Wenn eine Frau fragt: "Was ist los mit dir?"
Sagt der Mann:
Die Frau reagiert vielleicht folgendermaßen:
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"Es ist schon gut." oder:
"Es geht mir gut."
"Ich merke, dass etwas mit dir nicht stimmt. Du kochst doch innerlich. Lass uns darüber reden."
"Es ist nichts."
"Ich möchte dir gern helfen. Ich weiß, dass dir irgendwas nicht gefällt. Was hast du denn?"
"Es ist schon in Ordnung."
"Bist du sicher? Ich bin gern bereit, dir zu helfen."
"Nicht so schlimm."
"Irgend etwas ärgert dich doch. Ich glaube, wir sollten uns einmal aussprechen."
"Kein Problem."
"Natürlich ist es ein Problem. Ich wüsste schon, wie ich dir helfen kann."
Nun wieder einige Auszüge aus dem weiblich-männlichen Sprachführer, die die oben aufgezählten Warnsignale übersetzen, damit jede Frau ihre wirkliche und beabsichtigte Bedeutung verstehen kann. Auch hier wieder einige Hinweise auf eine mögliche Reaktion, die im Sinne ihres Partners wäre.
Männlich: "Es ist schon gut."
Weiblich: "Es ist nicht schlimm. Ich werde schon mit
meinem Ärger fertig. Ich brauche keine Hilfe,
vielen Dank."
Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es ist schon gut", verstehen: "Ich rege mich nicht auf, weil ich mir nichts daraus mache." Oder sie hört: "Ich bin nicht bereit, meine Gefühle mit dir zu teilen. Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass du für mich da bist."
Männlich: "Es geht mir gut."
Weiblich: "Es geht mir gar nicht so schlecht, ich
werde mit meinem Ärger oder meinem Problem allein
fertig. Ich brauche keine Hilfe. Falls ich doch
Hilfe brauche, werde ich mich an dich wenden."
Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es geht mir gut", verstehen: "Mir ist völlig gleichgültig, was da passiert ist. Dieses Problem geht mich nichts an. Wenn du dich darüber aufregst, ist das deine Sache."
Männlich: "Es ist nichts."
Weiblich: "Ich werde mit meinem Ärger allein fertig.
Bitte stell mir jetzt keine weiteren Fragen."
Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es ist nichts", verstehen: "Ich weiß nicht, weshalb ich mich eigentlich so ärgere. Ich möchte, dass du mich fragst und mir dabei hilfst, es herauszufinden." Daraufhin wird sie ihn noch wütender machen, indem sie ihm weiter bohrende Fragen stellt, obwohl er in Wirklichkeit lieber alleingelassen werden möchte.
Männlich: "Es ist schon in Ordnung."
Weiblich: "Das ist ein Problem, aber du trägst daran
keine Schuld. Ich kann das für mich allein lösen,
wenn du mich nicht unterbrichst, indem du mir
weitere Fragen stellst oder Vorschläge machst. Tu
einfach so, als sei nichts geschehen, dann fällt
es mir leichter, allein damit fertig zuwerden."
Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es ist schon in Ordnung", verstehen: "Es ist alles gut so. Nichts braucht verändert zu werden. Du kannst mich weiter misshandeln und ich kann dich misshandeln." Oder sie hört: "Diesmal will ich es noch mal durchgehen lassen. Aber es war deine Schuld. Versuch das nur nicht nochmal, sonst..."
Männlich: "Nicht so schlimm."
Weiblich: "Es ist nicht so schlimm, ich werde es
schon wieder hinkriegen. Du brauchst dich nicht
weiter mit diesem Problem aufhalten und solltest
lieber nicht mehr darüber sprechen. Das würde
mich nur ärgern. Ich übernehme die Verantwortung
für die Lösung dieses Problems. Ich bin
glücklich, wenn ich das lösen kann."
Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Nicht so schlimm", verstehen: "Du übertreibst wieder einmal maßlos. Es ist völlig unwichtig, worüber du dir Sorgen machst. Spiel dich nur nicht so auf."
Männlich: "Kein Problem."
