Igor Strawinsky wuchs als Drittgeborener unter 4 Brüdern heran. Er wurde streng orthodox, ist aber in einer künstlerisch und politisch liberalen Umwelt aufgewachsen. Er studierte Jus an der Uni St.Petersburg. Sein Vater war Bassist in der kaiserlichen Oper in St. Petersburg.
Seit seinem 9. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht. Daneben studierte er auch Harmonielehre und Kontrapunkt. Seit seinem 13. Lebensjahr versuchte er sich an Klavierarrangements von Opern und Balletten. Nach dem Tod seines Vaters erteilte ihm Nikolai Rimsky-Korsakow der von nun an auch Strawinskys. Vatervigur war, Privatunterricht in Werkanalyse und Instrumentation.
Nach Abschluß seines Jus-Studiums verlobte sich Str. mit Jekaterina Gabrielowna Nossjenko, seiner um ein Jahr älteren Cousine. Im Jänner 1906 lies sich das Paar entgegen dem Verbot von "Mischehen" in St. Petersburg trauen. Nach der Geburt des 1. Sohnes Fjodor übersiedelte die Jungfamilie nach Ustilug in die Westurkaine, wo 1908 Ludmilla, die 1. der beiden Töchter Str.s. geboren wurde. Er schloss sich dem Kreis um den Ballettimpresario S. Diaghilew an. Diaghilew der seit 1907 Manager der "Saisons Russes" in Paris war, beauftragte Str. 1909 mit Orchester-Arrangements für den Tänzer Waclaw Nijinsky. In Frankreich hatte Strawinsky gut Beziehungen zu bekannten Künstlern: J. Cocteau, P Picasso, I. Rubinstein.
1914 sah Str. für knapp 50 Jahre die russische Heimat zum letzten Mal. Es begann eine Zeit des fortwährenden Exils. Bis 1920 lebte er vorallem in der Schweiz, wo "Le sacre du printemps" zum Großteil entstand. Im Jahre 1934 (52J.) wurde er französischer Staatsbürger. Nach dem Tod seiner Frau (1939) heiratete er Vera de Bosset. Im Jahr 1945 erhielt er mit Ihr die US-Staatsbürgerschaft und ließ sich in Hollywood nieder. Von finanziellen Sorgen befreit konnte er sich gänzlich dem Komponieren und Dirigieren widmen. Im Jahre 1962 (80J.) kehrte Str. in seine russische Heimat zurück, wurde triumphal gefeiert und gab erfolgreiche Konzerte in Moskau und St. Petersburg.
Am 6.4.1971 (88 J.) verstarb er in New York und wurde auf einer Insel nahe bei Venedig beigesetzt.
Str.s Schaffen lässt sich in 3 Perioden unterteilen:
1. die russische Periode, die bis zum Ende des 1. Weltkrieges dauerte;
2. die klassizistische Periode, die etwa von 1920 bis 1950 andauerte;
3. die Altersperiode, in der sich Str. mit dem Problemen der Reihenkompositionen befasste, von diatonischen Reihenbildungen bis zur chromatischen Zwölftonreihe.
Zitat: "Komponieren bedeutet für mich, eine gewisse Zahl von Tönen nach gewissen Intervallbeziehungen in Ordnung zu bringen".
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