Albert Bitzius, sein eigentlicher Name wurde am 4.10 1797 in Murten geboren. Gotthelf stammte aus einer alten Berner Beamten- und Pfarrersfamilie. Nach Besuch des dortigen Gymnasiums ( 1812 - 1814 ) erhielt er eine theologische Ausbildung auf der Berner Akademie ( bis 1820 ). 1821 verbrachte er ein Semester in Göttingen und machte anschließend eine Reise durch Norddeutschland - seine einzige Auslandserfahrung. Danach war er zunächst Vikar beim Vater in Utzendorf, dann in Herzogenbuchsee/ Kt Bern. Der Eintritt ins geistliche Amt ist zeitgleich der Beginn einer starken pädagogischen Tätigkeit, besonders auf dem Gebiet der Schulbetreuung und Lehrerausbildung, wobei sich Gotthelf, der sich politisch am liberalen ( nicht radikalen ) Flügel anlehnte, bald im Streit mit den Behörden verwickelte. 1824 wurde er als Vikar an die Kirche zum Hl. Geist in Bern berufen, 1831 auf die gleiche Stelle in Lützelflüh im Emmental, wo er ab 1832 als Pfarrer tätig war. 1833 heiratet er und hat mit Henriette Zehner 3 Kinder.
Durch die Verfassung von 1831, die für Geistliche das Verbot polit. Betätigung aussprach, wurde seinem Engagement ein jähes Ende gesetzt. Als eine Art Kompensation war Gotthelf zunächst auf der Ebene des Erziehungs- und Armenwesens energisch bemüht, die allg. Volksschule durchzusetzen; als großes Vorbild wirkte Pestalozzi. In die Zeit nach 1834 fallen seine schriftstellerischen Anfänge. 1841 -1844 übernahm er die Redaktion des "Neuen Berner Kalenders". Nach seiner Amtsenthebung 1845 als Schulkommissar 1845 infolge seiner Kritik am Staat wurde Gotthelf immer mehr zu einem unbequemeren Zeitgenossen; in seinen späteren Werken ist ein satirischer Grundton unüberhörbar.
Jeremias Gotthelf stirbt am 22.10.1854 in Lützelflüh.
In der Schweiz wird Gotthelf auch heute noch sehr verehrt, so wurde zu seinem 200. Geburtstag vor zwei Jahren eine Gedenkmünze herausgebracht.
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