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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Thomas brussig: am kürzeren ende der sonnenallee


1. Drama
2. Liebe

Welche Funktion hat das Kapitel "Non, je ne regrette rien"?

Wie wird die DDR darin kritisiert?

Warum ist die Existenzialistin für Mario so interessant?




In dem Kapitel "Non, je ne regrette rien" in dem Buch Sonnenallee von Thomas Brussig, geht es einerseits um das alltägliche Leben direkt am Todesstreifen und andererseits um die Liebesgeschichte von Mario und der Existenzialistin.




In dem Kapitel "Non, je ne regrette rien" wird schon innerhalb der ersten Zeilen die Kritik die dahinter steht deutlich:

Gleich im ersten Absatz wird das Leben an der Mauer und somit am Todesstreifen ins Lächerliche gezogen, indem geschildert wird, wie Micha und Mario einen in den Todesstreifen geflogenen Liebesbrief mit einer Angel mit dem Klebstoff "Kitifix" versuchen herauszuangeln.

Hinter dieser ernsten Sache Todesstreifen steht ein kleines Problem im Vordergrund. Der Todesstreifen wird nicht als Gefahr behandelt, sondern als eine Hürde die Micha von seinem Brief trennt, und nicht etwa als Hürde, die ihn von der BRD trennt. Das ganze wird mit dem lustig klingenden Namen des Klebstoffes unterstrichen, sodass jeglicher Ernst aus dieser Szene genommen wurde.

Auch setzt sich das Thema über unpolitische Studienrichtungen fort. Bei fast jedem Beruf lässt sich ein Punkt finden, in dem sich das SED-Regime bemerkbar macht.

Brussig geht immer wieder nach dem gleichen Schema vor:

Er behandelt sehr ernste Themen wie die SED Propaganda, die Abneigung gegen den Westen, die Mauer mit dem Todesstreifen und die Einschränkungen die ein jeder DDR-Bürger in kauf nehmen muss, indem er sie in lächerliche Situationen einbindet und seine Kritik nur ganz am Rande anklingen lässt. Er bringt die ganz persönlichen, oft banalen, alltäglichen Sorgen der Bewohner der Sonnenallee vor und macht so deutlich, wie weit die Einschränkung und die Unterdrückung wirklich geht, wie aber jeder auf seine Weise damit umgeht.

Er lässt den Todesstreifen und die Situation so dicht am Westen nie bedrohlich und gefährlich oder gar bedrückend wirken, sondern lockert sie immer wieder durch seine Formulierungen auf: "Sie stand auf und schaute aus dem Fenster, wo die Bogenlaternen den Todesstreifen beleuchteten." (S. 76, Mitte) ; "Als Micha die Angel endlich einholte und nur eine Plastiktüte am Radiergummi klebte, johlten wieder ganze Westschulklassen vom Aussichtsturm: "Gratuliere, Zoni, der Hauptgewinn! Eine Plastiktüte von drüben!" (S. 77, unten); die Szene aus Michas Kindheit auf Seite 79, wo der neunjährige Micha das System durchschaut und gezielt seine Lehrerin austrickst.

Er macht auch immer wieder deutlich, dass die Bürger der Partei keinesfalls ausschließlich ausgeliefert sind, obwohl sie es rechtlich gesehen eigentlich sind, sondern stellt die Parteigenossen oft als ein wenig unintelligent und leicht zu hintergehen dar: der ABV und die "Beförderung"; "Der Fremde sammelte sich, holte schließlich Luft und sagte gequält: >>Es gehört zu den unangenehmen Aufgaben eines Sekretärs der SED-Kreisleitung, regelmäßig den Feind lesen zu müssenJa, dies sind nun mal die Härten eines ansonsten doch recht schönen Berufs

 
 

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