Weiblich: "Es fällt mir nicht schwer, dieses Problem
zu lösen. Es ist mir ein Vergnügen, wenn ich das
für dich tun kann."
Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Kein Problem", verstehen: "Das ist kein Problem. Warum machst du es zu einem Problem und bittest um Hilfe?" Wenn sie ihn so versteht, wird sie natürlich anfangen, ihm zu erklären, warum es für sie ein Problem darstellt.
Wenn sie dem Mann ein schlechtes Gewissen einjagt, weil er sich zurückzieht, treibt sie ihn dazu, sich noch weiter in seine Höhle zu flüchten, selbst wenn er eigentlich schon längst wieder heraus wollte.
Ein Mann möchte, dass seine Partnerin ihm zutraut, dass er seine Probleme ganz allein bewältigt. Dieses Vertrauen ist sehr wichtig für seine Ehre, seinen Stolz und sein Selbstbewusstsein.
Aber nicht nur das gesellschaftliche Umfeld und die Erziehung prägen unsere "unterschiedliche" Sprache, sondern auch unser Gehirn.
Die australische Sprachforscherin Jenny Harasty hat entdeckt, dass das Sprachzentrum im Gehirn von Frauen um rund ein Drittel größer ist als das von Männern. Dabei sind die Gehirne von Männern um 15 Prozent größer als die Gehirne von Frauen.
Das bedeutet, dass Frauen, wenn man den Größenunterschied zwischen Männer- und Frauengehirnen berücksichtigt, einen wesentlich größeren Teil ihres Gehirns für das Hervorbringen und das Verarbeiten von Sprache verwenden als Männer. Harasty untersuchte 10 weibliche und 10 männliche Gehirne. Sie schnitt die Gehirne in 3 Millimeter dünne Scheiben und begann die
beiden wichtigsten Sprachzentren zu vermessen: das Broca-Zentrum und das Wernicke-Zentrum.
Die Wernicke-Region wurde nach ihrem Entdecker, dem dt. Anatomen Karl Wernicke benannt. Sie liegt hinter den Ohren und ist dafür zuständig, Geräusche und Laute zu verarbeiten. Dieser Teil des Sprachzentrums, stellt Jenny Harasty fest, ist bei Frauen um 30 Prozent größer als bei Männern. Das Brocasche Zentrum liegt oberhalb der Ohren und wurde nach einem Zeitgenossen Wernickes, dem französischen Chirurgen Paul Broca benannt. Das Broca-Zentrum sorgt dafür, dass uns die Worte flüssig über die Lippen kommen. Dieser Bereich, fand Harasty heraus, ist bei Frauen um 20 Prozent größer als bei Männern.
Es scheint, als würden Frauen ihr überragendes Sprachtalent dem Zusammenwirken von Natur und Gesellschaft verdanken. Denn auch die Sprachforscher Sally und Bennett Shaywitz fanden erstaunliches heraus. In einer Studie entdeckten sie, dass Frauen zum Sprechen beide Gehirnhälften benutzten, wohingegen Männer nur eine Gehirnhälfte nutzten.
Die Shaywitz führten mit 19 Männern und 19 Frauen einen Test durch, wobei sie Testpersonen Worte lesen, reimen und erfinden ließen. Die männlichen Gehirne zeigten nur im linken vorderen Stirnlappen Spuren reger Tätigkeit. Bei den Frauen fand man Spuren von Tätigkeit an der gleichen Stelle, aber auch in der anderen Gehirnhälfte.
Wenn wir uns nun dem geschlechtsspezifischen Sprachverhalten zuwenden, dann stellen wir fest, dass es für Männer meistens oberste Prämisse ist, Informationen zu vermitteln und für Frauen ist es wichtig einen emotionalen Bezug zu ihrem GesprächspartnerInnen herzustellen und eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
Es wurden somit im Laufe der Zeit verschiedene Hypothesen zur Frauensprache entwickelt.
