Der junge Werther, über dessen Herkunft der Text keinen Aufschluss bringt, fährt in eine kleine Stadt, um eine Erbschaft für seine Mutter zu ordnen. Dieser Aufenthalt gibt ihm auch die Möglichkeit, sich von seinen Erinnerungen an ein Mädchen aus seiner Heimatstadt, die er sehr mochte, zu befreien. Die Stadt selbst ist für ihn unangenehm, doch schon bald findet er Gefallen an der Natur ringsum. Er selbst spricht davon, dass er zu einem Maikäfer werden möchte, das wohl seine Liebe zur Natur deutlich unterstreicht. Bald schon findet er Interesse an einer Stadt, die sehr nahe liegt. Im Text heißt sie Wahlheim, doch der Originalname wurde geändert. Werther wird bald mit allen Leuten vertraut. Seine wahren Freunde, die er so mag, sind die Kinder. Er kann sich den ganzen Tag daran erfreuen, wie er ihnen bei ihren Taten zuschaut. Auf all seinen Unternehmen ist ein Band namens Homer sein ständiger Begleiter und auch sein Skizzenbuch für Zeichnungen in der Natur darf niemals fehlen. Dann, auf einem Ball, lernt er Lotte (Charlotte) kennen. Sie ist die Tochter des Amtmannes, die sich fürsorglich um ihre sechs jüngeren Geschwister kümmert, da ihre Mutter gestorben war. Werther beschreibt ein Gefühl von Liebe und Freude in seinen Briefen und möchte Lotte gar nicht mehr loslassen. Er begleitet sie überall hin, wo er nur kann. Doch Lotte ist schon einem anderen, Albert, versprochen mit dem sie schon verlobt ist. Albert ist zu der Zeit auf Reisen, doch als er zurückkommt, freundet sich Werther schnell mit ihm an. Wilhelm, Werthers Freund, rät ihm, Lotte zu verlassen, was er auch tat. Er fängt beim Minister an zu arbeiten, wo er mit einem Gesandten kommunizieren muss, der ihn sehr bedrückt. Als er bei einem Grafen zur Tafel eingeladen war, wo nur Adelige kamen, richteten sie schlecht über Werther, und das konnte er nicht ertragen. Werther bittet um seine Entlassung vom Hofe und wurde sogleich von einem Fürsten eingeladen, den Frühling bei ihm zu verbringen. Der Fürst wohnt nahe der Gegend, wo Werther aufwuchs, und so denkt er an
Ereignisse vergangener Tage. Beim Grafen angekommen, fängt er Werther sofort an zu schätzen. Werther jedoch fühlte sich beim Fürsten nicht wohl und beschließt, wieder zurück zu seiner Lotte zu kehren. Doch Lotte und Albert waren schon verheiratet. Werther fing Albert wegen seiner Liebe zu Lotte allmählich zu hassen an. Den letzten Teil des Romans unterbrechen immer wieder Texte eines Herausgebers, da nicht mehr viele Originaltexte vom Schluss übrig geblieben waren. Werther findet keinen anderen Weg, als Selbstmord zu begehen. Am vorletzten Tag besucht Werther noch einmal Lotte, um sich von ihr zu verabschieden. Durch die Lektüre Ossians, die er ihr vorliest, wurde alles noch verschlimmert. Am letzten Tag bittet er seinen Bediensteten, die Pistolen von Albert zu einer Reise auszuborgen. Die bekommt er auch. Werther geht mit einer Flasche Wein in sein Zimmer. Am nächsten Tag findet ihn sein Bediensteter tot am Teppich liegen. Werther hatte zwar nur ein Glas Wein getrunken, doch der Kopfschuss, den er sich selbst verpasste, war tödlich.
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