Weshalb riechen Blumen gut und Faules unangenehm? Wodurch bestimmen wir was ein simpler Geruch, was ein wohlriechend verführerischer Duft ist? Und wodurch wird der beissende, unangenehme Schweissgeruch eines Menschen, bei "passender" Stimulation zum alles überragenden Duft? Verführen tut jegliches Lebenwesen auf Erden bekannterweise nicht nur mit akustischen oder optischen Reizen, eine ganz wichtige Rolle kommt dabei auch den olfaktorischen Reizen zu. Ist es bei Blumen und Tieren noch relativ simpel, so streitet man noch heute über kaum wahrnehmbare Pheromone, die scheinbar ausschlaggebender für den zwischenmenschlischen Kontakt sein sollen als alles andere. Diese Pheromone, bei denen man ja eigentlich nicht von einem Duft reden kann, weil man sie eigentlich garnicht riecht, sind doch umso bedeutender in punkto Verführung und damit dem geistigen Unterschied zwischen Geruch und Duft. Die Grenze zwischen Geruch und Duft ist ebenso von Mensch zu Mensch verschieden, wie von Kultur zu Kultur. Also liegt es nahe, dass nicht der Duftstoff selbst, sondern das Bewusstsein eines jeden Menschen den Unterschied zwischen Geruch und Duft ausmacht. Und wahrlich, wenn man sich bewusst wird, dass viele Handlungen und Meinungen eines Menschen vom Geruch bestimmt werden, den er gerade in sich aufnimmt, weshalb dann nicht dies ausnutzen und den perfekten Geruch entwerfen, der für jeden Menschen zum unwiderstehlichen Duft wird und seinen Geist gefügig macht? Auch wenn es noch nicht ganz so weit gekommen ist, gänzlich abstreiten kann man nicht, dass die Düfte unserer Epoche darauf abgerichtet sind zu verführen.
Sei das nun die Kombination von Mensch und "Eau de toilette" oder von Gummibärchen und Fruchtaromen, bei jeden Duft kommt es darauf an die Zielperson zu verführen und die eigenen Ziele zu erreichen.
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