Das Märchen aus der neuen Zeit "Der goldne Topf" wurde zum ersten Mal 1814 als dritter Band der Sammlung " Fantasiestücke in Callots Manier. Blätter aus dem Tagebuch eines reichen Enthusiasten. Mit einer Vorrede von Jean Paul" von E.T.A. Hoffmanns Verleger C.F. Kunz veröffentlicht.
Der Text fällt somit in eine für die Familie Hoffmann sehr schwere Zeit. Da Hoffmann 1812 seine Stelle als Direktionsgehilfe unter Franz von Holbein am Bamberger Theater verliert, nimmt er 1813 ein Angebot des Dresdner Theaterdirektors Seconda an und wird somit Kapellmeister in Dresden. Auf der Reise nach Dresden kommt es zu einem Unfall, bei dem Hoffmanns Frau Maria Thekla Michaelina schwer verletzt wird. Als er in Dresden ankommt findet er eine von den Franzosen nach der Völkerschlacht in Leipzig besetzte Stadt vor. Den folgenden Winter verbringen Hoffmann und seine schwerkranke Frau in großer finanzieller Not und unter ärmlichsten Bedingungen.
Trotz all dieser Widrigkeiten schreibt Hoffmann ein Werk, das als eines seiner größte literarischen Arbeiten gilt. In einem Brief an seinen Verleger Kunz vom 8. September 1813 erkennt er selbst: "Gott lasse mich nur das Mährchen enden, wie es angefangen - ich habe nichts besseres gemacht, das andere ist todt und starr dagegen und ich meine, daß das sich herauf schreiben zu etwas ordentlichem, vielleicht bey mir eintreffen könte!"
Das vorliegende Referat unternimmt den Versuch einer kurzen Analyse und erörtert die Frage: der goldne Topf - ein Märchen?
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