Es ist ein Buch über Aufstieg und Niedergang eines Politikers. Davon gibt es mehrere. Aber in der Erzählperspektive Hürlimanns, der vieles von seinem Vater weiß, das der Öffentlichkeit verborgen blieb und viele Schauplätze aus dem eigenen Leben kennt, wird das Drama zwischen Politischem und Privatem erst richtig spannend. Bewundernswert ist, wie Hürlimann Elemente des Politthrillers mit denen des Psychodramas verknüpft, und mehr noch, daß er den Mut hat, weiterzuerzählen, wo die Handlung schon zu ende ist.
Es ist die Zuneigung des Erzählers zu seinem Helden, die dieses gewagte Unterfangen gelingen läßt.
Der Roman wirkt zwar gelegentlich überkonstruiert und hat leichte Anklänge ans Melodramatische. Diese Klippen überwindet Hürlimann jedoch durch eine sprachmächtige, kräftige Prosa.
Und der Roman auch das macht ihn lesenswert, verteidigt das Menschliche gegen die Macht und die Medien.
Ich kann den Roman also auch jenen empfehlen, die sich nicht besonders für Politik interessieren, denn spannend ist er allemal.
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