Interpretation des Stückes
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Inhalt:
Luise liebt Ferdinand aus vollem Herzen, ahnt aber schon im ersten Akt, dass es wegen der Standesunterschiede Probleme geben wird
"...wenn die Schranken des Unterschiedes stürzen"
Ferdinand ist wahnsinnig verliebt (versucht alle Schranken zwischen den beiden niederzureißen)
"Lass auch Hindernisse wie Gebirge zwischen uns treten, ich will sie für Treppen nehmen und drüber hin in Luisens Arme fliegen"
Präsident nimmt die Beziehung nicht ernst (Ferdinand - Luise zur Befriedigung seiner sexuellen Triebe (beschimpft sie als eine Metze und eine Prostituierte)
"... und bezahle die Skortationsstrafe für seine Dirne"
Wurm (eigenes Interesse an Luise) sieht in Ferdinand einen Nebenbuhler
Zweckheirat (Machterweiterung, Präsidentenstelle bleibt in der Familie)
Ferdinand verachtet seinen Vater (Mord)
"...abscheulicher Vater"
Hinweiß auf gesellschaftliche Missstände:
1. Brillianten (Bezahlung waren 7000 Söldner)
2. Lady Milford ist eine adelige Waise (schottische Eltern - Mord)
Liebe ist für sie nur noch im Jenseits möglich und real
"Ich entsage ihn für dieses Leben. Dann, Mutter, wenn von uns abspringen all die verhasste Hülse des Standes - aber der Vater hat ja so oft gesagt, dass der Schmuck und die prächtigen Titel wohlfeil werden, wenn Gott kommt. Ich werde dann reich sein"
Luises Gründe gegen Ferdinands Liebe und vorgesehener Flucht:
1. Standesschranken
2. Religiosität (Gottgewollte Ordnung, denkt mehr an Ferdinand als an Gott)
3. Realität hat sie eingeholt - verzweifelt
4. Angst vor dem Fluch des Präsidenten
5. Achtung vor dem Gebot der Elternliebe (Mörder - Recht auf sein Kind) - "Du sollst Vater und Mutter ehren"
6. Ferdinand will den Präsidenten um sein Geld bringen - moralisch nicht vertretbar
"Ich stehe nicht mehr für meine kindlichen Pflichten. Wut und Verzweiflung seiner Mordtat erpressen. Der Sohn wird den Vater in die Hände des Henkers liefern"
7. Kann den Druck nicht mehr standhalten (Kindes = Vater, - Frauenliebe = Ferdinand)
In dem letzte Gespräch Ferdinands mit Herrn Miller, erkennt der Rachesüchtige, dass Luise das Liebste des Musikus ist.
Zerknirscht vor Reue bietet dem Stadtmusikanten all' sein Geld an
Als Luise von der vergifteten Limonade getrunken hat und den Tod vor Augen sieht, fühlt sie sich ihrem Eid entbunden und sagt, dass sie unschuldig stirbt
Zunächst gibt Ferdinand seinem Vater die Schuld an der Tragödie, sieht jedoch im Angesicht des Todes seine Schuld ein
Sprache:
Altertümliche Sprache
Versform gehalten
"Du Luise, und ich und die Liebe! - Liegt nicht in diesem Zirkel der ganze Himmel?
d.h. Ferdinand braucht nur Luise um glücklich zu sein, wobei "Himmel" als Symbol für das vollkommende Glück auf Erden steht
Erste Andeutung Ferdinands auf einen Nebenbuhler
"Oder brauchst du etwas Viertes dafür?" Metapher - Ausdruck für Ferdinands Eifersucht
"Haben wir an die Welt keine Forderung mehr, warum denn Beifall erbetteln?"
Der Präsidentensohn ist bereit, alles hinter sich zu lassen, um mit Luise glücklich zu werden
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