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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Vertreter


1. Drama
2. Liebe

LITERATEN Hugo Ball (1886 - 1927) Ball wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen einer streng katholischen Familie auf, brach die Lehre in einem Ledergeschäft ab, holte das Abitur nach und studierte 1906-10 Germanistik, Soziologie und Philosophie in München und Heidelberg. Seine Dissertation über Nietzsche schloß er nicht ab, überwarf sich mit seinen Eltern und ging nach Berlin an Max Reinhardts Schauspielschule. 1911/12 arbeitete er als Dramaturg in Plauen, 1912-14 an den Münchner Kammerspielen. Er verhalf Wedekind zum Durchbruch auf der Bühne, führte selbst Regie, war Mitarbeiter von Zeitschriften und Lektor verschiedener Theaterverlage. Gemeinsam mit Kandinsky plante er einen Almanach als Ergänzung zum »Blauen Reiter«, das Projekt scheiterte am Kriegsausbruch. Da man ihn für kriegsuntauglich erklärte, ging er nach Berlin, wo er für Zeitschriften arbeitete, sich mit revolutionärem Anarchismus beschäftigte und Kontakte zur literarischen Avantgarde pflegte. Im Mai 1915 emigrierte er nach Zürich; er schrieb wieder für Zeitschriften und tingelte mit einem Varieté-Ensemble als Klavierspieler und Texter durch die Schweiz. Im Februar 1916 gründete er mit Hans Arp, Tristan Tzara und Marcel Janco in Zürich das »Cabaret Voltaire«, die Wiege des Dadaismus; er zog sich aber bald wieder aus dem Kreis der aktiven Dadaisten zurück und arbeitete 1917-20 als Mitarbeiter, schließlich als Verlagsleiter der »Freien Zeitung«, wo er politische Tageskommentare und kritische Beiträge verfaßte. Nach dem Ruin des Verlages verlor er das Interesse an der politischen Aktion, widmete sich einem streng orthodoxen Katholizismus und studierte die alten Mystiker. Vortragsreisen führten ihn durch Deutschland und die Schweiz. Nach seiner Heirat 1920 wohnte er, unterbrochen von Italienaufenthalten, im Tessin, wo er enge Freundschaft mit Hermann Hesse schloß. Er schrieb für die katholische Zeitschrift »Hochland« und befaßte sich mit dem Exorzismus als einer Form frühchristlicher Psychotherapie.

MALER
Man Ray (1890 - 1976)
Geboren in Philadelphia in eine jüdisch-russische Familie namens Radnitsky, war Man Ray einer der experimentellsten und revolutionärsten Künstler des Jahrhunderts; Maler, Fotograph, Skulpteur, Schriftsteller und Filmemacher zugleich. Als Mitbegründer der Dada-Kunstbewegung in New York erfand Man Ray 1921 die \"Rayographie\", das Herstellen von Fotoaufnahmen ohne Kamera. Im gleichen Jahr zog er nach Paris um, wo er - zum Surrealistenkreis um André Breton, Max Ernst und Tristan Tzara zugehörend - zum innovativsten Fotographen seiner Zeit, einem Trendsetter in der Modewelt und Porträtist der kulturellen Elite avancierte. 1940 entfloh er der Nazibesetzung und kehrte erst 1951 wieder nach Paris zurück


Max Ernst

Deutsch-französischer Maler, Graphiker und Bildhauer, der zu den innovativsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zählt. Aus Brühl bei Köln stammend, studierte er zuerst Kunstgeschichte in Bonn. 1919 gründete er gemeinsam mit Hans Arp die Kölner Dada-Gruppe und gehörte 1924 zu den ersten Mitgliedern der Surealistengruppe in Paris, wo er seit 1922 lebte. Als Künstler Autodidakt, wandte sich Ernst bereits frühzeitig der Technik der Collage zu, mit der er Ausschnitte aus Kupferstichillustrationen des 19. Jahrhunderts zu neuen Kontexten kombinierte und verfremdete. Höhepunkt dieser Arbeit war sein surrealistischer Collageroman \"La femme\". Die während dieser Zeit entstandenen Gemälde, wie \"Celebes\" (1921, Tate Gallery, London) oder \"Zwei Kinder werden von einer Nachtigall bedroht\" (1924, Museum of Modern Art, New York), sind stark vom Werk Giorgio de Chiricos beeinflußt. Der Wunsch, einen der automatischen Schreibweise (écriture automatique) surrealistischer Autoren entsprechenden Kunststil zu kreieren, führte Ernst 1925 zur Entwicklung einer von ihm selbst als Frottage bezeichneten graphischen Technik, bei der er die Oberflächenstruktur von Objekten wie Blättern oder Holzstücken mit Hilfe eines Bleistifts auf den Zeichenträger durchrieb und sich dadurch zu neuen visionären Bildkonzepten anregen ließ. Auf diese Weise entstanden gewaltige Traumstädte, in denen sich Elemente des Vegetativen und Zivilisatorischen überlappen (Die ganze Stadt, 1936-1937, Kunsthaus Zürich). Darüber hinaus experimentierte Ernst mit der Grattage, bei der ein dicker Farbauftrag wieder von der Leinwand heruntergekratzt wurde, so daß ein Negativbild entstand. Seit Ende der zwanziger Jahre wandte sich Ernst auch der Bildhauerei zu und schuf zahlreiche Plastiken, die stark von der afrikanischen Kunst beeinflußt waren (Capricorne, 1948-1964, Nationalgalerie, Berlin). 1939 kam er als Ausländer in Frankreich in Haft, konnte jedoch 1941 mit seiner dritten Frau Peggy Guggenheim nach New York ausreisen. 1950 kehrte Ernst nach Frankreich zurück, wo er am 1. April 1976 in Paris verstarb.

 
 

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