Zum Buch:
Das Buch die Züchtigung beschreibt die Leidensgeschichte der Bauerstochter Marie. Die Lieblosigkeit und die Demütigung ihrer Kindheit verwandeln sich in Einsamkeit und abgrundtiefe Selbstverachtung ihrer Jugend.
Marie wuchs mit vier Schwestern und zwei Brüdern auf einem Bauernhof auf. Der Großvater nannte sie und ihre Familie nur Bettelsleute und empfand nur Verachtung für sie. Die Mutter war oft krank und wurde deshalb als Nichtsnutz beschimpft. Darum mußte Marie oft selbst mithelfen, so wurde aus ihr ein starkes, kräftiges Mädchen mit struppigen roten Zöpfen. Nachdem Marie die Volksschule abgeschlossen hatte, entließ der Bauer den Knecht, da er glaubte Marie könnte dessen Arbeit ebensogut erledigen. Von diesem Zeitpunkt gab es kein Entrinnen mehr für sie: Sie mußte Melken, Gras mähen, Heu einkehren und das Vieh füttern außerdem mußte sie auf ihre kleineren Geschwister aufpassen. Im Geheimen hoffte sie, daß sie eines Tages diesem Horror entfliehen könnte. Ihre kleinen Brüder quälten sie, da sie wußten, daß sie keine Strafe zu fürchten hatten - im Gegensatz zu Marie die oft von ihrem Vater geprügelt und geschlagen wurde und als Sündenbock für die Taten ihrer kleinen Geschwister diente.
Als Hitler in Österreich einmarschierte war Marie 16 Jahre alt. Alle waren glücklich, da sie hofften nun endlich ein besseres Leben vor sich zu haben. Nur der Pfarrer sagte, daß Hitler der größte Verbrecher der Geschichte ist - Einige Wochen später wurde er abgeholt und nie wieder gesehen. Maries Brüder mußte beide an die Front und kamen ebenfalls nie wieder zurück. Zu dieser Zeit bemühte sich ein junger Mann, der von allen nur verächtlich "Häusler" genannt wurde um Marie.
"Der Krieg ist verloren" flüsterten die Leute. "Halt´s Maul sonst kommst ins KZ" hieß es. Die Angst hatte nun auch die Dörfer entdeckt. Jeder hatte Angst, daß ihn irgend jemand denunzieren könnte. Auch die Mutter von Maries Bräutigam Friedl schimpfte man Zigeunerin, da sie Kovacs hieß und ein fremdländisches Aussehen hatte. Kathi, die älteste Tochter, brachte die Papiere zusammen, die bezeugten, daß sie die Kovacs keine Zigeuner waren, trotzdem riefen die Leute ihnen noch jahrelang "Zigeunerbrut" nach. Friedl, der später auch an die Front mußte kehrte eines Tages zurück: Bleich, ausgehungert und mager. Am Kriegsende starb Maries Mutter, doch das Leben mußte für sie weitergehen.
Marie und Friedl heirateten und zogen in die Stadt, wo Friedl als Straßenschaffner arbeitete. Sie lebten eher recht als schlecht, so reiste Marie nach Hause, um dort zu betteln, wo es Essen in Hülle und Fülle gab. Doch als sie dort auf Ablehnung traf, nahm sie sich vor noch härter zu arbeiten, um sich ihr Essen selber verdienen zu können. Im Frühling wurde sie schwanger und hatte Angst, wie sie ein Kind in diesen Zeiten durchbringen könnte. Im Herbst bekam sie eine Tochter, die sie "Vera" taufte. Sie zogen von der Stadt aufs Land, wo sich ihre Lage besserte. Von nun an ging es aufwärts: Mehr zu essen, ein eigenes Heim und weniger Streit.
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