Das Buch handelt von einem Gefangenen in einem russischen Straflager. Er wurde wegen Spionage zu 10 Jahren Arbeitshaft in Sibirien verurteilt, weil er im 2. Weltkrieg in Gefangenschaft geraten war und fliehen konnte. Man verdächtigte ihn, mit den Deutschen zusammengearbeitet zu haben und dann mit einem Spionageauftrag entlassen worden zu sein. Dieser Verdacht führte bei fast allen entflohenen Kriegsgefangenen zu einer Verurteilung.
Iwan Denissowitsch schildert das Leben in einem Straflager. Um 4 Uhr früh wird er geweckt und hat dann eine halbe Stunde für sich. Um 5 Uhr beginnt der Weg zur Arbeit. Es hat -27 °C. Erst bei einer Temperatur von unter -40 °C darf das Lager nicht verlassen werden, aber auch innerhalb fände sich genug Arbeit.
Iwans Arbeitsgruppe muß eine Mauer hochziehen. Sie arbeiten bis zum Umfallen, um nicht zu erfrieren und können schließlich zum \"Mittagessen\" gehen. Es gibt eine kleine Tasse heißen Wassers mit einigen faulen und fast bis auf die Gräten abgenagten Fischstückchen. Iwan kann sich durch eine List eine zweite Tasse besorgen.
Danach arbeiten sie weiter. Iwan geht in seiner Arbeit voll auf; im traurigen Lageralltag tut es gut, zu sehen was man kann. Selbst als das Zeichen zum Aufhören kommt, möchte er noch sein Werk fertigstellen. Beim Heimkehren kann er ein Stück Draht hineinschmuggeln und beim \"Abendessen\" - es gibt dasselbe wie zu Mittag - schafft er es durch einen Dienst an einem höhergestellten Gefangenen, wieder eine zweite Tasse zu ergattern. Schließlich tut er diesem noch einen Gefallen, aber - im Lager kaum denkbar - ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Aber er erhält zum Dank eine Scheibe Wurst - ein Segen für den Hungrigen.
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