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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Literatur der ns-zeit


1. Drama
2. Liebe

Die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Schriftsteller während des Dritten Reiches waren in der Geschichte der deutschen Literatur einzigartig. Zwar waren Zensur und politische Verfolgung seit dem Mittelalter feste Bestandteile der Geschichte von Intellektuellen, noch nie aber waren sie in diesem Ausmaß einer Verfemung im rassischen oder politischen Sinn ausgesetzt wie in dieser Zeit. Es blieben ihnen, wollten sie sich der nationalsozialistischen Kulturpolitik nicht anheim stellen, nur wenige Möglichkeiten: die innere Emigration oder das Exil.

Innere Emigration

Der Begriff "Innere Emigration" wurde von Frank Thieß (1890 - 1977) geprägt und meint die Autoren, die während der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland geblieben waren und unter Lebensgefahr ihr Werk fortschrieben, oft in der Gewißheit lebend, es nicht mehr veröffentlichen zu können.

Autoren der "inneren Emigration" sind:
- Werner Bergengruen (1892 - 1964). In "Der Großtyrann und das Gericht" (1935) beschreibt der Autor, wie in Italien zur Renaissance ein Großtyrann einen seiner Untergebenen töten läßt, dann aber sein Volk des Mordes beschuldigt, um es zu prüfen.
- Reinhold Schneider (1903 - 1958). Hauptwerk: "Las Casas vor Karl V." (1983).
- Stefan Andres (1906 - 1970). Hauptwerk: "El Greco malt den Großinquisitor" (1936)
- Wolfgang Koeppen (geb. 1906): "Die Mauer schwankt" (1935)

Häufig werden auch solche Autoren der "inneren Emigration" zugerechnet, die zwar in Deutschland geblieben waren, aber ihre schriftstellerische Produktion eingestellt oder in politisch ungefährliche Bahnen gelenkt hatten.
Doch hier erweist sich diese Klassifizierung als problematisch, da diese Dichter teilweise auch in eine gefährliche Nähe zur herrschenden nationalsozialistischen Ideologie gerieten. Der Abstand zur offiziellen "Blut-und-Boden"-Literatur, die das deutsche Wesen, den fleißigen Landmann und das blonde "Mädel" heroisierte, war oft fließend.


Exil

Autoren, deren Leben unter dem Regime Hitlers unmittelbar bedroht war (vor allem Schriftsteller jüdischer Abstammung oder aktive Mitglieder der kommunistischen Partei), flüchteten häufig ins Ausland, sofern sie nicht schon inhaftiert waren. Rund 1500 Autoren gingen ins Exil; anfangs glaubten sie sich noch in den Nachbarstaaten (Österreich, Schweiz, Tschechoslowakei) in Sicherheit, doch schon nach dem "Anschluß" Österreichs 1938 wuchs auch im europäischen Ausland die Bedrohung. In dem Maße, wie die Nationalsozialisten Europa einnahmen (Tschechoslowakei 1939, Dänemark und Norwegen 1940, Frankreich 1940), wuchs die Zahl der Flüchtlinge, die sich in die USA, Südamerika und in die Sowjetunion sowie nach Israel in Sicherheit brachten.

Die Exil-Autoren verkörperten für das Ausland in der Regel d i e deutsche Kultur, doch hatten sie trotz ihres Ansehens mit oft gravierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn kaum einer war im Exil gesellschaftlich und beruflich integriert. Die Probleme resultierten nicht zuletzt aus einem alle Produktivität erdrückendes Gefühl der Heimatlosigkeit, das oftmals mit dem einer lebensbedrohlichen Sprachlosigkeit einherging. Was sollte ein Dichter, der auf seine Muttersprache angewiesen war, für den amerikanischen Markt schreiben?
Deutschsprachige Literatur wurde kaum rezipiert, und ein Wechsel der Sprache war den meisten Autoren nicht möglich. Nur wenige konnten sich, wie Bert Brecht, mit Drehbuchschreiben für Hollywood eine Existenzgrundlage sichern. Welche menschlichen Schicksale sich abgespielt haben müssen, ist u.a. an der enorm hohen Selbstmordquote ablesbar. Durch Suizid endeten u.a. Stefan Zweig (in Brasilien), Walter Hasenclever (in Frankreich), Walter Benjamin (in Spanien), Ernst Toller (in den USA) und Kurt Tucholsky (in Schweden).

Im Exil entstanden so bedeutende Werke wie:
- "Furcht und Elend des Dritten Reiches" (1934 - 38) von Berthold Brecht,
- "Mephisto" (1935) von Klaus Mann,
- "Das siebte Kreuz" (ab 1937) von Anna Seghers,
- "Lotte in Weimar" (1939) von Thomas Mann,
- "Der Tod des Vergil" (1945) von Hermann Broch und
- "Des Teufels General" (1946) von Carl Zuckmayer.

 
 

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