Die Ypernschlacht bringt keine Kriegsentscheidung
Am 19. Oktober 1914 begann das deutsche Oberkommando die Schlacht von Ypern in Belgien.
Erich von Falkenhayn, der Chef des deutschen Generalstabes, suchte die Kriegsentscheidung im Westen, da die OHL (= Oberste Heeresleitung) der Auffassung war, dass die Kampfkraft der En¬tente erschöpft sei und nur noch eine letzte Offensive bis zum Sieg vonnöten sei. Diese Operation sollte in Flandern mit dem Ziel des Durchbruches zur Nordseeküste anfangen. Die Festung Antwer¬pen war das einzige Hindernis für dieses Vorhaben. Als die Stadt am 9. Oktober gefallen war, konnte der Angriff vorbereitet werden, für den als letzte Reserve die 4. Armee eingesetzt wurde. Sie war aus Kriegsfreiwilligen und älteren Reserveoffizieren neu aufgestellt worden, die eine nur acht¬wö¬chige mangelhafte Ausbildung absolviert hatten, und sollte gegen das britische Expeditions¬korps und ei¬nige geschwächte belgische Divisionen antreten. Der Zahl nach waren die deutschen Trup¬pen über¬legen, infolge des unerwartet hohen Verbrauches an Munition erhielten die An¬griffskräfte jedoch nicht die notwendige Artillerieunterstützung. Am 19. Oktober begann die Schlacht von Ypern. Trotz großen Einsatzes erzielten die Deutschen auf dem durch Regen aufge¬weichten Boden nur ge¬ringe Geländegewinne.
Am 18. November 1914 erkannte die OHL die Aussichtslosigkeit der deutschen Offensive und be¬fahl die Einstellung der Kämpfe. Die 4. und die 6. deutsche Armee hatten insgesamt 100.000 Mann verloren.
Danach begann die Zeit des Stellungskrieges, in dem beide Seiten bis 1918 vergeblich versuchten, die gegnerische Front zu durchbrechen.
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