Thomas Mann wurde am 6.6. 1875 in Lübeck geboren und starb am 12.8. 1955 in Zürich. Er war ein deutscher Schriftsteller. 1896-98 hielt er sich mit seinem Bruder Heinrich Mann in Italien auf; 1898/99 Redakteur des \'Simplicissimus\'; ab 1905 verheiratet mit Katia Mann, sie war eine geborene Pringsheim (geboren 1883, gestorben 1980; \'Meine ungeschriebenen Memoiren\', hg. 1983); zunächst Verteidiger des kriegführenden Wilhelmin. Reiches (\'Betrachtungen eines Unpolitischen\', 1918) bekannte er sich nach 1922 zur Republik. Lebte 1933-39 in der Schweiz (1936 nach Ausbürgerung tschechoslowakischer Staatsbürgerschaft), 1939-52 in den USA (ab 1944 amerikanischer. Staatsbürger), 1949 Reise in das geteilte Deutschland (Verleihung der Goethe-Preise der Städte Frankfurt am Main und Weimar), ab 1954 in Kilchberg bei Zürich.- In der Tradition der großen Realisten des 19. Jh. stehend, gehört sein Erzählwerk zur Weltliteratur des 20. Jh. Von den frühen Novellen (\'Tonio Kröger\', in: \'Tristan\', 1903; \'Der Tod in Venedig\', 1912) bis zu seinem Alterswerk (\'Doktor Faustus. Das Leben des dt. Tonsetzers Adrian Leverkühn erzählt von einem Freunde\', R. 1947; \'Die Entstehung des Doktor Faustus. Roman eines Romans\', 1949) reflektiert M. mit deutlichen. Bezug auf die Philosophie Nietzsches und unter Einsatz der Technik des Leitmotivs das Spannungsverhältnis zwischen humanistischer Aufklärung und ästhetisierendem Verfallsdenken oder den Widerspruch zwischen bürgerlichen Leben und Kunst. Im Unterschied zu dem unmittelbaren Erfolg der Romane seines Bruders Heinrich gewann Thomas Mann erst mit dem Roman \'Der Zauberberg\' (1924) an Wirkungsbreite; für seinen ersten Roman \'Buddenbrooks. Verfall einer Familie\' (1901) erhielt er 1929 den Nobelpreis; auch zahlr. Essays zu literarischen, philosophischen. und politischen Fragen (u.a. \'Achtung Europa! Aufsätze zur Zeit\', 1938).
Weitere Werke: Königliche Hoheit (R., 1909), Joseph und seine Brüder (R.-Tetralogie, 1933-43), Lotte in Weimar (R., 1939), Der Erwählte (1951), Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Teildruck 1922, vollständig 1954), Tagebücher (hg. 1977-92)
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