erschienen 1963 im Suhrkamp - Verlag, Frankfurt am Main, Edition Suhrkamp I
EINLEITUNG
Autor
Bertolt Brecht wurde am 10.01.1898 in Augsburg geboren. Er schrieb das Schauspiel "Leben des Galilei" in den Jahren 1938/39 im Exil in Dänemark. Die Uraufführung der ersten Fassung erfolgte 1943 im Schauspielhaus in Zürich, die der zweiten Fassung 1947 im Coronet Theatre in Bevery Hills.
"Das Leben des Galilei wird vermutlich neben der Heiligen Johanna der Schlachthöfe und dem Kaukasischen Kreidekreis und einigen Stücken Lyrik Brecht größten Anspruch auf Unsterblichkeit begründen." W.E. Suüskind
Brecht starb am 14.08.1956 in Berlin.
HAUPTTEIL
Textgattung:
Schauspiel
Kern der Erzählung:
Der Mathematiker und Physiker Galileo Galilei forscht und veröffentlicht ketzerische Forschungsergebnisse. Um nicht der Inquisition zum Opfer zufallen muss er diese widerrufen.
Ablauf des Geschehens / Handlungsschritte:
Galilei ist ein Wissenschaftler, der in Venedig lebt, weil er dort vor der Inquisition sicher ist. Hier entdeckt er unter anderem, dass das Ptolemäische Weltbild falsch ist, weil sich die Erde um die Sonne dreht und nicht umgekehrt.
Allerdings zieht er, weil er in Venedig zu wenig verdient, mit Frau Sarti und Virginia und Andrea nach Florenz, wo er der Hofphysiker des großherzoglichen Hof wird. Er unterrichtet unter anderen auch den Großherzog selbst. Allerdings stoßen seine Entdeckungen durch das Fernrohr hier auf Unglauben.
Auch durch die Pest lässt er sich nicht einschüchtern und setzt seine Forschungen fort. Obwohl er es selbst kaum glauben kann, werden seine Forschungen in Rom vom Collegium Romanum anerkannt. Doch kurz darauf wird die Kopernikanische lehre von der Inquisition auf den Index gesetzt. Erst unter einem neuen Papst kann Galilei seine Forschungen fortsetzen. Seine Forschung wird auch unter dem Volk verbreitet.
Allerdings wird er bald nach Rom beordert, wo ihm eine weitere Forschung verboten wird. Er forsch weiter, wird eingesperrt und widerruft seine Lehre um nicht verbrannt zu werden. Deshalb wenden sich seine Schüler von ihm ab. Er lebt mit seiner Tochter von nun an bis zu seinem Tod unter Aufsicht der Kirche. Allerdings darf er weiterforschen, wenn er seine Lehre nicht verbreitet. Eines Tages kommt Andrea, der auf der Durchreise ist, zu ihm. Galilei gibt ihm eine Kopie der Discorsi, einem von ihm verfassten Buch.
Auf der Grenze wird Andrea dann zwar durchsucht, darf aber alles mitnehmen. Erst einmal über der Grenze, konnte Galileis Lehre dich weiterverbreitet werden.
Sinngehalt des Textes:
Da Galilei Tatsachen der Bibel widerlegt, fällt er fasst der Inquisition zum Opfer. Und das nur, weil die Kirche nicht erkennen will, dass er recht hat. Sie ist der Meinung, dass alles, was in der Heiligen Schrift steht stimmen muss, egal mit welchen Beweisen es widerlegt wird.
Personen:
Der Haupthandlungsträger in diesem Werk ist natürlich Galileo Galilei. Weiters sind noch wichtig Andrea und der Papst, wegen dem Galilei seine Lehre ja widerrufen muss.
Schauplatz:
Die wichtigsten Schauplätze sind seine Forschungszimmer bzw. Häuser in Venedig, Padua und Florenz, das Arsenal von Venedig, Rom und der Palast des Medici.
Erzählte Zeit:
Die erzählte Zeit geht von 1609 bis 1937.
SCHLUSSTEIL
Sprache:
Die Sprache ist nicht sehr kompliziert. Es werden aber sehr viele sehr lange Sätze mit Nebensätzen verwendet, sodass man manche Sätze mehrmals lesen muss.
Eigene Meinung:
Mir persönlich hat das Schauspiel "Leben des Galilei" von Bertolt Brecht sehr gut gefallen, weil mich das behandelte Thema sehr interessiert.
Bedeutung des Textes:
Ich glaube, der Autor möchte mit diesem Schauspiel unter anderem zeigen, wie stur die katholische Kirche ist. Galilei beweist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, dass die Bibel im Bezug auf die Gestirne einen Fehler enthält. Aber da die Heilige Schrift ja richtig sein muss, lassen sich manche seine Forschungen gleich gar nicht zeigen, oder sogar den Fehler der Bibel erkären.
Und dann möchte Brecht vielleicht zeigen, dass die Inquisition zwar einen Menschen besiegen konnte, nie aber seinen Geist oder seine Gedanken. Es gelingt der Kirche zwar Galilei davon abzuhalten seine Forschungen in Florenz zu verbreiten, aber nicht, nicht mehr zu forschen. Und genau dadurch gewinnt Galilei am Ende doch, indem Andrea seine Forschungsbericht über die Grenze bringt.
Und wenn Galilei nicht widerrufen hätte, wäre er zwar verbrannt worden, seine Lehre hätte aber in seinen Schülern weitergelebt. Also wäre es der Kirche nicht einmal durch seine Hinrichtung gelungen, seine Forschungsergebnisse aus der Welt zu schaffen.
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