Das Buch beginnt mit dem Abflug Fabers in New York. Aufgrund seines Berufes kommt er sehr viel zum Fliegen. In den Fünfzigern ist Fliegen noch nicht so weitverbreitet wie heute und sicher. Faber jedoch fliegt viel und gerne, er kennt sich sogar schon mit den Flugzeugen aus, und vertraut auf die Technologie. \" ... wie üblich auf dieser Stecke, eine Super Constellation ... .\" Obwohl ihm die Gefahren einer Notland in der Wüste Mexikos durch aus bekannt sind, verhält er sich überraschend ruhig. Das lässt sich darauf zurückführen, wie genau er die Technik kennt und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass dem Flugzeug tatsächlich etwas passiert.
In der Zeit, die er nach dem Absturz in der Wüste verbringen muss, kennt Faber einen Deutschen lernen, mit dem er später nach Guatemala fährt um seinen alten Freund Joachim zu besuchen, den er schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat. Es gelingt ihnen nur schwer zu der Plantage in den Tropen von Guatemala zu gelangen. Mit Hilfe eines ausgeborgten Land Rovers erreichen sie doch ihr Ziel und finden Joachim erhängt in seiner eher ärmlichen Hütte auf. Trotzdem scheint Faber nicht weiter erschüttert zu sein, er scheint sich mehr mit der Umwelt zu beschäftigen als mit dem Tod seines Freundes. \" ... es wunderte mich, woher sein Radio, ... , den elektrischen Strom bezieht, ... .\"
Schlussendlich trifft Faber Sabeth, wie bereits angesprochen, auf der Fahrt mit dem Schiff von New York nach Europa. Nach ihrem Tod ist er wirklich deprimiert, und glaubt das Leben Hannas und seines zerstört zu haben. Es ist als ginge ihm ein Licht, und er begreife endlich das es doch Gefühle gibt. Zuvor hat er natürlich auch nicht gewusst, dass er Vater ist. Nach dem Tod seiner Tochter, glaubt er einen Teil seines Lebens verpasst zu haben. Jedenfalls macht er einen positiven Schritt, er beschließt nämlich mit Hanna weiter zu leben, welche sich diesem Gedanken anschließt.
Diese drei Punkte: der Flugzeugabsturz in Mexiko, der Suizid seines Freundes und die Tatsache eine Tochter zu haben, lassen Homo Fabers rationales Weltbild verschwinden, welches sich durch das Gefühl ersetzt einen Teil seines Leben verschlafen zu haben. \" ... aber auch Hanna hat nicht ahnen können, dass Sabeth auf dieser Reise gerade ihrem Vater begegnet, der alles zerstört - \" Er begreift den Großteil des Lebens als gefühlloser, berechnender und asozialer Mensch verbracht zu haben.
Welche Bedeutung schenken Frauen Homo Faber, und welche er ihnen?
Im allgemeinen ist zu sagen, dass Faber die Frauen verachtet, ihnen nicht viel Aufmerksamkeit schenkt und sie größtenteils als unnötig ansieht. Trotz seines hohen Alters, hat er immer noch junge Freundinnen. Warum, ist eigentlich nicht genau zu beantworten. Dies gibt ihm wahrscheinlich mehr Selbstbewusstsein. Die Überheblichkeit zeigt sich auch in folgender Aussage: \" ... obwohl ich grundsätzlich nicht heirate.\" Dieses Zitat findet sich gleich auf der ersten Seite des Buchs. Was sich Frauen selber denken wird im Buch nie behandelt, da alles aus der Sicht Homo Fabers geschrieben ist. Es macht ihn glücklich alleine leben zu können: \" ... ich genieße es, alleine zu erwachen, kein Wort sprechen zu müssen. Wo ist die Frau, die das begreift?\" Besser lässt sich Überheblichkeit und Gleichgültigkeit nicht beschreiben. Er zeigt einfach keine Gefühle.
