Den Streit zwischen Empiristen und Rationalisten, der bis ins 19. Jh. hinein ausgetragen wurde, versuchte Imanuel Kant mit seiner Philosophie des Kritizismus aufzuheben, indem er beide Positionen verband. Nach Kant richtet sich die Erkenntnis nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände richten sich nach der menschlichen Erkenntnis. Erkenntnis könne nicht nur durch Sinneswahrnehmung allein zustande kommen; sie werde erst in Verbindung mit den Begriffen des Verstandes, den Kategorien, möglich: \"Anschauungen ohne Begriffe sind blind, Begriffe ohne Anschauungen leer.\"
Mit Kant begann die Erkenntnistheorie zu einer selbstständigen philosophischen Disziplin mit eigenständigen Methoden zu werden. Gegenwärtig sind erkenntnistheoretische Fragestellungen auch im Rahmen der Wissenschaftstheorie von Bedeutung.
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