Die Geschichte beginnt mit einer Szene bei einem Lagerfeuer. Der Himmel wird dunkel, man schläft ein, während das Feuer erlischt. Man wünscht sich einen schönen Traum. Die folgende Geschichte könnte so ein Traum sein.
In der Provence herrschte einmal ein Graf, der einen schönen Sohn namens Peter hatte. Dieser Peter dachte sehr viel und war auch sehr geschickt in der Ritterskunst. Doch er fand, dass sein Leben nicht ausgefüllt war und eines Tages macht ihm ein Harfenspieler den Vorschlag auf Reisen zu gehen um neue Völker und Sitten kennen zu lernen. Er unterbreitete seinen Eltern den Plan, die aber gar nicht erfreut darüber waren. Erst als Peter zu weinen begann und das Argument vorbrachte, dass ja sein Vater seine Mutter auch auf Reisen kennengelernt hatte, gewährten sie ihm seinen Wunsch.
Peter ritt alleine, ohne Knappen, um unerkannt zu bleiben. Nach einigen Tagen kam er in die Stadt Neapolis. Er hatte schon viel von Magelone, der Tochter des hiesigen Königs gehört. Von einem Wirten erfährt Peter, dass zu Ehren der Ankunft des edlen Ritters Heinrich von Carpone ein Turnier stattfinde. Also versuchte Peter sein Glück und wollte sich mit diesen Rittern messen.
Bei dem Turnier macht er auch einen guten Eindruck. Er besiegt all seine Gegner. Doch er sieht Magelone nur von der Ferne. Die Leute in Neapel sind neugierig und wollen den Namen des siegreichen Jünglings erfahren. So auch der König. Also sendet er einen Herold zu ihm, doch Peter antwortet bescheiden, dass er ja nur ein niedriger Edelmann sei. Das gefällt dem König und nach einem zweiten Turnier lädt er Peter ein an seiner Tafel zu speisen. Dort sieht er auch zum ersten Mal Magelone von der Nähe. Nach einem Gespräch unter vier Augen ist die Liebe zwischen ihnen voll entfacht.
Magelone gesteht in ihren Gemächern ihrer Amme die Gefühle, die sie für den Jüngling empfinde. Diese ist besorgt, dass Magelone sich Hals über Kopf in einen Fremdling verliebt, und sie hat Angst, dass der König, wenn er davon erfährt, den Jüngling aus der Stadt vertreiben wird. Also bittet Magelone die Amme, ihren Geliebten nach Herkunft und Namen zu fragen. Diese trifft Peter auch in der Kirche und führt den Befehl aus. Doch dieser zeigt sich noch immer verschlossen, hat nun aber einen Beweis für Magelonens Liebe und gibt der Amme einen Ring und einen von ihm verfassten Liebesbrief. Die Prinzessin ist überglücklich, als sie beides erhält. In der Nacht träumt sie von Peter und als sie ihren Traum der Amme erzählt, ist sich diese gewiss, dass Magelone Peter vollkommen verfallen ist.
Am nächsten Morgen trifft die Amme Peter wieder in der Kirche. Sie erzählt ihm die Gefühle der Prinzessin. Peter freut sich natürlich und übergibt ihr wieder einen Brief und einen Ring und bittet um ein Gespräch, in dem er seiner Geliebten seine Identität offenbaren will. Als Magelone den Brief und den zweiten Ring erhält, freut sie sich wieder und liest das Gedicht, welches in dem Brief steht, immer und immer wieder und küsst die beiden Ringe.
Und wieder treffen einander Peter und die Amme in der Kirche. Nachdem der Jüngling einen Schwur leistet, dass er Magelone für immer lieben wird, informiert ihn die Amme über Zeit und Ort des Treffens mit der Geliebten. Peter kann sein Glück kaum fassen. Als er realisiert, dass er bald Magelone wiedersehen wird, ist er ein bisschen nervös und er lenkt sich mit einem Lied ab.
In der Nacht treffen sich die beiden. Peter gibt ihr den dritten Ring und Magelone schenkt ihm eine Kette als Zeichen ihrer Liebe. Doch das Treffen dauert nur kurz. Magelone begibt sich wieder in ihr Zimmer.
Ein paar Tage später findet ein Turnier für Magelone statt, welches das schönste überhaupt sein soll. Es kommen viele Ritter aus Frankreich und Italien. Auch Peter macht wieder mit und siegt. Als er mit Magelone ungestört reden kann, will er Magelonens Liebe auf die Probe stellen. Er erzählt ihr, dass sie sich trennen müssen, da seine Eltern sich schon nach ihm sehnen, und er sie besuchen möchte. Seine Geliebte erwidert, dass sie aber ohne ihn nicht mehr leben kann, außerdem hat sie den Verdacht, dass ihr Vater den Plan hat, sie mit Heinrich von Carpone zu vermählen. Also beschließen sie in der Nacht mit Pferden zu fliehen.
