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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Wilhelm busch


1. Drama
2. Liebe

Wilhelm Busch war ein deutscher Schriftsteller, Zeichner und Maler. Er wurde am 15.4.1832 als Sohn des Kaufmannes Friedrich Wilhelm Busch in Wiedensahl (Niedersachsen) geboren und starb im Alter von 76 Jahren, am 9.1.1908 in Mechtshausen (Niedersachsen).
Mit neun Jahren übersiedelte er zu einem Bruder seiner Mutter, Pastor Georg Kleine, nach Ebergötzen bei Göttingen, der ihm Privatunterricht erteilte und den 15jährigen schließlich auf der Polytechnischen Schule in Hannover zur Ausbildung als Maschinenbauer anmeldete. Dies entsprach einem Wunsch des Vaters, sicher aber nicht des Zöglings. Nach dreijährigem Studium brach er dieses ab und fand 1851 Aufnahme in der Kunstakademie Düsseldorf. Nach einem Jahr wechselte Busch nach Antwerpen, wo er von der niederländischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts stark beeinflußt wurde. Ein glücklich überstandener Typhusanfall zwang ihn 1853 zur Rückkehr in die Heimat. In der folgenden Zeit beschäftigte er sich intensiv mit dem Sammeln von Märchen, Sagen und Volksliedern seiner niedersächsischen Heimat und mit eifrigen anatomischen Studien. Durch Zufall, indem er Freunde karikierte, wurde sein Talent als satirischer Zeichner entdeckt. Er erregte die Aufmerksamkeit des Verlegers der damals berühmten "Fliegenden Blätter", Caspar Braun in München, und wurde als 27jähriger dessen Mitarbeiter. In elf Jahren seiner Mitarbeit bei den "Fliegenden Blättern" schuf Busch mehr als 100 Beiträge, außerdem 50 "Münchener Bilderbogen". In dieser Zeit entstanden rund 1500 Zeichnungen, die meisten davon in Holzschnittechnik.
Noch wichtiger aber wurde seine Sicherheit, mit der er Vers und Reim handhabte. So entstanden bald seine ersten Bildgeschichten, die unerwartet viel Beifall fanden. Der Durchbruch kam 1865 mit der Bildergeschichte "Max und Moritz", erschienen im Verlag Braun & Schneider in München. Mit ihr wurde Wilhelm Busch berühmt.
1867 folgte "Hans Huckebein der Unglücksrabe".
Im gleichen Jahr lernte Busch die Familie Keßler in Frankfurt kennen, wo sein Bruder, Dr. Otto Busch, ein großer Verehrer des Philosophen Arthur Schopenhauer, als Hauslehrer wirkte. Auf Dr. Otto Busch ist der Einfluß zurückzuführen, den die Werke des pessimistischen Philosophen eine Zeitlang auf Wilhelm Busch ausübten. Später ist er von ihm, wie von vielen Geistern, die er verehrte, wieder abgerückt. In Johanna Keßler fand er eine verständnisvolle Freundin, der er sich zeit seines Lebens verbunden fühlte.
Erfolg hatte er auch mit den Bildgeschichten Die fromme Helene (1872), Herr und Frau Knopp (1876), Fipps der Affe (1879), Balduin Bählamm (1883), Maler Klecksel (1884) und vielen anderen, einer Kombination von Zeichnung und Vers im Dienste der Satire.
Von 1870 an erschienen alle Bildergeschichten, Gedichte und Prosawerke, die Wilhelm Busch zu Lebzeiten veröffentlicht hat, in der Friedrich Bassermannschen Verlagsbuchhandlung in Heidelberg, später in München. Otto Bassermann, Inhaber des Verlags, war ein Jung-Münchener Freund von Wilhelm Busch.
1878 ließ er sich im Pfarrwitwenhaus in Wiedensahl nieder, wo ihn seine verwitwete Schwester Fanny Nöldeke versorgte.
1886 veröffentlichte er in der "Frankfurter Zeitung" unter dem Titel "Was mich betrifft" eine Selbstbiographie, die später überarbeitet und unter dem Titel "Von mir über mich" veröffentlicht wurde.
1898 siedelte Busch mit seiner Schwester nach Mechtshausen am Harz zu seinem Neffen, dem Pfarrer Otto Nöldecke.
1904 erschien als letzte Gedichtsammlung zu seinen Lebzeiten "Zu guter Letzt".
Am 9. Jänner 1908 starb Wilhelm Busch in Mechtshausen.

In Heinrich Hoffmann (Struwwelpeter, 1847) und Rodolphe Toepffer (Nouvelles Genevoises, 1841) hatte Busch Vorläufer, aber keine Vorbilder. Karikaturistische Zeichnungen in folgerichtiger Aneinanderreihung mit begleitenden Texten sind Buschs eigene Erfindung. Er hatte viele Nachfolger, auch unter den Autoren von Cartoon-Serien und Comiczeichnern. Aber niemand erreichte seine Popularität.

Busch besaß viele Freunde und Bewunderer, blieb jedoch sein Leben lang ein Einzelgänger und trotz mancher Seelenfreundschaft unverheiratet, ein Philosoph mit pessimistischem Menschen- und Weltbild. Er fand seine Weltanschauung in den Werken von Augustinus, Charles Darwin und Arthur Schopenhauer bestätigt.

Die meisten Leser halten Buschs Bildergeschichten für bloße Belustigung. In seinem Werk spiegelt sich hingegen seine Philosophie wider, nicht zuletzt in den unbebilderten Gedichten. Busch stellte drei Lyrikbände zusammen, zwei erschienen zu seinen Lebzeiten. Der Ton der Gedichte ist entgegen der Mode ihrer Zeit antiromantisch, sachlich und nüchtern. Mit der Volkstümlichkeit seiner Bildergeschichten konnten sie nicht konkurrieren, ebensowenig seine phantastischen Erzählungen Eduards Traum (1891) und Der Schmetterling (1895).

Mit seiner gesamten Produktion strebte der Skeptiker keineswegs moralische Weltverbesserung an, er brachte lediglich auf höchst amüsante Weise seine kritische Einschätzung der Umwelt zum Ausdruck. Buschs Pessimismus und Humor sind nur scheinbar Widersprüche. Ohne den Hintergrund seiner realistischen Philosophie wären seine Bildergeschichten reiner Spaß.

 
 

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