In meinen Essay werde ich das Zitat von Immanuel Kant diskutieren welches lautet: "Denken ist Reden mit sich selbst. Denken ist die Erkenntnis durch Begriffe".
Aus dem Zitat lässt sich erkennen, dass Kant zwei Möglichkeiten des Denkens sieht. Einmal das man nachdenkt und dabei in dem Gedanken mit sich selbst redet oder aber auch, dass man durch das Verstehen und Erläutern vieler Begriffe zu seiner eigenen Erkenntnis zu einem bestimmten Thema gelangt.
Aber was bedeutet eigentlich Erkenntnis? In vielen Büchern findet man folgende Definition, dass unter Erkenntnis der Erkennensprozess selbst sowie das Ergebnis dieses Prozesses verstanden wird. Also ist die Erkenntnis das Ergebnis eines Prozesses, der im Kopf abläuft.
Aber gibt es denn die richtige Erkenntnis zu einem Thema? Das ist eine wichtige Frage, denn jeder gelangt zu einer Erkenntnis, durch das ausprobieren und nachdenken über ein Thema. Man kann jedoch nicht wissen, ob eine weitere Person ebenfalls zu dem selben Ergebnis gelangt wie man selbst. Also gibt es nur die richtige Erkenntnis für sich selbst, aber ob diese Erkenntnis auch die richtige für andere ist, das ist fraglich und lässt sich oftmals bestreiten. Deshalb sollte man sich verschiedene Ergebnisse der Erkenntnisse anhören und dann schlussfolgern, ob die eigene gewonnene Erkenntnis allgemein zutrefflich und auch inhaltlich korrekt ist.
Warum ist "Denken Reden mit sich selbst"? Wenn man nachdenkt um zu einem Ergebnis zu gelangen, so wird nach verschiedenen Möglichkeiten der Antwort in den Gedanken gesucht. Man sammelt im Kopf verschiedene Ideen für einen möglichen Lösungsweg um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Man redet im Gedanken mit sich selbst und versucht die Frage von verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten und zu diskutieren. Durch diese Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven ergeben sich Begriffe, die in den Gedanken vorkommen. So kann man durch das Nachdenken, sozusagen durch das Reden mit sich selbst auf konkrete Ergebnisse und Schlussfolgerungen gelangen. Wenn man die Begriffe noch exakt definiert und diese Definition versteht, so ist es möglich zu der Erkenntnis zu gelangen, die möglicherweise zutrefflich und somit richtig ist.
Man sollte jedoch nicht behaupten, dass die eigene gewonnene Erkenntnis die Richtige und für alle Menschen zutreffliche Erkenntnis ist, denn eine Erkenntnis zu gewinnen hängt auch von der Person ab, die diese gewinnt. Da es verschiedene Charaktere gibt und somit auch verschiedene Auffassungen, ist es unmöglich eine Erkenntnis auf jeden zu übertragen. Eine Erkenntnis wird von jedem selbst gewonnen. Darauf würde das Zitat passen "Nichts kommt von außen, alles kommt von innen" (der Verfasser dieses Zitats war nicht mit angegeben). Denn seine wirkliche Erkenntnis erlangt man durch sich selbst, durch sein inneres, und nicht durch andere.
Viele finden ihre Ergebnisse in der Religion oder im Glauben, andere wiederum in anderen Dingen, wie die Hilfe ihrer Erkenntnis aus Büchern, anderer Meinungen, in der Politik oder aus anderen Lebensbereichen, Erfahrungen, gelernten oder gelehrten, durch eigene Erinnerungen oder durch das Nachdenken an eine bestimmte Situation. Man kann nach verschiedenen Ergebnissen und Erkenntnissen suchen, aber man wird feststellen, dass es nicht auf jede Frage eine Antwort gibt. Zum Beispiel auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Jeder fragt sich dies einmal, aber eine eindeutige Antwort auf diese Frage, gibt es diese überhaupt? Vielleicht liegt der Sinn des Lebens ja darin, nach einem Sinn zu suchen. Man kann nicht behaupten, dass das völlig richtig ist oder überhaupt stimmt, denn jeder hat dazu eine Meinung, welche aus Erkenntnissen gewonnen wird.
Jeder sollte die Erkenntnis für sich selbst erkennen und seine Gedanken, nicht die der Anderen nutzen, um zu einer vorgegebenen Erkenntnis zu gelangen, sondern eine eigene Erkenntnis aus eigenen, gewonnenen Erfahrung und eigenen Meinung zu ziehen.
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