Titel: Peter Schlemihls wundersame Geschichte
Verfasser: Adelbert von Chamisso (1781-1838),
- in Frankreich geboren
- mit 14 Flucht vor frz. Revolution nach Berlin
- Verzicht auf Militärlaufbahn, Botanikstudium, Teilnahme an 3-jähriger russischer Expedition um die Welt
- 1838 lungenkrank in Berlin gestorben
Gattung/Genre: Märchennovelle
Epoche: Romantik
Besonderheiten: Erzählung des Übernatürlichen, als wenn es das Normalste auf der Welt wäre | manchmal sehr gefühlsbetont geschrieben
Ort/Zeit: anfangs mehrere Orte, später fast alle Kontinente | nicht näher bestimmter Zeitraum
Fabel: Schlemihl kommt durch Zufall in die Gesellschaft des reichen Herrn John. Dort fällt ihm ein unscheinbarer grauer Herr auf. Dieser kann die unglaublichsten Dinge aus seinem Rock ziehen (Zelt, Fernrohr, Teppich). Dies scheint aber keinen der Anwesenden zu stören. Da Schlemihl nicht weiter beachtet wird verlässt er die Gesellschaft. Auf dem Weg wird er von dem grauen Herrn angesprochen. Dieser macht ihm ein seltsames Angebot: Er möchte Schlemihs Schatten im Tausch gegen ein Glückssäckel, welches seinem Besitzer ständig Gold spendet. Nach einer Weile nimmt Schl. das Geschäft an, bemerkt aber bald, dass es ein großer Fehler war. Er wird zunächst von allen Menschen wegen seines Reichtums geehrt und bejubelt; als die Menschen aber seine Schattenlosigkeit bemerken, schlägt der Jubel in Ausschluss/Ablehnung um. Bendel, sein treuer Diener, ist der Einzige, der ihm hilft, sein Leben so einzurichten, dass man seine Schattenlosigkeit nicht bemerkt. (Schatten leihen, am Tag schlafen/abends weggehen) Schl. gewinnt die Liebe der schönen Förstertochter Mina. Doch dieses Glück dauert nicht lange an. Rascal, ein ehemaliger Diener Schlemihls, verrät das Geheimnis um die Schattenlosigkeit von "Graf Peter" (=Schlemihl) und so ist Minas Vater gegen die geplante Heirat. (Grund: Rascal freit auch um Mina) Schlemihl muss fliehen. Ein Jahr nach dem "Schatten-Tausch-Geschäft" besucht ihn der graue Mann erneut. Er bietet ihm seinen Schatten an, will aber dafür seine Seele nach dem Tod haben. Schlemihl lehnt dieses Angebot aber entschieden ab (erkennt Teufel) und wirft auch das Glückssäckel in einen Abgrund. (Gegensatz zu original Faust-Stoff) Von seinem letzen Geld kauft er sich ein Paar neue Stiefel, die sich als Siebenmeilenstiefel entpuppen. Damit bewegt er sich nun kreuz und quer durch die Welt, mit dem Ziel, die Natur zu erforschen und zu beobachten. Er schreibt alles auf und gibt das Buch der Berliner Universität.
Lehre: Geld allein macht nicht glücklich | Ausgrenzung durch Anderssein (Außenseiter)
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