Einige Zeit später, um die Wende vom 6. zum 5. Jh. v. Chr., beschäftigten sich zwei weitere Denker mit diesem Problem:
Parmenides äußerte die Vermutung, in unserer Welt gebe es keinerlei Verände-rungen und alle durch die Sinne wahrgenommenen Prozesse seien Täuschungen. Heraklit hingegen "hielt nun gerade die dauernden Veränderungen für den grundlegendsten Charakterzug der Natur" , befand seine Sinne für zuverlässig und stellte somit nahezu die exakte Gegenthese zur Aussage seines Kollegen Heraklit auf.
Wiederum einige Zeit später versuchte Empedokles, "den Weg aus dem Netz [zu] finden, in dem die Philosophie sich verheddert hatte" . Er verwarf die These, von der alle bisherigen Denker ausgegangen waren, und behauptete, es gebe vier Naturelemente: Erde, Luft, Feuer und Wasser. Die Veränderung (vgl. Heraklit) bestehe darin, daß "die vier Stoffe sich mischen und wieder voneinander trennen" , trotzdem aber (vgl. Parmenides) in sich gleich blieben, also keine Veränderung erführen. Als Grund für diese Veränderungen spricht Empedokles von den Naturkräften "Liebe" und "Streit".
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