Interpretation des Textes Saisonbeginn von Michael Meyer Die Kurzgeschichte "Saisonbeginn", von Elisabeth Langgässer, handelt von drei Männern, welche versuchen den bestmöglichen Platz für ein Warnschild zu ermitteln, um es dann dort aufzustellen. Der Text beginnt damit, dass drei Arbeiter einen Standort für ein Schild suchen. Dies geschieht in einem kleinen Ort, welcher von seinen Einwohnern auf den Beginn der Sommersaison vorbereitet wird. Die Arbeiter suchen in dem ganzen Ort nach dem perfekten Platz, an dem jeder die Inschrift lesen kann und das Schild selbst, den Touristenverkehr nicht behindert. Nach einer kurzen Beratung, entscheiden sich die Männer dafür das Schild neben einem Christuskreuz aufzustellen. Die Kinder des Dorfes versuchen mit Begeisterung bei dem Aufstellen mitzuhelfen.
Nach der Beendigung der Arbeit, sehen die Männer nochmals auf die Inschrift: " In diesem Kurort sind Juden unerwünscht." Mir fiel beim Lesen des Textes auf, dass er den normalen Arbeitstag von drei Männern zu beschreiben scheint. Wie man in den Zeilen 22 bis 26 sieht: "Die beiden Männer, welche den Pfosten, das Schild und die Schaufel, um den Pfosten in die Erde zu graben, (...); der dritte stellte den Werkzeugkasten, Hammer, Zange und Nägel daneben und spuckte ermunternd aus.
" Anhand eines solchen Satzes, könnte man auch den routinemäßigen Einsatz eines Bauarbeitertrupps vermuten. Den gleichen friedlichen Eindruck erweckt der Einstieg in die Geschichte, der durch das Beschreiben der Landschaft und des "idyllischen" Ortes geschieht. Wie zum Beispiel in Zeile eins bis elf erläutert wird: " ...der Ortschaft, die hoch in den Bergen an der letzten Passkehre lag.
", "Überall standen die Wiesen wieder in Saft und Kraft; die Wucherblume verschwendete sich, der Löwenzahn strotze...". Die Natur und die Menschen bereiten sich gleichermaßen auf den bevorstehenden Saisonbeginn vor, indem die Pflanzen blühen und die Menschen ihren Ort zum "Blühen" bringen. Diese Vorbereitung, zieht aber auch das treffen von Vorkehrungen gegen die Juden mit sich.
Diese Art der "Vorbereitung" wird durch die Männer ausgeführt, indem sie das Schild aufstellen, welches sie mit sich tragen. Nach mehrmaligem hin und her, entscheiden sie sich es neben einem Christuskreuz anzubringen. In Zeile 60 bis 63 steht geschrieben: "Schulkinder machten sich gegenseitig die Ehre streitig, dabei zu helfen, den Hammer, die Nägel hinzureichen und passende Steine zu suchen". Ich schließe aus der Tatsache, dass die Kinder sehr gern bei der Arbeit helfen, dass für die Menschen damals Judendiskriminierung selbstverständlich war. Da sich auch einige Personen am Anblick des Schildes erfreuten, kann man davon ausgehen, dass die Propaganda, welche Juden als Untermenschen bezeichnet, gut funktioniert hat und viele Menschen die gleiche Meinung vertraten. Die Position des Schildes wurde nicht ohne Grund gewählt.
Dies soll die Schuld der Juden am Tod von Jesus Christus zeigen. Der Text weist Merkmale einer Kurzgeschichte auf. So werden im gesamten Text keine Namen der handelnden Personen genannt, der Einstieg ist unvermittelt und die Geschichte wird von einem allwissendem Erzähler berichtet. Die Kurzgeschichte ist sehr detailliert geschrieben. Dies zeigt sich darin, dass der ganze Text mit vielen objektbezogenen Adjektiven beschrieben ist. Dadurch wird man besonders gut ins Geschehen versetzt und kann sich den Saisonbeginn besonders gut vorstellen.
Saisonbeginn bedeutet einerseits den Beginn einer neuen Urlaubssaison, aber auch den Beginn der Diskriminierung der Juden. Die Botschaft der Geschichte weist uns auf die damaligen Geschehnisse hin und scheint uns sagen zu wollen das so etwas nicht noch mal passieren sollte. Heutzutage ist dieses Thema meiner Meinung nach nicht mehr richtig aktuell, da die meisten Menschen ja eigentlich sehr tolerant sind und Religionen werden heutzutage respektiert und anerkannt. Ich fand die Geschichte sehr schockierend, da ich am Anfang durch die Idylle "geblendet" und am Ende mit einer schockierenden Nachricht konfrontiert wurde.
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