Beim Übergang in das 18. Jahrhundert kristallisiert sich der Roman immer mehr zur wichtigsten literarischen Ausdrucksform des Bürgertums. Das Schema des höfischen heroischen Romans wurde auf bürgerliche Lebensläufe übertragen, entweder mit aufklärerisch - didaktischer Zielsetzung oder philosophisch bzw. psychologisch vertieft. Ein Beispiel dieser Gattung erschien von A. F. Prevost d'Exiles "Histoire du Chevalier Des Grieux et de Manon Lescaut", 1731 in deutsch "Geschichte der Manon Lescaut und des Ritters Desgrieux".
Neue Gehalte und Formen entstanden mit den Robinsonaden im Anschluß an D. Defoe, dem empfindsamen Roman (S. Richardson) dem komisch realistischen Roman(H. Fielding) und dem humoristischen Roman (L. Sterne).
Der deutsche Roman folgte zuerst dem englischen Vorbild nach mit Robinsonaden und dem empfindsamen Roman, fand aber dann bald eigene Wege, besonders im Bildungsroman der schon mit Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre" (1795/96) seinen ersten Höhepunkt erreichen konnte. Er wurde fortgeführt in den Romanen der Romantiker z.B. von L. Tieck ,
"Franz Sternbalds Wanderungen" (1798).
Ebenfalls eine Neuschöpfung war seit der europäischen Romantik der historische Roman. Begründer war W. Scott mit seinem Romanen "Waverley" (1814) ; "Ivanhoe" 1820. In Deutschland prägte A. von Arnim die neue Form ("Die Kronenwächter",1817).
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