Das 1903 in seinem Heimatort entstandene Werk zeigt das Schicksal des begabten Schülers Hans Giebenrath, der durch den Ehrgeiz seines Vaters und seiner ortsansässigen Lehrer in eine Rolle gedrängt wird, der er nicht gewachsen ist. Hans Giebenrath kommt aus einer bürgerlichen Familie. Sein Vater ist "Agent und Zwischenhändler", seine Mutter ist schon gestorben. Die Geschichte beginnt an den Tagen vor dem Landesexamen, an dem der begabte Schüler teilnehmen soll. Da er der einzige Kandidat des kleinen Städtchens ist, genießt er von allen Seiten "Unterstützung". Am Tag vor dem Examen jedoch, als er sich einige Stunden vom Lernen abwendet, erkennt er, wie er seine Kindheit und die Freiheit der Jugend gegen das Lernen eingetauscht hat. Er fährt trotzdem zum Examen nach Stuttgart, eine für ihn unbekannte Welt der Großstadt. Mit 117 Kanditaten trat er zur Prüfung an. Die Lateinprüfung schaffte er leicht. Am nächsten Tag war Griechisch an der Reihe und nachher Deutscher Aufsatz. Die griechische Arbeit war lang und schwer, das Aufsatzthema heikel. Nachdem er das mehrtägige Examen als zweiter bestanden hat, freut er sich auf eine erholsame Zeit zu Hause. Er geht Fischen, Baden und erlebt einige sehr unbeschwerte Tage. Er freut sich auch auf die anbrechende Ferienzeit. Doch kaum begonnen, sind Giebenraths Ferien auch schon wieder zu Ende. Der Rektor, der Pfarrer und seine Mathematik und Latein Lehrer erscheinen und fordern ihn auf, wieder weiterzulernen. Um niemanden zu enttäuschen, fügt sich Hans und opfert wieder einen Großteil seiner Freizeit um sich gut vorzubereiten. Im Herbst kommt er ins Kloster Maulbronn. Er setzt seine Ziele, um seinen Vater und die Lehrer nicht zu enttäuschen, sehr hoch und wird so zu einem Einzelgänger bis er Hermann Heilner kennenlernt. Hermann Heilner ist das Gegenteil des introvertierten Hans Giebenrath, er ist lyrisch begabt, melancholisch und glaubt, dass das Lernen nicht das Einzige im Leben ist. Nachdem Hermann Heilner einmal einen Schüler schlägt, wird dem Schüler Giebenrath der Umgang mit Hermann Heilner verboten. Doch die Trennung währt nicht lange, nach kurzer Zeit sind die zwei Schüler wieder zusammen. Bald werden die Noten Hans Giebenraths merklich schlechter, und der Ephorus (=Rektor) zitiert ihn zu sich und meint, dass er aufpassen müsse, um nicht "unters Rad" zu kommen. Plötzlich ist Heilner verschwunden - ausgerissen. Als man ihn findet, wird er aus dem Kloster geworfen. Man glaubt, dass Hans gewusst hatte, wo Heilner sich versteckt hielt. Zudem steigern sich die Leistungen des Giebenraths jedoch nicht, im Gegenteil seine Noten und sein geistiger Zustand verschlechtern sich so sehr, daß er auf "Urlaub" nach Hause geschickt werden muß. (Lesen - Seite 98/99) Allen, auch Hans selbst ist klar, dass er nie mehr ins Seminar zurückkehren kann. Mit dem Studium und den ehrgeizigen Hoffnungen hat es nun ein Ende. Doch macht ihn das nicht traurig, nur die Angst vor seinem enttäuschten Vater, dessen Hoffnungen er betrogen hat, beschwert ihm das Herz. Nun steht Hans vor dem Nichts und versucht krampfhaft einen Weg zurück in seine Kinderjahre zu finden. Dieser Versuch kann aber nicht gelingen, und so beschließt er, Selbstmord zu begehen. Als er jedoch alles vorbereitet hat, erkennt er, daß er mit dem Zustand, über sein Weiterleben frei entscheiden zu können, sehr zufrieden ist und schreitet nicht zur Tat. So streift Hans tagelang im Freien umher, ist unlustig und müde. Der Arzt verschreibt allerlei doch nichts hilft.
(Lesen - Seite 126). Eines Tages trifft er Emma und verliebt sich in sie. Nach wenigen glücklichen Tagen reist diese aber, ohne sich von Hans zu verabschieden, ab. Hans Giebenrath, den noch immer schwerer Liebeskummer plagt, entschließt sich auf Anraten des Vaters schließlich den Beruf des Schmiedes zu erlernen. Der erste Arbeitstag ist sehr interessant, wenn auch anstrengend. Diese geordnete Welt soll aber nicht lange andauern. Schon am übernächsten Tag feiert ein ehemaliger Schulfreund von Hans den Erhalt seines ersten Gesellenlohn. Auch Hans selbst ist dabei, und nach reichlichem Genuß von Bier, Wein und Zigaretten macht er sich, schwer angetrunken, auf den Weg nach Hause. Doch dort kommt er nie mehr an. Am nächsten Tag findet man den jungen Burschen ertrunken in einem Bach.
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