Es handelt sich hier um eine klassische Dreiecksgeschichte: Zwei Männer und eine Frau.
Die Ich-Erzählerin, deren Geliebter (Ivan) und ihr Mitbewohner Malina.
Die Vorgänge in diesem Roman werden in das Innere der Frau gelegt, Die Ich-Erzählerin analysiert ganz genau den eigenen seelischen Zustand und das Verhältnis zu Ivan ihrem Geliebten,
Die Erzählerin ist Schriftstellerin, die im 3. Wiener Bezirk wohnt. Ihr Geliebter, ein wesentlich jüngerer Mann ungarischer Herkunft, wohnt in der Nachbarschaft.
Der Roman ist in drei Kapitel unterteilt:
Das erste heißt: "Glücklich mit Ivan". Die Ich-Erzählerin trifft Ivan auf der Straße und geht noch am selben Tag (heute) eine Beziehung mit ihm ein. Von diesem Zeitpunkt/ Augenblick ist sie komplett von ihm abhängig von ihm und reduziert ihr Leben auf ihr "Ungargassenland" in dem sie und Ivan leben (Ich: Nr6, Ivan: Nr9) Sie (wie oben erwähnt: Schriftstellerin) beschränkt sich neben schriftstellerischer Tätigkeit, auf das Warten auf Ivan und Rauchen. Alles andere stellt eine Bedrohung für sie dar.
Ivan wirkt von ihrer Liebe nicht sehr angetan und erwidert diese auch nicht. Sein Verhalten kann eher mit einer Ablehnung gegenüber der Schriftstellerin bezeichnet werden. Ivans Interesse sich mit ihr zu treffen ist eher gering, meist fallen seine Besuche nur kurz aus, oft ist er zu müde. Sie gehen selten weg, nur Telefonieren und Schachspielen kommt in einer Regelmäßigkeit vor. Zitat für sein Desinteresse: "Ich liebe niemand. Die Kinder selbstverständlich ja, aber sonst niemand."
Je mehr sich Ivan zurückzieht desto stärker wachsen die Angstgefühle der Frau.
Im zweiten Kapitel, "Der dritte Mann", erweist sich Malina als hilfsbereiter und verständnisvoller Gesprächspartner. Er versucht in das emotional verwirrte Leben wieder ein wenig Ordnung zu schaffen. Seine Äußerungen sind knapp, präzise und sollen Erleichterung der Situation erreichen. Mit Malina taucht im Roman erstmals ein art Dialog auf. Doch Malina unterbricht ihre Gedanken oft, es ist einem Verhör gleich. Er sagt ihr sie solle selber denken, richtig denken und es dann sagen.
Im weiten Kapitel werden die Träume der Ich-Erzählerin sehr explizit dargestellt, sie leidet konsequent an Todesängsten und Todesarten. (Bildliche Beschreibung) In den Träumen sucht sie vorwiegend Orte des Grauens auf z.B.: eine Gaskammer wird detailliert beschrieben. Auch Familie und Sexualität zählen zu diesen Orten. Es kommt ein vielschichtiger und undurchsichtiger Konflikt mit dem Vater zum Vorschein. (→ machtvoller Herrscher). Mutter, Schwester und die Geliebte vom Vater werden nur am Rande dargestellt/erwähnt. Es wird eine Reihe von Demütigungen, Misshandlungen und Quälereien angeführt, die keinerlei Begründung bedürfen.
Ihr Vater ist quasi mit Ivans Herrschaft über die Ich-Erzählerin ident. (die Welt bedeutet für sie einen "Mordschauplatz")
Im dritten Teil "Von letzten Dingen" beschreibt sie Malina als idealen Partner, der alles verstehende Bruder, der ideale Liebhaber, das überlegene, denkende Ich. Sie macht Versuche Malina Geschichten zu erzählen. Z.B. ihren Hang zu Bauarbeitern und Briefträgern, Ansichten über Männer im Allgemeinen und diese Geschichten die Malina im Gegensatz zu Ivan versteht, werden aber als Märchen/Erfundenes deklariert. Dadurch verliert sie die Lust am Erzählen. Die dominante Vaterfigur und alle dazugehörigen Erinnerungen werden in diesem Kapitel nicht mehr dargestellt. Auch Ivan wird zu einer dürftig erwähnten Randfigur.
Die Ich-Erzählerin verzweifelt so sehr, dass sie unfähig wird die Wahrheit in Sprache zu übermitteln oder Erinnerungen und Erzählungen zu verknüpfen.
Mehr und mehr beginnt Malina die Spuren der Existenz zu verwischen. Er zerstört die Werke der Schriftstellerin und beseitigt diese.
Auch verleugnet er seine frühere Mitbewohnerin am Telefon.
(S.354/Abs:2) Nach dem Satz: "Ich habe in Ivan gelebt und sterbe in Malina, endet die Existenz der Ich-Erzählerin. Nur noch Malina ist Objekt des Geschehens.
Dann läutet das Telefon, Ivan ruft an, doch Malina bestreitet dass hier eine Frau wohnt. Die Ich-Erzählerin ist nicht mehr Handlungsfähig. Der letzte Satz lautet: Es war Mord.
Ich nehme an sie ist in ihrem Wahn an Liebeskummer gestorben (Schlaftabletten).
Obwohl Malina als reale Person präsentiert wird, kommt immer mehr die Anspielung, dass es sich doch um ein und dieselbe Person mit der Ich-Erzählerin handelt.
(S.105/Abs:3) "Ich will Ivan nicht in die Irre führen, aber für ihn wird nie sichtbar, dass ich doppelt bin. Ich bin auch Malinas Geschöpf."
Textgestaltung
Malina ist ein in 3 Kapitel gegliederter Roman der keine eigentliche Handlung hat sondern aus inneren Monologen und skizzenhaften Berichten besteht. Durch den subjektiven Erzähler, erhält er Tagebuchcharakter. Der Roman hat keinen chronologischen Ablauf. Ist aus der Ich-Perspektive geschrieben.
Der Roman ist streckenweise extrem langweilig aufgrund keiner wirklichen Handlung. Später wenn man sich dann mit dem eigentlichen Inhalt versucht zu beschäftigen wird es etwas interessanter, ansonsten ist das Buch nur an wirkliche Bachmannfans zu empfehlen und ich gehöre mit Sicherheit nicht dazu.
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