Entstehung:
Personen:
Form, Gattung:r />
Roman
Ort und Zeit:
Deutschland 1937
Inhalt:
Hauptfigur, und zugleich Ich Erzähler, ist ein 34jähriger Lehrer, der in einem Gymnasium Geschichte und Geographie unterrichtet. Obwohl er jede oppositionelle Handlung oder Äußerung zu vermeiden sticht, gerät er durch seine Bemerkung im Unterricht, \"auch Neger seien Menschen\" - eine Bemerkung, die zeigt, daß er an humanen Grundsätzen festhält, in Konflikt mit seinen Schülern und deren Eltern, die Anhänger des herrschenden Regimes sind. Auf Anordnung der Schulbehörde begleitet er seine Schüler zu einem Zeltlager, das der militärischen Ausbildung dient. Während des Zeltlagers lernt Z, ein Schüler, ein verwahrlostes Mädchen, Eva, kennen und verliebt sich in sie. Er trifft sie heimlich nachts, und der Lehrer erfährt davon, als dieser heimlich Z\'s Tagebuch liest.
Z hat festgestellt, daß jemand in seine Geheimnisse eingedrungen ist, und sein Verdacht fällt, da der Lehrer schweigt, auf seinen Zeltmitbewohner N. Dieser kehrt von einem Marsch der Klasse nicht zurück. Als er erschlagen aufgefunden wird, bekennt Z sich schuldig, ihn ermordet zu haben. Der Lehrer ist überzeugt, an dem Verbrechen mitschuldig zu sein, und unter dem Eindruck einer Gottesvision entschließt er sich, seine Mitwissenschaft zu bekennen, obwohl er weiß, daß ihn diese Aussage seine Stellung kosten wird. Daraufhin bricht auch das Mädchen Eva ihr bisher gewahrtes Schweigen und berichtet, daß ein ihr unbekannter Junge den Mord begangen habe.
Die Mordanklage gegen Z wird fallengelassen, das Mädchen aber, das Z durch ihr Geständnis hatte decken wollen, gilt nun als die Schuldige. Der Lehrer ist überzeugt, daß sie die Wahrheit spricht, und versucht nun den Mörder ausfindig zu machen.
Er verdächtigt Schüler T, auf den die Beschreibung paßt. Schließlich findet er Kontakt zu einer Gruppe oppositioneller Jugendlicher, die ihn bei seinen Bemühungen unterstützen, T zu überführen. Sie stellen T eine Falle, doch dieser entgeht ihnen. Der Mordfall wird schließlich aufgeklärt, als T, der glaubt, seine Schuld sei entdeckt worden, die Tat eingesteht und sich das Leben nimmt.
Der Roman endet mit dem Abschied des Lehrers, der eine neue Aufgabe in einer Missionsschule in Afrika gefunden hat.
Aussage:
Horvaths Roman läßt zwei Handlungen erkennen:
Die äußere Handlung: Mord an \"Z\" - überraschende Wendung mit Freispruch des \"T\". Strukturelemente des Kriminalromans sind zu erkennen (mehrere Verdächtige, Tatmotiv fehlt, kein Zeuge,...)
Die innere Handlung: Verhalten und Veränderung des Lehrers (moralische Wandlung)
Die Thematik des Werkes ist das faschistische Verhalten einer Schulklasse am Vorabend der Machtergreifung durch die NS. Horvath zeigt die Ideologie und die moralische Deformierung der Jugend im Faschismus. Diese wird durch Erziehung der Jugend zu Rassismus und Kriegsbegeisterung durchgesetzt. Die Ideologie wird im Denken und Verhalten der Jugendlichen durch mächtige Massenmedien erreicht (Propaganda), die keinen Widerstand duldet und auf die Vernichtung von intellektuellem und moralischem Widerstand aus ist. Die emotionale Kälte der Jugendlichen macht sie unfähig zu humanem Empfinden und Handeln.
Horvaths Roman kann auch heute noch Aufschluß über subjektive Reaktionen auf den Faschismus geben und dessen kritische Bewertung und emotionale Ablehnung fördern.
|