Gesagt getan, als am nächsten Morgen die Amme die Abwesenheit der Prinzessin bemerkt und die dem König meldet, lässt der nach seiner Tochter suchen - erfolglos, denn Peter hat einen einsamen Weg durch einen Wald gewählt. Als sich die Verliebten nach längeren Ritt in Sicherheit fühlen, machen sie eine Pause, Peter singt ein Lied und Magelone ruht sich von den Anstrengungen der Flucht aus.
Als Magelone so daliegt, beobachtet Peter ein paar bunte Vögel und einen Raben, die über ihnen auf einem Ast sitzen und anscheinend auch die Schönheit der Magelone bewundern. Auch bemerkt der Jüngling ein rotes Zindel zwischen den Brüsten der Geliebten. Er nimmt es um zu schauen, was sich darin verbirgt. Er sieht, dass es die drei Ringe sind, die er Magelone geschenkt hat, und ist sehr gerührt. Doch plötzlich kommt der Rabe, der glaubt, dass das rote Zindel ein Stück Fleisch ist, von dem Ast herunter und fliegt davon. Peter folgt ihm und wirft mit Steinen nach dem Dieb. Die beiden kommen zum Ufer des Meers und nur ein paar Meter von der Küste lässt der Vogel die Beute ins Wasser fallen. Peter borgt sich ein Fischerboot, welches am Strand liegt, nimmt einen Ast als Ruder und versucht das Zindel zu erreichen. Kaum ist er dort angelangt, erhebt sich ein starker Wind von der Küste und der Jüngling treibt hilflos, ohne Chance zur Küste zu kommen, aufs offene Meer hinaus.
Als Magelone erwacht und sieht, dass sie alleine ist, erschrickt sie. Aber sie wartet ruhig auf ihren Geliebten, als der aber verschwunden bleibt, ruft sie nach ihm, bis sie heiser ist. Dann hört sie Laute aus dem Wald. Sie glaubt, es seien wilde Tiere, also zieht sie sich auf einen Baum zurück. Als die Dämmerung einbricht, bindet sie die Pferde los und verlässt den Wald. Sie kommt zu einer Hütte, in der ein netter Schäfer mit seiner Frau wohnt und bittet um Unterschlupf, doch verbirgt sie ihre Herkunft und Geschichte.
Nach einiger Zeit trifft Peter auf ein großes Schiff, auf welchem sich nur Mohren befinden. Diese nehmen ihn mit und bringen den Jüngling dem Sultan als Geschenk. Der nimmt ihn freudig auf, doch Peter sehnt sich sehr nach Magelone.
Der Sultan hat einen Tochter namens Sulima, die Peter sehr liebt und deren Schönheit im ganzen Land bekannt ist. Eines Tages gesteht sie ihm ihre Gefühle und dass sie mit ihm fliehen will. Peter willigt ein, aber nur um wieder auf christliches Gebiet zu kommen und Magelone zu suchen. Doch dann denkt er, dass er Magelone verrät und nimmt sich selber ein kleines Ruderboot und verläßt die heidnische Küste.
Er trifft wieder auf ein Schiff und er glaubt, dass sich die vorangegangenen Ereignisse wiederholen. Aber zum Glück sind die Schiffer Christen und als er ihr Ziel, Frankreich, erfährt ist er umso glücklicher auf diese gestoßen zu sein.
In der Zwischenzeit machen sich Peters Eltern schon große Sorgen. Eines Tages jedoch bringt ein Fischer einen großen Fisch an den Hof in dessen Bauch der Koch, als er ihn aufschneidet, drei Ringe findet. Er zeigt jene der Herrin, die die Ringe erkennt, die sie Peter mitgegeben hatte. Peter jedoch, ging währenddessen mit den Seeleuten auf einer kleinen verlassenen Insel an Land, um Süßwasser für die Fahrt zu besorgen. Der Jüngling kommt zu einer Wiese auf der es viele Blumen gibt und in Gedanken an Magelone schläft er ein.
Doch als er aufwacht ist das Schiff schon wieder abgefahren. Fischer finden Peter am Strand und bringen ihn aufs Festland und empfehlen ihm eine Hütte eines Schäfers, wo er sich ausruhen kann. Als Peter dorthin kommt, sieht er dort eine schöne Magd. Zuerst erkennt er nicht, dass es Magelone ist, aber als sie sich die Kleider, die sie beim letzten Treffen anhatte, anzieht, ist Peters Freude übergroß, dass er seine Geliebte wiedergefunden hat.
Sie fahren zu Peters Eltern in die Provence, wo sie auch heiraten. Auch der König von Neapel ist Glücklich über diese Ehe und an der Stelle, an der die Liebenden wieder zueinandergefunden haben, errichten sie eine Sommer-residenz und der Schäfer wird gutbezahlter Aufseher derselben.
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