgeschlagen sind, beschloß die Kolonialregierung in Sydney in der Bucht einen Stützpunkt zu errichten. Durch den Goldrausch erfuhr die Stadt einen raschen Aufschwung, doch nach Ablauf der Goldfunde stagnierte die Entwicklung. Auch aufgrund der regelmäßig wiederkehrenden Wirbelstürme, welche über die Hafenstadt hinwegtoben, sowie die geographische Isolation des nördlichen Außenpostens vom Rest des Kontinents waren weitere Gründe dafür.
Inzwischen hat sich Darwin zu einem wichtigen Handelszentrum, wegen der günstigen Lage zum Großraum Südostasien, entwickelt. Diese Nähe zu Asien spiegelt sich auch in den Bevölkerungsgruppen wider.

TASMANIEN:
Die Insel Tasmanien liegt vor der Küste von Victoria und ist durch die 240km breite Bass Strait vom australischen Festland getrennt. Noch vor rund 10 000 bis 15 000 Jahren war Tasmanien mit dem Festland verbunden, doch es zeigt ein ganz anderes Landschaftsbild.
Es bietet ein sehr weites Spektrum unterschiedlicher Landschaftstypen. Die am dichtesten besiedelten Regionen - der Südosten und die Nordküste - werden durch ausgedehnte Felder, Wiesen und Weiden geprägt und erinnern an die ländlichen Gebiete Englands. Die Küste im Osten mit malerischen Buchten und Stränden, sowie imposanten Klippenszenarien ähnelt der irländischen, während das zentrale Hochland mit Gletscherseen und Mooren skandinavischen Landschaften gleicht. Der Südwestteil der Insel ist eine fast unberührte Wildnis aus mit Regenwald überwucherten Bergen.
Rund 450 000 Tasmanier legen großen Wert auf die Tradition des ehemaligen Mutterlandes Großbritanniens.
Wegen des niederschlagsreichen Klimas ohne starke Temperaturextreme präsentiert sich Tasmanien als eine üppige, grüne Insel. In den Regenwäldern finden Experten heute noch immer Tiere und Pflanzen, welche einmalig auf der Welt, vielleicht auch letztmalig, sind. Die expandierende Forstwirtschaft bedroht die Wälder, denn die Holzfäller schlägern die bis zu 80 m hohen Baumriesen für die japanische Papierindustrie. Das übriggebliebene, karge Land wird meist mit Monokulturen wieder aufgeforstet. Zwar sind immer noch rund 40% der Insel von Wäldern bedeckt, jedoch ist der Regenwaldanteil auf nur 7% zusammengeschmolzen.
Abel Tasman, ein niederländischer Seefahrer "entdeckte" 1642 die später nach ihm benannte Insel als erster Europäer. Tasmanien nimmt wegen der dort betriebenen völligen Ausrottung der Aborigines eine besondere Stellung in der australischen Geschichte ein.
Vor Ankunft der weißen Siedler lebten auf der Insel rund 70 verschiedene Stammesgruppem mit etwa 4 000 bis 5 000 Ureinwohnern. Den Briten "genügten" einige Jahrzehnte, um die tasmanische Urbevölkerung restlos auszurotten.
Gleich nach der Gründung der Hafenstadt Hobart entwickelte sich die Insel zu einer Verbannungsstädte für die widerspenstigsten der deportierten Strafgefangenen. Während anfänglich auf Tasmanien fast ausschließlich Strafgefangene und deren Bewacher lebten, ließen sich seit 1827 auch zunehmend freie Siedler nieder.

Aufgrund der günstigen Voraussetzungen für Ackerbau und Viehzucht im Umland entwickelte sich Hobart rasch zu einer der bedeutendsten australischen Hafenstädte. Neben Nahrungsmittel für Sydney lieferte Tasmanien auch Wolle und Getreide ins englische Mutterland.
Obwohl sich nach dem 2. Weltkrieg große Industriebetriebe auf Tasmanien ansiedelten und vor allem die Einwohnerzahl von Hobart stark anstieg, verlagerte sich das wirtschaftliche und politische Schwergewicht seit Mitte dieses Jahrhunderts zunehmend auf das Festland.

Hobart:
Die 180 000 Einwohner zählende Hauptstadt liegt an dem breiten Mündungstrichter des River Derwent. Sie ist von zahlreichen Wasserflächen aufgelockert und erinnert daher an norwegische Küstenstädte. Den imposanten Hintergrund der Metropole bildet der 1270m hohe Mount Wellington, dessen Gipfel oft wolkenverhüllt und schneebedeckt ist.
Von allen australischen Städten blieben in Hobart Geschichte und Erbe der Vergangenheit am reinsten erhalten.



f.) Wirtschaftliche Verhältnisse

Währung: 1 Australischer Dollar (A-$) = 100 Cents (c)
Bruttoinlandsprodukt (in Anteilen): Land- und Forstwirtschaft 4%
Produzierendes Gewerbe 31%

