Viele Menschen, die mit Leistungsbeurteilung zu tun haben, sind mit der gegenwärtigen Situation der Leistungsbeurteilung nicht zufrieden und verlangen eine Verbesserung.
Hier lassen sich 2 Standpunkte festlegen:
1. Die Leistungsbeurteilung wird grundsätzlich bejaht, gefordert wird jedoch eine meßtechnische Verbesserung. Die Leistungsbeurteilungen müssen objektiver, zuverlässiger und gültiger werden.
2. Die Leistungsbeurteilung wird, weil sie als unpädagogisch gilt abgelehnt. Die Schule sollte dazu da sein einen jungen Menschen in seiner Entwicklung zu fördern. Pädagogische Verbesserungen zur Leistungsbeurteilung werden vorgeschlagen.
Sofortmaßnahmen zur Verbesserung:
Lehrer sollten ihre Beurteilungskriterien öfters mit denen von Fachkollegen vergleichen.
Dadurch könnte mehr Objektivität erzielt werden. Außerdem könnten mehrer "kleine" Fragen zu zuverlässigeren Prüfungen führen.
Pädagogische Verbesserungen:
Um die Angst der Schüler vor Prüfungen zu nehmen wird vom Autor vorgeschlagen, dass man öfters Probeschularbeiten oder Probetests machen sollte. Diese würden nicht beurteilt und man könnte sich an die Prüfungsituation und das Stoffgebiet gewöhnen.
Durchsichtigkeit für den Prüfling:
Wenn für den Prüfling klar ersichtlich ist, wie die Note zustande kommt, wenn das Stoffgebiet klar abgegrenzt ist und wenn der Prüfungstermin festgelegt ist, dann kann das zu einer Angstreduktion führen. Es handelt sich dann um eine pädagogische Verbesserung der Leistungsbeurteilung.
Informelle Tests:
Diese Tests sind auch als "Kreuzltests" bekannt, und werden meist unterschätzt.
Durch gut überlegte Fragestellungen bieten diese Tests die Möglichkeit, nicht irgendwelche auswendiggelernte Fakten sondern das Verständnis eines Themengebietes zu überprüfen.
Verbale Beurteilung:
Eine meßtechnische Verbesserung der Leistungsbeurteilung ist nicht zu erwarten.
Pädagogische Verbesserungen sind möglich.
Es gibt Vor- und Nachteile von verbaler Beurteilung.
Vorteile:
Verbale Beurteilungen steigern die Motivation.
Der Lehrer kann besser auf die positiben Seiten einer insgesamt schwachen Leistung hinweisen. Dadurch wird die Entmutigung durch zwangsläufig schlechte Noten vermieden.
Man könnte auch vermuten, dass verbale Beurteilungen zu einer Angstreduktion führen, doch diese ist minimal.
Kritik an verbaler Beurteilung:
1. Lehrer dürften durch die große Anzahl von Schülern und den großen Zeitaufwand, den ein taugliches Wortgutachten benötigt, wenn es über die Leistungsbeschreibung hinausgehen möchte, völlig überfordert sein.
3. Es würden sich vermutlich starre Formulierungen herausbilden, die lediglich eine Verschlüsselung der früheren Ziffernnoten darstellen.
Kommentare zu Ziffernnoten:
Kommentare zu Ziffernnoten werden als ein Weg gesehen, die kühle, autoritäre Form der Beurteilung durch Ziffernnoten zu mildern.
Kommentare mit individueller Bezugsnorm, das heißt, dass man auf frühere Leistungen des Schülers eingeht, wirkten auf gute Schüler leicht und auch schlechte Schüler stark motivierend.
Sie werden vom Autor daher durchwegs positiv und als eine der besten Möglichkeiten zur Leistungsbeurteilung gesehen.
Schülerselbstbeurteilung:
Damit gemeint ist, das Schüler etwa Ansagen selbst nach Fehlern untersuchen und beurteilen.
Da nach Meinung des Autors, wenn man am Boden der pädagogischen Tatsachen bleibt, diese Form der Beurteilung fedoch völlig unrealistisch ist, möchte ich darauf nicht genauer eingehen.
Mehr oder weniger Notenstufen:
Befürworter einer Notenskala von mehr als fünf Notenstufen führen als Grund zumeist an, fünf Noten böten zu wenig Möglichkeit, Schülerleistungen entsprechend abgestuft zu bewerten. Doch selbst 5 Notenstufen können nicht hinlänglich genau unterschieden werden.
Mehr Notenstufen würden also lediglich zu einer Scheingenauigkeit führen.
Es gibt auch Leute, die für eine Verringerung der Notenstufen von 5 auf 2 eintreten.
Diese 2 Notenstufen wären dann "bestanden" und "nicht bestanden".
Ein Vorteil davon wäre, dass eine Angstreduktion bewirkt wird und das die motivation wieder mehr intrinisch verlagert wird.
Nachteil: Wenig Motivation von "sehr gut"-Schülern.
Alles in allem kann unser 5-stufiges System als gutes System der Mitte gesehen werden.
Am Ende seiner Arbeit bekommt der Autor, und auch ich als Leser, und vielleicht auch ihr jedoch Zweifel daran, ob eine Reform unserer Leistungsbeurteilung überhaupt sinnvoll ist.
Eine meßtechnische Verbesserung wäre von Lehrern durchzuführen, doch wird sie auch erwünscht? Manchmal ist es für Schüler die schlechte Leistungen erbracht haben, ein Trost, wenn sie sich einreden, dass sie von anderen Lehrern, in anderen Schulen vielleicht bessere Noten erhalten hätten.
Der Autor erwähnt außerdem, dass eine Reform der Leistungsbeurteilung, hauptsächlich nicht von der Schule, sondern von Schülern und Eltern getragen werden müsste.
Würden Schüler und vor allem Eltern nicht so viel Wert auf Zensuren legen, dann würde das zu einer erheblichen pädagogischen Verbesserung der Leistungsbeurteilung führen.
Ich hoffe ihr habt in meinem Referat viel neues erfahren und könnt euch jetzt eure eigene Meinung über Leistungsbeurteilung an den Schulen bilden.
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