"TV Chair" besteht aus einem Stuhl, unter dem ein Fernseher liegt. In den frühen Varianten zeigte der Fernseher entweder das jeweilige Fernsehprogramm oder ein Videoband, vorzugsweise mit Greta Garbo- und Marylin Monroe-Filmen. Die Intention dieser Arbeit als Verweigerunggeste wurde 1975 deutlich, als Paik in einer Sendung über Videokunst auftrat und es sich auf dem "TV Chair", der eine Nahaufnahme des Gesichts des Moderators zeigte, bequem machte.
"TV Chair" als Closed-Circuit-Installation wurde in zwei Versionen realisiert: einmal war die Kamera durch ein Fenster auf die Straße gerichtet - der Besucher mußte also unter den Sessel schauen, um zu sehen, was draußen vor sich ging. In der anderen Version war die Kamera oberhalb des Stuhls angebracht. Sobald also ein Besucher sich auf den Stuhl setzte und auf den Monitor darunter blickte, konnte er sich selbst aus der Vogelperspektive betrachten.
Durch diese Veränderungen hatte sich die ursprüngliche Verweigerungsgeste zu einer Reflexion über Bild und Abbild gewandelt.
Das Wechselspiel von REAL und LIVE (=Terminus für eine Direktübertragung beim Fernsehen) ist allen Closed-Circuit-Installationen immanent. Ein anderer Gesichtspunkt, nämlich der der Sichtbarmachung von Zeit, wird erst mit der Verwendung von lebenden Objekten richtig deutlich, wie es bei den beiden folgenden Arbeiten der Fall ist.
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