Dienstleistungen 65%

Die Landwirtschaft war bis Mitte dieses Jahrhunderts die Basis des Wohlstandes der Australier. Großflächige Bewässerung von Ackerland, die Entwicklung moderner Landmaschinen, sowie neue Möglichkeiten der Lebensmittelkonservierung ließen Australien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem Großexporteur für landwirtschaftliche Produkte aufsteigen. Vor allem durch die Ausfuhr von Wolle, Weizen und Fleisch erzielte das Land eines der weltweit höchsten Pro-Kopf-Einkommen.
Nach dem 2. Weltkrieg trug die gesteigerte Ausbeutung immenser Bodenschätze zu einer weiteren Steigerung des Nationaleinkommens bei.
Australien begann sich zu einem der weltgrößten Lieferanten mineralischer Rohstoffe zu entwickeln. Doch anstatt an neue, wirtschaftliche Trends und globale Veränderungen anzuschließen, ruhten sich die Australier in ihrem Wohlstand aus. Als dann Großbritannien 1972 der europäischen Gemeinschaft beitrat, verlor Australien praktisch über Nacht ihren mit Abstand wichtigsten Überseemarkt.

Man vernachlässigte auch die Entwicklung exporttauglicher Fertigwaren und als Resultat dessen, erlebte Australien zwischen 1982 und 1984 die größte Wirtschaftskrise seiner Geschichte.
Seit Mitte der 80er Jahre gibt es eine wirtschaftspolitische Kurskorrektur. Leistungsorientierte Löhne, höhere Produktivität, Privatisierung unrentabler Staatsbetriebe, Abbau von Schutzzöllen und Zügelung der Gewerkschaft sind die wichtigsten Komponenten. Ein Kernpunkt der neuen Strategie ist die vermehrte Verarbeitung von Rohstoffen an Ort und Stelle, damit eine größere Produktpalette für den Export zur Auswahl steht.
Einen hohen Stellenwert hat natürlich auch der Tourismus. Durch die Fremdenverkehrsindustrie konnten direkt und indirekt tausende Arbeitsplätze geschaffen werden.


Export- Import:
Die allgemeine Wirtschaftslage Australiens ist eher als ungünstig zu bezeichnen . Das vor allem auf den Export von Rohstoffen orientierte Land leidet seit Jahren unter den niedrigen und schwankenden Preisen für seine Ausfuhrgüter Erdöl, Kohle, Eisenerz, Aluminium, Gold und landwirtschaftliche Produkte wie Weizen und Wolle.
Eingeführt werden vor allem Maschinen, elektrotechnische Erzeugnisse, Roh- und Halbfertigwaren für die Industrie, sowie Fahrzeuge. Wichtige Handelspartner sind Japan, die USA, Großbritannien, Deutschland und Neuseeland, sowie südostasiatische Länder.


Landwirtschaft:
Rund zwei Drittel der Staatsfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Davon sind jedoch nur 10% Ackerland, der Rest sind Dauerwiesen- weiden, deren größter Teil sich nur für eine extensive Weidewirtschaft eignet.
Die wichtigsten Anbauprodukte sind Getreide, vor allem Weizen und Zuckerrohr. Die Landwirtschaft ist auf Kunstdünger angewiesen und arbeitet hochmechanisiert. In der Viehwirtschaft wird vor allem Schafzucht betrieben, sowohl für die Produktion von Wolle, als auch für die Fleischproduktion.


Energie:
Die einzelnen Bundesstaaten decken ihren Energiebedarf aus dem jeweils lokal vorhandenen Energieträger. Neben Wärmekraftwerken, die 87% des Stroms liefern, ist auch die Nutzung der Wasserkraft von Bedeutung. Als Primärenergieträger wird neben Steinkohle und Erdöl zunehmend Erdgas verwendet.



Industrie:
Schutzmaßnahmen für den eigenen Markt (Zölle, Einfuhrbeschränkungen) haben in vielen Bereichen zu einer veralteten Industriestruktur mit geringer Spezialisierung geführt.
Die Eisen- und Stahlerzeugung dominiert, wichtige Zweige sind dann die Metallverarbeitung (Fahrzeug-, Maschinenbau), Textilindustrie und Zuckerherstellung.


Tourismus:
Der Tourismus ist mit 2,5 Millionen ausländischen Besuchern pro Jahr ein bedeutender Faktor im Dienstleistungsbereich. Mit einem Anteil von knapp 25% stellte Japan dabei das bei weitem größte Kontingent, gefolgt von Neuseeland, den USA und Großbritannien.

Verkehr:
Das Verkehrswesen ist vorwiegend im Osten, Südosten und Südwesten gut ausgebaut. Ein Eisenbahnnetz verbindet diese dichtbesiedelten Regionen miteinander. Das Straßennetz ist etwa zur Hälfte asphaltiert oder geschottert und konzentriert sich auf die Küstengebiete des Kontinents. Der inländische Flugverkehr ist wegen der großen Entfernungen von besonderer Bedeutung.

Internationale Flughäfen gibt es in Brisbane, Sydney, Melbourne, Adelaide, Perth und Darwin. Für die ebenfalls wichtige Küsten- und Seeschiffahrt sind Sydney, Melbourne, Geelong, Newcastle, Adelaide und Darwin die Haupthäfen.

Die Arbeitslosigkeit in Australien ist im Oktober 1998 auf den niedrigsten Stand seit acht Jahren gesunken.

 
 

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