Man kann sagen, dass die Gruppe 47 eine Art lockerer Zusammenschluss linksgerichteter Schriftsteller bzw. Kritiker war. Die Gruppe 47 entstand aus einem Kreis, der sich ursprünglich um die Zeitschrift "Der Ruf" (Untertitel: Unabhängige Blätter der jungen Generation) gebildet hatte (Anhänger: Alfred Andersch und Walter Kolbenhoff). Als "Der Ruf", ein kritisches Organ zur politischen Bewusstseinsbildung, von der US-Militärregierung verboten wurde, trafen sich die Mitarbeiter, um ihre ungedruckten Manuskripte vorzustellen. Dies war der Beginn der Gruppe 47, die ohne festes politisches oder ästhetisches Konzept antrat. Ihr Ziel war allein die Wiederbelebung einer jungen deutschen Literatur.
Peter Handkes Beschimpfung, die der Gruppe 47 auf einer Auslandstagung in Princeton 1966 Beschreibungsimpotenz attestierte, leitete das Ende des Zusammenschlusses ein. 1967 kam es zur letzten offiziellen Tagung der Gruppe 47. Auch ein privates Treffen im Haus Hans Werner Richters 1972 und eine weitere Zusammenkunft in Saulgau im Jahr 1977 vermochte sie nicht neu zu beleben. Trotzdem resümmierte Richter positiv: "Eine Aufgabe hat die Gruppe mit ihrer literarischen Schubkraft wirklich erfüllt, nämlich den nach dem Krieg stehen gebliebenen Waggon der deutschen Literatur wieder an den Zug der Weltliteratur zu koppeln."
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