Die sogenannte \"Wiener Klassik\" bezog sich - in Anlehnung an die \"Weimarer
Klassik\" in der Literatur - auf das künstlerische Schaffen ihrer drei
Hauptvertreter Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.
Der Begriff \"klassisch\" wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts für die Musik
dieser drei Komponisten verwendet und umfaßt die Zeitspanne von etwa 1770 (Haydns
Streichquartett op. 33 \"nach neuer Art\", 1781) bis 1827 (Beethovens Todesjahr):
Die Zugehörigkeit zur Wiener Klassik kann durch satztechnische Analysen
(Sonatenhauptsatzform) beschrieben werden.
Der oberste formale und inhaltliche Anspruch der Wiener Klassik an ihre Werke war
die Forderung nach Klarheit, Identität, Ausgewogenheit und vor allem Einfachheit
der Kunst.
Bei Beethoven, dem es erstmals in der Musikgeschichte gelang, sich in Wien als
freier Künstler ohne Abhängigkeit von fürstlicher oder kirchlicher Stelle zu
etablieren, wird die Musik selbst zum Träger humanitärer Ideen.
Analog zur Literatur, Bildenden Kunst, Philosophie und Wissenschaft, die sich
verstärkt einer klaren Sprache der Allgemeinheit, anstatt der sozialen
Oberschicht zuwandte, galt auch die Aufmerksamkeit der Komponisten nunmehr einer
neuen musikalisch interessierten Öffentlichkeit.
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