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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

Interpretation verschiedener aspekte


1. Drama
2. Liebe

Ich möchte in diesem Kapitel auf verschiedene Textstellen eingehen. Was wollte Gotthelf mit diesem Werk in den Köpfen der Leser auslösen. Was für Lehren ich aus diesem Buch gezogen habe findet sich im Schlusswort.

Textstellen und Motive:
- Wieso spielt diese Geschichte im Mittelalter
- Gesellschaftskritischer Aspekt > Familie, Haushalt
- Motiv Mutter - Sohn, Frau - Schwiegermutter
- Kurt denkt über das Leben nach

- Kurts Träume
- Der Engel


Wieso spielt diese Geschichte im Mittelalter:
Jeremias Gotthelf wählte als Bühnenbild das Mittelalter. Das Rauhe, die Gewalt, das "Primitive". Primitiv im Bezug auf unsere heutigen ethischen Grundsätze. Ich erschlage meinen Nachbarn nicht wegen einer kleinen Meinungsverschiedenheit. Doch ist es Heute wirklich anders? Noch einmal auf den ersten Satz bezogen: "Die Gestalt der Erde geht vorüber, gleich bleibt sich das Menschenherz für und für." Gotthelf brauchte aus meiner Sicht die Zeit des Mittelalters um parallelen in seine Zeit (1850) bzw. auch unser Zeit aufzuzeigen. Die Gewalt, das Rauhe ist in unseren Reihen zurückgegangen, doch das Streben nach Macht, Reichtum und Ruhm auf Kosten anderer? Nicht mehr auf dem Schlachtfeld mit Schwertern doch auf dem Schlachtfeld der Industrie. Karriere in einem erfolgreichem Unternehmen. Ruhm und Anerkennung gegenüber den Mitarbeitern. Eine Villa am "Züriberg" und das Statussymbol eines unbezahlbarem Auto. Keine Zeit für Familie, dafür Manager in der Chefetage. Eine mittelalterliche Geschichte eines Ritters als Werkzeug der Gesellschaftskritik unserer Zeit. Literatur um aus der Vergangenheit zu lernen, Zitat: "Aus der vergangenen Zeit soll der Mensch das Gute nehmen und damit bessern sich und eine Zeit, .....".


Gesellschaftskritischer Aspekt > Familie, Haushalt:
Unglücklich aber reich. Das Lebensziel erreicht? Reichtum, doch seine eigenen Kinder kennen ihren Vater kaum. Die Familie, das Zusammenleben als Höchstes. Wie ein christliches Gebot: " Du sollst dich um deine Familie kümmern!" So kommt es auch im Buch zum Vorschein (Zitat): " Wer seinem Haushalt nicht Versorge tut, ist ärger als ein Heide!", ein Ausspruch von Paulus. Wie das familiäre Zusammenhalten in Gotthelf Zeit war, ist mir nicht bekannt. Doch scheint mir, es war damals schon vorhanden und gab dem Schriftsteller zu denken. In heutiger Zeit, ist das Problem aktueller den je. Bei einer Scheidungsrate von ca. 30% müsste man sich schon einmal über das Familienleben Gedanken machen. Sicher ist unser Scheidungsproblem nicht mit den Erkenntnissen dieses Buchs zu lösen doch es regt zum denken an. Ein gutes Beispiel wie das Zusammenleben nicht sein sollte, zeigt Gotthelf mit der Beziehung von Kurt zu seiner Mutter.








Motiv Mutter - Sohn, Frau - Schwiegermutter:
Kurt distanziert sich während des Buches immer mehr von seiner Mutter. Verständlich. Er will ihre Bedürfnisse befriedigen, in dem er versucht kostbare Beute zu machen. Was erhält er für seine Bemühungen? Er wird gescholten. Nichts kann man ihr Recht machen. Kein Wild ist ihr gross genug, keine Beute ausreichend kostbar. Kurt kann ihren Erwartungen nicht genügen und sie ist blind gegenüber seinen Taten um dies zu erreichen. Erwarte nichts und du wirst nicht enttäuscht! Grimmhilde hat ihren Kurt durch ihr Machtstreben "verloren". Aus meiner Sicht hat sie ihn gar nie richtig kennengelernt. Ich nehme nicht an, dass Kurt seine Probleme mit Grimmhilde besprochen hat. Hier würde ich an seiner Stelle wohl kaum anders handeln. So wundert es auch keinen, dass Kurt nicht der gewandteste Redner wurde. Er zog sich lieber alleine in die Wälder zurück, wo er seine Ruhe hatte.
Zwischen Agnes und ihrer Stiefmutter zeigt sich aus meiner Sicht ein anderes gesellschaftliches Problem. Eifersucht. Grimmhilde ist nicht mehr "die Nummer eins" in Kurts Leben. Grimmhilde wird zum ersten Mal klar, dass sie ihren Sohn teilen muss, beziehungsweise dieser sein eigenes Leben aufbauen will. Eifersucht auf die Junge, die Fremde welchen ihren Sohn "raubt". Ich kann hier leider nicht aus Erfahrung sprechen doch denke ich, dieses Problem kennt jede/jeder Schwiegermutter/Schwiegervater.


