Die Seeleute kamen bald zu den Sirenen. Dies sind Nymphen, die die Schiffahrt durch ihre Schönheit und ihren Gesang betören wollen, um sie dann zu töten. Odysseus band sich an den Mast, weil er ihre Stimmen hören wollte. Die restlichen Männer stopften sich die Ohren mit weichem Wachs.
Kaum waren sie eine Strecke vorwärts gerudert, kamen sie zur Charybdis, ein Strudel, der jedes Schiff verschlingt. Zeus stand den Seefahrern bei. So konnten sie Charybdis entrinnen. Sie kamen jedoch zu nahe an die Skylla, ein Meeresungeheuer mit sechs Köpfen. Dieses verschlang sechs von Odysseus Männern. Nun gelangten sie zur Insel Thrinakia, wo die heiligen Rinder und Schafe des Sonnengottes weihten. Alle mußten einen Schwur tun, daß sie keines der Tiere schlachten würden. Sie aßen und schliefen dann ein.
Zeus sandte ihnen viele Tage lang Stürme, sodaß sie nach einem Monat keinen Speisevorrat mehr hatten. Eurylochos hetzte die Mannschaft auf, die heiligen Tiere zu schlachten. Als sie dies taten, brüllte das Fleisch an den Spießen und die Häute krochen umher, als wären sie lebendig. Nach einer Woche brachen sie auf und Zeus sandte ihnen einen Wütenden Orkan. Das Schiff wurde völlig zerstört und die ganze Mannschaft ertrank. Nur Odysseus konnte sich auf einem \"Floß\" retten. Bald legte sich der Orkan, aber Odysseus wurde zur Skylla und Chalybdis zurückgetrieben. Er konnte sich gerade noch einen Ast schnappen und schwebte nun bodenlos über der Chalybdis. Diese spie das Floß wieder hinaus und so sprang er auf seinen alten Sitz und ruderte mit den Händen aus dem Wirbel hinaus. Zeus schützte Odysseus vor Skylla. Neun Tage trieb er auf dem Meer, bis er am 10. Tag auf die Insel Ogygya zur Göttin Kalypso kam, die ihn neun Jahre lang festhielt und dann auf Befehl des Zeus freigab. Mit diesen Worten schloß Odysseus den Bericht über seine Abenteuer.
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