In der Novelle "Pole Poppenspäler" von Theodor Storm geht es um den Kunstdrechsler Paul Paulsen, der von der Entstehung seines Schimpfnamens Pole Poppenspäler erzählt. Als kleiner Junge lernte er eine Puppenspielerfamilie kennen und freundete sich mit der Tochter an. Jahre später trifft er sie wieder und die beiden heiraten.
Inhaltsangabe:
Ein Junge fragt den Kunstdrechsler Paul Paulsen nach dem Namen Pole Poppenspäler. Dieser ist zuerst verärgert, doch dann beginnt er zu erzählen:
Eines Tages kommt die Puppenspielerfamilie Tendler in das Dorf, in dem Paul lebt. Der Junge ist sofort von der Puppenspielerei fasziniert. Als seine Lieblingsfigur wählt er gleich den Kasperl. Doch vor einer Vorstellung beschädigt er ungewollt die Mechanik dieser Puppe. Der Puppenspieler bemerkt das erst mitten im Stück. Verdächtigt wird die kleine schwarzhaarige Tochter der Tendlers, die lebenslustige Lisei. Die ganze Geschichte klärt sich ohne schlimme Folgen auf und seitdem sind Paul und Lisei, die etwa gleich alt sind, dicke Freunde. Die beiden verbringen ihre ganze Zeit miteinander, doch leider haben die Tendlers bald ihre ganzen Stücke durchgespielt und wollen weiterziehen. Unter Tränen verabschieden sich die beiden Kinder. Die Zeit vergeht, Paul tritt nach der Schule eine Lehre bei seinem Vater, einem Mechanikus, an. Um das Meisterrecht zu erlangen, muß man Wanderjahre absolvieren. So arbeitet er in einer mitteldeutschen Stadt bei einer netten Meisterin, deren Sohn ebenfalls in der Ferne arbeitet. Eines Tages trifft er dort eine junge Frau. Er möchte ihr helfen, da sie keinen Schlafplatz hat. Da erkennen sich die beiden wieder, die junge Frau ist nämlich die Lisei aus seiner Kindheit. Zwölf Jahren sind seit ihrer letzten Begegnung vergangen. Glücklich, jemanden gefunden zu haben, erzählt ihm Lisei, was passiert ist. Ihre Mutter ist vor einigen Jahren gestorben und Lisei hat begonnen, die Frauenrollen in den Puppenspielen zu sprechen. Ihr Vater ist gerade unschuldig wegen Diebstahls ins Gefängnis gesteckt worden und sie ist jetzt ganz allein. Aber der echte Dieb wird gefaßt und Herr Tendler entlassen. Paul, der Lisei nicht noch einmal verlieren will, bittet sie seine Frau zu werden. Sie sagt ja und gemeinsam mit ihrem Vater ziehen sie in Pauls Heimatdorf zurück. Paul ist Drechslermeister und bekommt viele Aufträge. Die beiden Jungverheirateten leben glücklich und zufrieden. Doch der alte Herr Tendler vermißt sein Puppenspiel und deshalb beschließt er ein Stück im Dorf aufzuführen. Doch die Söhne eines beruflichen Rivalen Pauls bringen Unruhe ins Publikum, es endet mit einem großen Tumult. Das bricht dem alten Puppenspieler das Herz. Der Schimpfname Pole Poppenspäler wird auf Paulsens Tür gemalt, doch der Name gerät mit der Zeit wieder in Vergessenheit. Liseis Vater verliert die Lust am Spielen und stirbt bald darauf. Er nimmt den Kasperl, seine wertvollste Puppe, mit ins Grab. Lisei und Paul leben noch immer glücklich miteinander.
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