Aufgabe:
Analysiere Grenouilles Aufenthalt in der Höhle im Hinblick auf seine persönliche Entwicklung.
Es wurde mir zur Aufgabe gestellt, Grenouilles persönliche Entwicklung zu analysieren, währenddessen er im französischen Zentralmassiv über 7 Jahre, in einer Höhle verbrachte. Dabei soll beinhaltet sein, welche Folgen diese Entwicklung hatte.
Die zu analysierende Szene, ist in der Mitte des Romans von Patrick Süßkind angeordnet. Grenouilles Leben wird von dieser Szene eindeutig geprägt, da sie einen Höhe- und Wendepunkt in dem Roman darstellt.
Jean-Baptiste Grenouille scheint sich von einem "Animal" (S.24) zu einer selbstbewußten Person, die sich vornimmt "die Herzen der Menschen zu erobern", zu entwickeln.
Auf dem Plomb du Cantal lebt der "Zeck" Grenouille in völliger Einsamkeit, erstmalig in seinem bis dahin gelebten Leben. Während dieser Zeit erlebt er wie nur selten zuvor sein Leben. Er wird dessen bewußt, dem er vorher nie Beachtung geschenkt hat. Zum ersten Mal werden ihm Gefühle wie Jubel, als er auf dem Berg triumphierend schreit, und Glück bekannt. Die Jungfrau Grenouille entdeckt auch den Unterschied zum anderen Geschlecht und entdeckt seine eigene Sexualität, die ihm zu weiteren Frohsinn führt. Grenouille entdeckt ekstatische Gefühle. Der "größte Parfumer" fängt intensiver an sich an seinen Schätzen, den Düften zu ergötzen. Penibel genießt und ordnet er die verschiedensten Gerüche, um sie für immer verfügbar zu haben. Aber auch Ekel und Haß, Zorn und Rache werden dem "Untermenschen" bewußt.
Er fängt an, eine Periode der Erinnerungen zu erleben und versucht durch diese Erinnerungen die empfangenen Demütigungen zu verarbeiten. Seine Verhaltensweise ändert sich von der zivilen weg, man möchte sogar sagen zur tierischen hin.
Doch er bleibt ein Mensch, der Mensch Jean-Baptiste Grenouille, dem seine Selbsterforschung zum Verhängnis wird. Eine Identitätskrise macht sich über den Geist Grenouilles breit. Die Erkenntnis, daß er, Grenouille, keinen eigenen Geruch hat, führt ihn zum Rande des Abgrundes. Doch schnell wird dem intelligenten "Animal" ein Einfall zur überlebensrettenden Qual. Die Qual der Begierde einen "Engelsduft" zu kreieren. Dem "grenouillschem Seelentheater" werden die Ziele bekannt. Fantasien der Allmacht breiten sich in ihm aus, einen Duft zu kreieren , damit die Menschen ihn "von ganzem Herzen lieben". Der Unterschied zwischen Traum und Realität wird nun versucht zu verkleinern. Er beschließt, durch die Erkenntnis seiner Geruchlosigkeit sein Leben zu ändern. Doch seine Grausamkeit die er benutzt, um seine Gerüche zu bekommen, klingt nicht ab, sie blüht weiter auf.
Aber Ausbeutungen und Demütigungen sollen jetzt ein Ende nehmen, Angst solle vergessen werden. Er will sich einzigst dem Erschaffen des "Engelsduftes" widmen.
Doch das Projekt des jetzt selbstbewußteren Grenouille mißlingt. Ihm wird klar, daß die Menschen nicht ihn, sondern sein Parfum lieben. Eine späte Erkenntnis, die ihn zum sterben bringt.
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