Das Wort selbst kommt aus dem anglophilen Sprachraum und wird im normalen Sprachgebrauch mit \"schweiftüpfeln\" übersetzt. Es bedeutet soviel wie: \"Wenn das beste, was dir momentan frontal begegnen kann, ein rasender Eisenbahnzug ist, lass dir wenigstens die Möglichkeit, die Weiche in die eine oder andere Richtung zu stellen!\"
Inhalt:
Trainspotting besteht aus 42 mehr oder weniger zusammenhängenden Geschichten, von denen die meisten das Leben einer drogensüchtigen Gruppe in Leith Mitte der 80er beschreibt. Es werden vor allem Szenen beschrieben in denen die Protagonisten gerade "high" oder betrunken sind. Schlägereien, Beschaffungskriminalität, Arbeitslosigkeit, miese Pubs, viel Alkohol und jede Menge Drogen gehören für sie zum Alltag. Außerdem erfährt der Leser viel über den Charakter und die Familiensituation der einzelnen Personen.
Personencharakterisierung:
Mark Renton (Rents): Seine Mutter war valiumsüchtig, Bruder Davie war schwerst behindert und ist früh gestorben, Bruder Billy stirbt in Irland durch Miene;
Junkie, Vegetarier, mag Jean-Claude Van Dame Filme, durch Drogen impotent, schafft es ab und zu clean zu bleiben
Simon (Sickboy): Frauenheld, Aufreißer, Siegertyp, sadistisch, weil er gerne mit seinem Luftdruckgewehr auf Hunde schießt, heroin- und kokainsüchtig
Danny Murphy (Spud): Junkie, wirkt ständig geistesabwesend und verblödet, tierlieb, Kleptomane, faul, Persönlichkeitsprobleme, würde gern mit einer Frau schlafen, aber wenn er clean ist, traut er sich nicht
Rab McLaughlin (Second Prize): war in seiner Kindheit ein guter Fußballer;
chronischer Säufer, hat Phasen, in denen er wochenlang sturzbetrunken ist, weswegen ihn seine Freundin verlässt, er ist unzuverlässig, wenn man ihm Geld gibt versäuft er es sofort
Tommy: gutaussehend, intelligent, nachdem ihn seine Freundin Lizzy verlässt, probiert er zum 1. Mal Heroin und wird süchtig, bald darauf bekommt er AIDS und stirbt.
Franco Begbie: psychopathischer Alkoholiker, was er will - muss sein, extrem gewalttätig, auch gegenüber seiner schwangeren Freundin June, muss der Beste sein, macht andere fertig, um selber besser dazustehen, schlägt grundlos auf Leute ein
Wichtige Aspekte:
Mark Renton: In dieser Person verarbeitet der Autor zweifellos Erfahrungen, die er in seiner Jugend mit Drogen gemacht hat, möglicherweise spiegelt sich sein eigener Charakter in Mark Renton. Mark dürfte auch so etwas wie die Hauptperson sein, da er mit Abstand am öftesten vorkommt
Ort der Handlung: Leith, ein Vorort von Edinburgh. Hier dürfte sich der Alltag von Jugendlichen und Arbeitslosen tatsächlich so abspielen, wie in dem Buch beschrieben wird. Die Hauptstadt Schottlands gehört zu jenen europäischen Städten mit den meisten Drogentoten. Der Autor hat hier selbst viele Jahre seiner Jugend verbracht.
Hauptthema Drogen: Welsh ist weder gegen noch für Drogen. Er versucht nicht den Leser moralisch zu beeinflussen. Man hat das Gefühl einfach einen Bericht über eine Gruppe von jungen Leuten zu lesen. Nach Ansicht des Autors soll jeder für sich selbst entscheiden, ob er für oder gegen Drogen ist.
Stil:
Irvine Welsh schreibt den Roman "Trainspotting" in einem schottischen Dialekt, der für einen Nicht-Schotten sehr schwer zu lesen und zu verstehen ist. Die Übersetzung, die von Peter Torberg stammt, ist leicht norddeutsch beeinflusst. Deshalb benötigt ein Österreicher einige Zeit, um sich einzulesen. Aber spätestens nach drei Kapiteln wird jedes "nich" beim Lesen automatisch durch "nicht", oder das "'ne" durch "eine" ersetzt.
Alle Geschichten werden von einem Ich-Erzähler geschildert, der das Geschehen kommentiert. Der Leser erfährt alles, was der Erzähler denkt. Verwirrend ist, dass man teilweise erst am Schluss einer Geschichte oder überhaupt nicht erfährt, aus wessen Sicht gerade berichtet wird.
Welsh schreibt sehr direkt und hemmungslos, perverseste Szenen werden genau beschrieben, sodass man manchmal zum Lachen beginnt, weil man sich fragt, warum der Autor so kranke Einfälle hat. Es gibt keine Seite, auf der nicht zumindest zwei verschiedene Fäkalausdrücke vorkommen. Alles in Allem ein Buch, von dem man sprachlich nicht profitieren kann.
Kritiken:
"Das beste Buch, das jemals geschrieben wurde - und das verdient, mehr Exemplare zu verkaufen, als die Bibel." - Rebel Inc.
"Radikal, schonungslos und mit rabenschwarzem britischem Humor erzählt Irvine Welsh von der Hoffnungslosigkeit [...] in dieser schmuddeligen Vorstadthölle. Dabei verzichtet er jedoch auf Wehleidigkeit und moralische Ermahnungen, denn er weiß genau wovon er schreibt. Das wissen die Leute so zu schätzen, dass Irvine Welsh mittlerweile einen ganz besonderen Rekord verbuchen kann: "Sein Roman ,Trainspotting' wird in Großbritannien so häufig geklaut wie kein Buch zuvor." - Der Spiegel
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