1. Die Defizithypothese
Der Gedanke, dass es eine spezifisch weibliche Sprache geben könnte, geht nicht auf die Frauenbewegung zurück, sondern wurde nur von ihr aufgegriffen. Seine Ursprünge liegen in der anthropologisch-ethnologischen Forschung. Mauthner und Jespersen waren zwei Vertreter der älteren Beschreibung von "Frauensprache". Während Mauthner sich mit dem Gesprächsverhalten von Frauen auseinandersetzt (1921), beschäftigte sich Jespersen mit Wortschatz und Syntax (1922). Die Unterschiede im Sprechen zwischen Mann und Frau liegen in sozialen Belangen wie Bildung und Stand begründet, so Mauthner. Für ihn sind Frauen nicht in der Lage Männersprache zu erlernen. Jespersen geht in seinen Hypothesen davon aus, dass Frauen z.B. unvollständige Sätze bilden, da sie auch ihre Gedanken unvollständig ausführen. Sie sprechen demnach in Satzverbindungen (Beiordnung/Nebenordnung von Sätzen), wogegen Männer häufig in einem Satzgefüge von Haupt- und Nebensatz (Unterordnung) sprechen. Auch seien Frauen redegewandter als Männer, weil ihr Wortschatz geringer ist, stellte er weiterhin fest. Sowohl Mauthner als auch Jespersen gingen davon aus, dass Frauensprache keine eigenständige Sprache ist, sondern nur eine minderwertige Abwandlung der Männersprache.
2. Die Differenzhypothese
Die Differenzhypothese geht von der Andersartigkeit der weiblichen Sprache aus, ohne dieses, "anders sein" negativ zu bewerten. Es wurde außerdem festgestellt, dass die Frauensprache als Variante der Männersprache völlig angemessen sei und nicht weiterentwickelt werden muss. Frauen sollten lieber ihre eigene Sprache entwickeln und nicht die der Männer varieren oder gar imitieren, denn davon wird strikt abgeraten. Als Ursache der verschiedenen Sprachen wird der kulturelle Unterschied zwischen der Männerwelt und der Frauenwelt gesehen.
3. Die Code-Switching-Hypothese
Diese Hypothese behauptet, dass Frauen je nach Situation von einer in die andere Sprache wechseln. Es wird weder von der einfachen Andersartigkeit der weiblichen Sprechweise, noch von einem Mangel ausgegangen, sondern einfach davon, dass Frauen immer entsprechend den sozialen Erwartungen die an ihr Sprechverhalten gestellt werden, von der Frauensprache in die Männersprache oder umgekehrt wechseln. Dabei werden die beiden Sprachen völlig wertungsfrei beurteilt, es sei denn, sie ist nicht situationsangemessen verwendet worden.
Unsere Sprache ist sexistisch, "wenn sie Frauen und ihre Leistungen ignoriert, wenn sie Frauen nur in Abhängigkeit von und in Unterordnung zu Männern beschreibt, wenn sie Frauen nur in stereotypen Rollen zeigt und ihnen so über das Stereotyp hinausgehende Interessen und Fähigkeiten abspricht, wenn sie Frauen durch herablassende Sprache lächerlich macht."
Neben diesem offenen Sexismus findet sich auch viel unterschwelliger Sexismus. Dazu gehört natürlich auch, dass Frauen nicht mitgenannt werden. Leider halten das viele, Männer und Frauen, als überflüssig, da sie der Meinung sind, dass Frauen automatisch mitangesprochen sind. Frauen sind, so wird ihnen versichert, immer mitgemeint, wenn z.B. von Zuhörern, Studenten, Physikern, Mathematikern, Professoren etc. die Rede ist. Das geht solange gut, bis Frauen auf Sätze stoßen wie: "Die Professoren und ihre Gemahlinnen waren auf einem Empfang des Rektorates." Man stelle sich zum Vergleich mal den Satz: "Die Professoren und ihre Ehemänner waren auf einem Empfang des Rektorats eingeladen" vor. So sehr sind Frauen dann offensichtlich doch nicht mitgemeint, denn man kann sie ausnehmen, was man mit Männern nicht machen kann.
