Das zentrale Thema des Romans ist der Tod. Die Themen Genialität, Musik und Liebe sind eng mit diesem verknüpft und scheinen in ihrer Kombination nur auf den ersten Blick ungewöhnlich. Bei näherer Betrachtung aber, schneidet Robert Schneider damit einen Trend unserer Zeit an. Das rationale Denken weicht zunehmend der Bereitschaft, emotionale Komponenten mit einzubeziehen. So findet man in der heutigen Zeit selbst in der Wissenschaft eine veränderte Denkweise, bei der das traditionsgemäße, nachprüfbare Denken der affektierten Bewertung untergeordnet wird. Darin begründet der Verleger des Romans vom Reclam Verlag Leipzig den Erfolg des Buches. Dieser hält ihn aus diesen Gründen "für die neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts maßgeschneidert".
Gründe für die Ablehnung des Romans von über zwanzig Verlagen zu finden, fiele leicht. Stilistische Missgriffe, peinliche Phrasen, vor allem aber inhaltliche, insbesondere rechnerische, Unstimmigkeiten wären reihenweise zu benennen. Das Geheimnis des überraschend großen Erfolges liege im Schluss des Buches. Bis zu der Entscheidung Elias', nicht mehr zu schlafen, wäre die Geschichte als bäuerliche Dorfgeschichte, als Liebesgeschichte, als Geschichte eines verkannten Genies, als Schilderung eines Irrsinns, als Märtyrerdrama oder als Parabel von der Macht der Musik lesbar. Erst durch den Tod des Johannes werden diese Möglichkeiten einer schlichten Vereinheitlichung zugeführt, bei der der Tod der Hauptfigur als Erlöser entgegenkommt und Peter, mit einem bisher durchweg bösen Charakter, eine Wesensänderung zum guten Menschen erfährt.
Dieser Wendung verdankt letztendlich der Text seine Wirkung.
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