Die Bekanntschaft mit Sabeth läuft jedoch anders ab. Sie ist anders als jede der anderen Frau die er bis jetzt kennengelernt hat. Sie ist jünger, sehr wissbegierig und schlau, wie Faber analysiert. Trotz der anderen Situation spielt Homo Faber immer noch seine männliche Überlegenheit aus, und hält ihr beispielsweise Vorträge über Turbinen oder kommunizierende Röhren. Auf jeden Fall ist er stolz eine so junge Freundin zu haben, aber auch Sabeth ist glücklich mit Faber zusammen sein zu können. Aus dem Text geht auch hervor, dass beide zufrieden sind. Sabeth ist der größte Anstoß Fabers Weltbild zu verändern, da er mir ihr die meiste Zeit verbringt. Teilweise macht es ihm keinen Spaß und er widersetzt sich auch manchen Aktivitäten. Trotzdem wandelt diese Beziehung Faber in einen \"Menschen\" mit Ängsten und Gefühlen um.
Zusammenfassung des Inhalts:
Der 50jährige Schweizer Walter Faber, der seit 11 Jahren in New York lebte, arbeitete als Ingenieur bei der UNESCO. Er flog dienstlich nach Caracas, wo er die Installation von Turbinen in einem Kraftwerk überwachen sollte. Nach einer Notlandung mit dem Flugzeug in der Wüste von Mexiko im April 1957 lernte er den Deutschen Herbert Hencke kennen, der, wie sich herausstellte, der Bruder seines Studienfreundes Joachim Henke war. Nach einigen Tagen in der Wüste, in der Faber die Zeit hauptsächlich mit Schachspielen verbrachte, wurden die Passagiere schließlich gerettet. Auf einer gemeinsamen Reise nach Guatemala landeten sie zunächst in einem kleinen Indianerdorf, in dem die Beiden die meiste Zeit mit Biertrinken totschlagen müssen, bis die beiden endlich ein Fahrzeug bekamen, zur Plantage von Joachims Bruder fuhren, und dort feststellten mussten, dass sich Joachim auf seiner selbst betriebenen Tabakplantage in einer kleinen Hütte erhängt hatte. Faber lies Herbert auf eigenen Wunsch auf der Plantage zurück und flog nach Venezuela, um seine ohnehin zu lange verschobene Arbeit fortzusetzen. Zurückgekehrt nach Amerika, trennte sich Faber von seiner Freundin Ivy, mit der er eine eher lockere Beziehung hatte und kehrte mit dem Schiff nach Europa zurück. Auf dem Schiff lernte er Sabeth, seine Tochter, wie sich herausstellen sollte, kennen, in welche er sich im Laufe der einwöchigen Schiffsreise verliebte. In Paris besuchten sie zusammen die Oper, wobei sie auch beschlossen, gemeinsam quer durch Europa bis nach Athen zu reisen. Sabeth wollte diese Reise ursprünglich als Autostopperin antreten, jedoch bekam Faber das Auto seines Chefs geliehen, womit die beiden ein Fortbewegungsmittel hatten. Auf der Weiterreise durch Italien, über Pisa, Florenz und Rom, kamen sich Faber und Sabeth näher, ohne zu wissen, dass Sabeth Fabers Tochter war. Schließlich gelangten das Paar nach Athen, wo Hanna, die Mutter von Sabeth und Jugendfreundin von Faber lebte und als Archäologin arbeitete. Dort ereignete sich eine folgenschwerer Unfall, Sabeth wurde von einer Schlange gebissen und stürzte über eine Böschung. Hanna holte Faber aus dem Krankenhaus ab und nahm ihn zu sich nach Hause auf. Die beiden unterhielten sich mehr oder weniger ausgiebig, ständig wollte Hanna von ihm wissen, was Faber mit Sabeth hatte. Am nächsten Tag erfuhren die beiden von Sabeths tragischen Tod. Sabeth starb im Spital, nicht am Schlangengift, sondern an einer nicht diagnostizierten Fraktur der Schädelbasis. Dieser Schicksalsschlag war für Hanna und vor allem für Faber, der mittlerweile erfahren hatte, dass Sabeth seine Tochter war, fatal. Faber kehrte noch kurzzeitig nach Amerika zurück, legte aber bald darauf seine Arbeit nieder. Eine letzte Reise brachte ihn schließlich wieder zurück nach Athen, wo er auch noch ein letztes Mal Hanna begegnete. Er musste wegen Magenkrebs operiert werden und überlebte diese Operation wahrscheinlich nicht.
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