Ich bin der Meinung, daß Fontane mit "John Maynard" eine sehr gute, vielschichtige Ballade gelungen ist. Fontane verwendet sehr knappe Dialoge aber diese charakterisieren die Betreffenden sehr genau. Besonders die Einstellung Maynards wird durch die "Ich halte drauf hin" Wiederholung sehr deutlich. Wenn man die Ballade genau analysiert, erschließen sich immer neue Zusammenhänge, bis letztendlich sogar ein Transfer auf die heutige Zeit möglich ist. Dies ist Fontane geradezu meisterlich gelungen. Außerdem ist die Ballade sehr gesellschaftskritisch, ohne dabei mit erhobenem Zeigefinger zu erzählen.
Es beruht alles auf wahren Tatsachen, was es so authentisch macht. Im Grunde genommen schreibt Fontane nur Fakten nieder und übt dabei trotzdem Kritik an der (heutigen) Gesellschaft und speziell am Heldentum aus. Das macht die Ballade so einmalig und unerreicht. Fontane schrieb dies zu einer Zeit, in der das Heldentum gefeiert und respektiert war. Das zeigt, daß er sich nie einem gesellschaftlichen Zwang angepaßt hat.
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