Der Hessische Landbote
Der Literaturbetrieb des Vormärz ist durch Aufklärungs- und Agitationsschriften mitgeprägt.
Die Karlsbader Beschlüsse von 1819 und die nachfolgenden Maßnahmen drängen viele Aktivisten der bürgerlichen Verfassungsbewegung, Studenten, Schriftsteller und Intellektuelle in den Untergrund; sie werden unerbittlich verfolgt und eingekerkert oder ins Exil getrieben. Bald, ab den 30er Jahren, werden missliebige Werke nachträglich verboten und konfisziert, ja sogar ganze Verlage geschlossen und die Struktur der Oppositionen zerstört.
Entstehung und Verbreitung des Hessischen Landboten
Im März 1834 gründet Georg Büchner eine Giessener Sektion der "Gesellschaft der Menschenrechte" und verfasst eine Flugschrift mit dem Titel Der Hessische Landbote, deren Entstehung und Verbreitung wegen der herrschenden Zensur heimlich geschehen muss. Friedrich Ludwig Weidig, selbst anonymer Verfasser der politischen Flugschrift Leuchter und Beleuchter für Hessen, überarbeitet und redigiert (druckfertig machen) den Text Büchners abschwächend.
Vom Landboten werden zwischen 700 und 1000 Exemplare gedruckt. Ein Student wird noch vor der Verbreitung der Flugschrift mit 139 Exemplaren verhaftet. Trotzdem können viele Exemplare in den Dörfern um Butzbach und Gießen verteilt werden.
\"Cocooning\" - Die neue Biedermeierzeit am Ende des 20. Jahrhunderts?
Die gesellschaftlichen Vorlieben der Gegenwart weisen erstaunliche Parallelen zur Biedermeierzeit auf, wenngleich auch die politischen Verhältnisse nicht vergleichbar sind. Ein Rückzug in die eigenen vier Wände ist ebenso bemerkbar wie ein neues Aufkeimen von \"Natur-Romantik\" und ein stärker werdendes Desinteresse an der Politik. Wissenschafter haben den Begriff \"Cocooning\" (\"sich einhüllen\") geprägt.
Grillparzer und Stifter
Franz Grillparzer
Franz Grillparzer wurde am 15. Jänner 1791 in Wien, als Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten geboren und starb am 21. Jänner 1872 in seiner Geburtsstadt.
Nachdem er das Anna-Gymnasium besucht hatte studierte er Rechtswissenschaft und Philosophie. Nach dem österreichischem Staatsdienst war er Theaterdichter am Burgtheater. Von 1832 arbeitete er als Hofarchivdirektor bis zu seiner Pensionierung 1856. Nach 1849 wohnte er im Hause der Schwestern Fröhlich Katharina, die dritte der Fröhlich Schwestern, war Grillparzers "Ewige Braut\". Er erlebte in seinem Leben viele Enttäuschungen, doch wurden ihm am Ende seines Lebens viele Ehrungen zuteil.
Adalbert Stifter
Adalbert Stifter wurde am 23. Oktober 1805 in Oberplan im Böhmerwald als Sohn eines Webers geboren und starb am 28. Jänner 1868 in Wien. Nach seiner Zeit als
Schüler der Bendiktiner in Kremsmünster wurde er in Wien Student und Hauslehrer bei reichen Familien. 1837 heiratet er Amalie Mohaupt. 1848 zog er nach Linz, wo
er von 1850 bis 1860 Schulrat war. "Stifter, der auch als Landschaftsmaler tätig war, begann im Zeichen von Jean Paul und wurde dann zum maßvollen Dichter "des
sanften Gesetzes\".
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