Kurt denkt über das Leben nach:
Kurt brauchte zuerst einen Schlag auf den Kopf bevor er zur Gesinnung kommt. In einer Schlacht wo es nur Wein zu verteidigen gibt und seine Mitgesellen flüchteten, kämpft er mit vollen Kräften. Da wird er von einem Klosterbruder niedergeschlagen, welcher nicht für Wein sein Leben verlieren wollte. Dies öffnet Kurt die Augen. Er beginnt sich Gedanken über sein Leben zu machen. Macht es einen Sinn sich um Wein die Köpfe einzuschlagen? Seine Vorsätze hatte er schnell wieder vergessen. Erst am Schluss vom Buch, in seinen Träumen, beginnen seine Gedanken auch etwas zu bewirken.


Kurts Träume:
Unter starkem Fieber und auf der Flucht beginnt er reitend zu Träumen. Jeremias Gotthelf bediente sich zwei Traummodellen. Die Flucht, und der Sturz in eine Kluft. Da ich in der Traumforschung nicht besonders bewandert bin, zog ich ein weiteres Buch zur Hilfe.
Die Flucht: Kurt beschreibt seinen Traum, wie er verfolgt wird von Höllenhunden, seiner Mutter, seinem Vater, seinen Kindern und all den Personen die er im laufe der Jahre niedergestreckte. Eine Flucht vor der Vergangenheit. Er flüchtet, und seine Verfolger rücken immer näher. - Aus dem Traumbuch: "Sich im Traum fliehend und verfolgt zu sehen, ist ein Zeichen von Schuldbewusstsein, das den Träumenden erfüllt. Es ist die Stimme des eigenen Gewissens, das sich da laut und fordernd meldet und durch Schreckensbilder zur Besinnung fordert.\" Kurt wird in seinen Träumen auf seine Taten aufmerksam gemacht. Schuldbewusstsein, seiner Frau und den Kindern gegenüber. Sie alleine Zuhause lassen, während er sich mit Dieben und Dirnen herumtreibt. Sein Unterbewusstsein hat sein Fehlverhalten seiner Familie gegenüber erkannt und teilt es ihm so mit.










Sturz in eine Kluft: Aus seinem Alptraum der Flucht erwachen, sanken seine Augen wieder zu. Zitat: "Nacht ward es über seine Seele, es war ihm, als stürze er in eine Kluft, stürze immerfort, aber am Ende des Sturzes wusste er nicht mehr, sein Bewusstsein war ausgehaucht." - Das Fallen, lässt auf innere Ausweglosigkeit deuten. Das Gewissen, welches uns von einer Sache abhalten möchte, die wir zwar gutheissen, aber nicht unserem wahren Naturell entspricht und uns schaden könnte. - Das Gewissen wehrt sich und möchte Kurt in sein Naturell zurückführen. Eine Andeutung, er solle das Morden und Plündern für Ruhm und Reichtum unterlassen, welches er sich in früheren Jahren angeeignet hat. Sein Leben, durch die Ansprüche seiner Mutter geprägt, niederlegen und mit seiner Familie ein Neues beginnen.


Der Engel:
Kurt hatte sich jetzt schon an das Leben zu Hause gewöhnt und gelernt es zu schätzen. Als er sich von seinem Fieber erholt hatte, nahmen die Ausflüge mit seinen Kindern zu. Er freute sich darüber, ihnen ein Vorbild zu sein. Mitten in einem dicht bewachsenen Walde Koppigens, zeigt Kurt seinen Schützlingen eine wunderschöne, stille Wasserstelle, wo das Wild bis anhin ungestört leben konnte. Dort liess Gotthelf einen Engel entstehen, welchen Kurt bat, diese Quelle zu schützen. Kein Blut von Tier und Mensch sollte hier mehr vergossen werden. Kein Fisch sollte hier mehr gefangen werden. Schütze er diese Quelle, so werde er und seine Familie vor Unheil bewahrt werden. Kurt schützte wie versprochen die Quelle und wurde zu einem angesehenen Gutsherr. - "Wieso ein Engel?", fragte ich mich. Ich muss sagen, dass ich das Symbol des Engels wie ein Zeichen Gottes verstehe, in Anbetracht, das Gotthelf ein Pfarrer war. Kurt wird dafür belohnt, dass er nicht mehr mordet.
Für mich passt dieser Engel nicht in diese Geschichte. Ich halte nicht viel von diesem Symbol.

 
 

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