Ein Vater schickt seinen Sohn, den er Taugenichts nennt, in die weite Welt hinaus, da der Sohn zu Hause dem Vater die ganze Arbeit allein überlässt. Der Sohn nimmt seine Geige und verlässt sein Dorf, ohne ein Ziel vor Augen zu haben. Schon bald hält ein Reisewagen, in dem zwei Damen sitzen, neben ihm an, da die beiden Gefallen an seiner Musik finden. Sie nehmen ihn mit auf ihr Schloss, nahe Wien, wo er sofort als Gärtnerbursche eingestellt wird. Einige Tage darauf verliebt er sich in die jüngere der beiden Damen. Von der Herrschaft wird er wegen seiner besonderen Meriten und seines guten Auftretens als Zolleinnehmer eingesetzt. Er beschließt, das Reisen aufzugeben und Geld zu sparen, um es zu etwas Großem zu bringen. Er freundet sich mit dem Portier des Schlosses an. Eines Tages sieht der Taugenichts seine \"allerschönste Frau\" mit einem Offizier auf einem Balkon. Daraufhin packt er seine Sachen und verlässt das Schloss, da sie ihm jetzt noch unerreichbarer vorkommt. Der Taugenichts wandert nach Italien. Auf dem Weg dorthin macht er Station in einem kleinen Dorf. Er sitzt vor einem Wirtshaus, vor dem plötzlich auch zwei Reiter auftauchen, die der Taugenichts für Räuber hält. Die beiden verlangen von ihm, dass er sie zum Dorf B. führen solle, woraufhin sie gemeinsam aufbrechen. Als die beiden den Taugenichts morgens erkennen, geben sie sich als zwei Maler aus: Herr Leonard und Herr Guido. Die drei setzen ihre Reise nach Italien zusammen fort. Die Reisenden sind Tag und Nacht unterwegs. Eines Tages übernachten sie in einem Wirtshaus. Als der Taugenichts seine Begleiter am nächsten Tag wecken will, findet er nur ein leeres Zimmer vor, in dem ein voller Geldbeutel liegt, der für den Taugenichts bestimmt ist. Bald darauf drängt der Postillon zur Weiterfahrt, und deshalb springt der Taugenichts allein in den Wagen. Die Fahrt geht weiter, bis sie ein Schloss erreichen, wo eine alte Frau und ein hagerer Mann den Jüngling empfangen.
Dort wird er nach einem reichen Mahl in ein prächtiges Zimmer geführt. Bei Hofe kann er ein Leben führen, \"wie sich\'s ein Mensch nur immer in der Welt wünschen kann\". Eines Tages erhält der Taugenichts einen Brief von seiner \"allerschönsten Frau\", die ihn bittet, dass er wieder zu ihr kommen solle, da sie ihn auch lieben würde und sie ohne ihn nicht mehr leben könne. Der junge Mann ist überglücklich und will wieder nach Wien zurückkehren. Fluchtartig verlässt er das Schloss und gelangt nach Rom. Als er durch die Straßen schreitet, denkt er auf einmal, die Stimme seiner \"schönen Frau\" zu hören. Er sieht eine weiße Gestalt in einem Haus. Da er sie aber nicht findet, schläft er im Freien ein. Am nächsten Morgen weckt ihn ein junger Landsmann. Er stellt sich als Maler vor und nimmt den Taugenichts mit in sein Haus, wo der dieser sich einige Bilder anschaut. Dabei entdeckt er zwei Gemälde, die ihm gefallen und fragt den Maler, ob er sie gemalt habe. Doch dieser antwortet ihm, dass sie von Leonardo da Vinci und Guido Rini gemalt worden seien. Da verkündet ihm der Taugenichts, dass er sie auch kenne, da er mit ihnen Tag und Nacht gereist sei. Der Jüngling erfährt von dem Maler, dass dieser die junge Frau schon gemalt habe, als diese nach Rom gekommen sei, um den Taugenichts, Leonard und Guido aufzusuchen. Voller Begeisterung rennt der Taugenichts hinaus, um durch die Stadt zu laufen. Er sucht das Haus, in dem er die weiß gekleidete Gestalt gesehen hat, doch er findet es nicht wieder. Später nimmt der Maler ihn mit zu einem Garten, in dem plötzlich auch ein laut streitendes Paar auftaucht. Es