Frauen und ihre Leistungen werden oft in Frage gestellt bzw. lächerlich gemacht. So wird z.B. aus der Sekretärin die "Tippse", was eine typisch sexistische Äußerung darstellt. Oder es werden Begriffe wie z.B. "Betthäschen" und "Weibergeschwätz" gebraucht, welche auf Rollenklischees beruhen und nur für Frauen gelten.
Viele uns gebräuchliche Redewendungen und feststehende Ausdrücke, die natürlich für alle Menschen gelten, diskriminieren Frauen oder sind sprachlich von Wörtern abgeleitet die als Bezeichnung für Männer gebraucht werden. Wie z.B.: "ein Mann, ein Wort ...", "Otto Normalverbraucher", "der kleine Mann", "Vater Staat", "ein Fachmann auf seinem Gebiet ...", "Herren sind herrlich, Damen sind dämlich".
Leider bleibt für viele Menschen dieser versteckte Sexismus unerkannt und deshalb wird es auch nicht als wichtig empfunden sich damit auseinander zu setzen.
Um eine gleichberechtigte Sprache zu realisieren, gibt es einige Möglichkeiten, die zur Auswahl stehen. Doch gilt es zu aller erst, Personen von der Wichtigkeit eines Wandels in der Sprache überzeugt werden und sein, die einen entsprechenden Zugang zu den heute so meinungsprägenden Medien haben und auch die nötige Akzeptanz bei einer breiten Masse von Menschen besitzen.
Ich möchte jetzt trotzdem 3 Vorschläge, die in der feministischen Sprachwissenschaft herausgearbeitet wurden, aufzeigen.
- Die Neutralisation
Dieser von Luise F. Pusch 1984 entworfene Lösungsansatz geht davon aus, dass, wenn die Geschlechtsspezifikation wegfällt, für beide Geschlechter auch gleich Chancen gelten, mitgemeint zu sein. Das würde heißen, bei dem Wort "Sprecherin" würde das Suffix "in", welches das Femininum markiert, wegfallen.
Ein Beispiel für diesen Lösungsvorschlag würde folgendermaßen lauten:
"Die Sprecher, welche ihre langen Haare betont offen trug, wurde mit ihrer Professor oft in der Cafeteria gesehen."
Meiner Meinung nach, ist solche Sprechweise eher Folter für die Ohren, als dass es etwas zur Besserstellung der Frau im Gespräch beiträgt.
- Das Generische Femininum
Genau in die Gegenrichtung der Neutralisation, zielt der von Luise F. Pusch 1990 vorgeschlagene Lösungsansatz. Hier wird vorgeschlagen, die Verwendung des Suffixes "in" zu erhöhen. Also sollte einfach eine Umkehrung des jetzigen Sprachgebrauchs erfolgen. So würde ein Beispielsatz z.B. lauten:
"Der Sprecherin bei der Veranstaltung betonte, dass der Verwaltungsbeamtin gute Arbeit geleistet hat."
Auch diesen Sprachregelungsvorschlag finde ich nicht sehr sinnvoll. Ich denke, dass er im alltäglichen Sprachgebrauch keine Chance hat, sich jemals durchzusetzen. Es ist eher ein unter sprachpolitischen Aspekten entworfener Vorschlag, dennoch würde er Männern sehr deutlich aufzeigen, wie einige Frauen sich beim momentanen Sprachgebrauch fühlen.
- Beidbenennung
Die Möglichkeit der Beidbenennung, die von Senta Trömel-Plötz vorgeschlagen wurde, zielt gegen den Umstand, dass es viele Substantive gibt, die sowohl Archielexem (Oberbegriff, Sammelbegriff), als auch Lexem in Opposition zu der weiblichen Form sind. Das sieht bei meinem Beispiel "Sprecher" dann folgendermaßen aus: "der Sprecher" als Archielexem für den männlichen Sprecher und die weibliche Sprecherin. Wenn "der Sprecher" aber als Lexem in Opposition zu "die Sprecherin" steht, ist er nicht mehr geschlechtsneutral und meint nur den männlichen Sprecher.
Daraus resultiert, dass unterbewusst in fast allen Fällen an einen Mann gedacht wird, auch wenn das Substantiv als Archielexem eingesetzt wurde. Frauen werden also latent ausgeschlossen. Frau Trömel-Plötz schlägt nun folgende Regelung vor.
