Wolfgang Borchert gilt als Hauptvertreter der entwurzelten Jugend der Nachkriegszeit. Der Schriftsteller ist 18 Jahre alt, als der Krieg beginnt, er sieht seine Freunde in Schlachten sterben, sieht an der Ostfront seine Weltansicht, seine Wertvorstellungen aus den Fugen gehoben. Borchert bezeichnet einmal seine Generation als gottlos, als um ihren Gott beraubt vom Grauen des Krieges. Seine Literatur ist ein einziger Aufschrei gegen dieses Grauen, gegen seine Welt, die Borchert als Abgrund empfindet. Doch sein Schreien ist konstruktiv. Es ist die Aufforderung an alle, auch an sich selbst, aus der jetzigen Misere eine bessere Zukunft zu bauen.
So schreibt er: \"...wir sind Neinsager. Aber wir sagen nicht Nein aus Verzweiflung. Unser Nein ist Protest.
Und wir haben keine Ruhe beim Küssen, wir Nihilisten. Denn wir müssen in das Nichts hinein wieder ein Ja bauen.\" Unter diesem Aspekt ist alles Schaffen Borcherts zu betrachten, so auch sein umfangreichstes literarisches Werk - Draußen vor der Tür - ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will.
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