ist die Kammerjungfrau des Schlosses, auf dem auch seine \"allerschönste Frau\" wohnt. Die Kammerjungfrau steckt ihm einen Zettel zu, der eine Einladung zu einem Treffen mit der schönen jungen Gräfin enthält. Der Taugenichts sucht sofort das Haus auf und erblickt dort eine Gestalt im Mantel des Malers, den er vor kurzem kennen gelernt hat. Mit lautem Geschrei läuft der Taugenichts auf diese Person zu, doch dabei verwickelt er sich in Blumen und fällt zu Boden. Als er zu der Person im weißen Gewand aufblickt, sieht er, dass es die Kammerjungfrau ist. Die \"schöne gnädige Frau\", mit der er das Rendez-vous haben sollte, gesellt sich zu den beiden aber der Taugenichts erblickt statt seiner \"Allerschönsten\", eine mächtige, große und korpulente Dame, die ihn komisch anschaut und macht sich daraufhin auf die Reise nach Deutschland. Auf dem Rückweg begegnen ihm drei Prager Studenten, die sich, wie er, auf der Wanderschaft befinden. Ein Student erzählt ihm, dass sein Vetter Portier auf einem Schloss unweit von Wien sei. Kurz darauf beschließen sie alle gemeinsam, dort hinzufahren. Aus den Gesprächen zwischen den Studenten erfährt der Taugenichts, dass es bei Hofe bald eine Hochzeit geben werde. Der Taugenichts bezieht diese auf seine \"schöne Frau\". Als sie nun endlich ankommen, rennt der Taugenichts sofort zum herrschaftlichen Garten, wo er die Stimme des Herrn Guido hört. Dort erblickt der Taugenichts die \"schöne Frau\", diese entdeckt ihn ebenfalls hoch erfreut.
Unerwartet sieht der Taugenichts auch den Herrn Leonard, der die \"schöne Frau\" bei der Hand fasst und sie zu ihm führt. Herr Leonard erklärt dem Taugenichts die verworrene Geschichte: Er erzählt ihm, dass Herr Guido, Flora, seine Geliebte, sei. Sie habe sich als Herr Guido ausgegeben, da Floras Mutter am Anfang die Liebe zwischen ihr und ihm nicht gebilligt hatte, da noch ein anderer Herr um die Hand ihrer Tochter bat; deshalb flüchteten sie zusammen, verkleidet als Maler, nach Italien. Unterwegs sei man ihnen aber gefolgt. Dies sei auch der Grund gewesen, warum sie den Taugenichts alleine weiterreisen ließen. Zum Schluss gesteht die \"schöne Frau\" dem Taugenichts, dass sie keine Gräfin sei, sondern die Nichte des Portiers; bald darauf heiraten sie.
Analyse / Bezug zur Epoche
- Die Novelle gliedert sich in zehn Kapitel
- ein kreisförmiger Aufbau ist zu erkennen, d.h. jeweils zwei Kapitel gehören zusammen und Anfang und Ende sind aufeinander bezogen
- es findet nach jedem zweitem Kapitel ein Aufbruch statt, d.h. ein neuer Ort wird aufgesucht
- der Ausgangspunkt Wien ist gleichzeitig auch der Endpunkt dieser Novelle
- der Erzähler schildert die Geschehnisse aus der Ich-Perspektive
- Er weiß also nur, was er durch dieses eigene Erleben, allenfalls durch Einlassungen Dritter erfahren hat
- auffälliges verwendetes stilistisches Merkmal ist die Metaphorik, die so wie die Grundstimmung der Novelle naiv und heiter wirkt
- Eichendorff streut einige seiner Gedichte ein, die der Taugenichts mit seiner Geige vor sich her spielt und dazu singt
- ähnelt die Novelle einem Märchen, was durch die märchenhaften Landschaften mit ihren Schlössern, Gärten und Wäldern zum Ausdruck kommt
- es ist eine Vermischung der Dichtungsgattungen vorhanden (Roman/Märchen)
- das Reisen wird als Sinnbild für das Suchen und Finden verwendet
- Harmonie mit Natur wird hervorgehoben (sie veranschaulicht die Stimmung und Sehnsüchte)
- Die handelnden Personen sind typisch für die Romantik:
Maler
Gräfin
Studenten
Müller und Gärtner
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