"Die Sprecherin / Der Sprecher" steht für:
die Sprecherin und / oder der Sprecher
"Der Sprecher" steht für:
der Sprecher (Mann)
Es ist auch möglich, die Adjektive weiblich und männlich als Attribute beizufügen. Auch hier will ich zwei Beispielsätze anfügen:
"Die Sprecherin und der Sprecher hielten einen famosen Vortrag."
"Der weibliche und der männliche Sprecher hielten einen famosen Vortrag."
Diese Möglichkeit ist zwar sehr aufwendig, ganz nüchtern betrachtet könnte man sagen:
unökonomisch, wird aber in manchen Bereichen unserer Gesellschaft schon genutzt. Man denke z.B. an Bürgerinnen und Bürger, Wählerinnen und Wähler, Genossinnen und Genossen. Ich denke, dieser Lösungsvorschlag ist der einzige, der eine Chance hat sich durchzusetzen, was man auch mit dem teilweisen Gebrauch belegen kann, wogegen die anderen wohl doch eher theoretischer Natur sind.
Genau wie alle anderen Bereiche des Lebens, ist auch die Sprache einer Entwicklung unterworfen. So wie in den technischen Wissenschaften neue Erfindungen gemacht werden so müssen auch in der Sprache neue Worte gefunden werden. Wie z.B. für Gegenstände oder Tätigkeiten, die es vor 20 Jahren noch nicht gab. Aber nicht nur das, es verändern sich auch teilweise Inhalte bereits existierender Worte und natürlich fallen auch Worte aus dem Sprachgebrauch heraus, da sie nicht mehr gebraucht werden. Alle diese gerade genannten Veränderungen fallen unter die Definition des unterbewussten Sprachwandels. Er entsteht aus der Notwendigkeit, neuen Dingen Namen zu geben und alte Dinge nicht mehr benennen zu müssen. Sein Ziel soll aber nicht sein, "irgend etwas" in dieser Gesellschaft zu verändern.
Der größte Teil des Wandels zu einer gerechteren Sprache in den letzten Jahrzehnten erfolgte im "öffentlichen" Sprachgebrauch. So wurden viele weibliche Berufsbezeichnungen geschaffen und diskriminierende Bezeichnungen wie Fräulein abgeschafft.
Nur in Bereichen, in denen es lohnend ist, Frauen extra mit anzusprechen wird z.B. die Beidnennung praktiziert. So werden in der Politik, in der Frauen über 50% des Wahlvolks ausmachen, Frauen inzwischen konsequent mitgenannt.
Z.B.:
"Bürgerinnen und Bürger",
"Wählerinnen und Wähler",
"Genossinnen und Genossen".
Im Großen und Ganzen kann man jedoch feststellen, dass ein wirklich entscheidender Wandel zu einer gleichberechtigten Sprache noch lange nicht vollzogen und zu verzeichnen ist.
Schlussbetrachtung:
"Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt!"
(L.Wittgestein)
"Was nicht sprechbar ist, ist auch nicht denkbar."
Diese beiden Zitate drücken sehr deutlich aus, welche Macht Sprache hat.
Meiner Meinung nach gibt es keine richtige und keine falsche Sprache. Es wäre auch nicht erstrebenswert, wenn Frauen auf einmal wie Männer reden würden oder Männer wie Frauen. Um die "Sprache der Frauen" akzeptierter und verstandener zu machen, sollten die Frauen einfach versuchen in allen Bereichen der Gesellschaft präsent zu sein. Männer dagegen sollten versuchen, mehr auf die weibliche Sprechweise zu achten und begreifen, dass sie kein Defizit ist, sondern nur "anders". Allerdings wird das noch eine ganze Zeit dauern, bis Frauen und Männer auf einer Sprachebene miteinander sprechen können und sich endlich auch "verstehen"!
"Keiner versteht den anderen ganz, weil keiner bei demselben Wort genau das selbe denkt wie der andere."
(J.W.Goethe)
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