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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

,,ich halte die vernunft für unzulänglich?


1. Drama
2. Liebe

Kann man die Vernunft ablehnen? Diese Frage war für mich die harteste Knacknuss während meiner Arbeit an diesem Theaterstück. Immer wieder verwirrte mich die Verachtung, die die Kleriker der Vernunft entgeger¬brachten und wie die dabei offenkundigen Widersprüche sie im Normalfall kalt liessen. Mit grösster Selbstver¬ständlichkeit wurden Aussagen gemacht, die für mich lange schlicht nicht nachvollziehbar waren.
Als ich die ablehnende Haltung der Vernunft gegenüber, die ich doch nie wirklich verstand, während des gamzen Buches immer wieder antraf kam in mir allmählich Unmut auf. Die Kleriker wiederholten ihre Ablehnung der Vernunft immer und immer wieder und ich dachte, ich hätte langsam begriffen, in welchem Rahmen diese Leute dachten. Warum also die wiederholten Aussagen, die kaum je eine neue Seite der Denkweise der Kirche zeigten? Was war für Brecht so entscheidend an diesen Sätzen, dass er ihnen im Vergleich zu Galileis Aussagen so viel Platz einräumte? Ich fand die Kleriker langweilig, weil sie immer etwa dasselbe erzählten. Galileis hochaktuelle Aussagen dagegen kamen für mich eher zu kurz, das Wesentlichste ist auf wenigen Seiten und sehr ,,konzentriert\" in Galileis Selbsturteil zusammengefasst (ca. S.121-127). Diese Seiten waren hochanspruchsvoll und ich habe den Eindruck, dort vieles nicht verständen zu haben.
Sehr überzeugt hingegen hat mich Galileis Experiment mit Frau Sarti, das den fundamentalen Stellenwert der Vernunft im Alltag jedes Menschens zeigt (vgl. S.35/36).
Warum vergewaltigen die Kleriker zu Galileis Zeiten ihre Vernunft, um ihren Glauben zu behalten, wo sie sich doch bei alltäglichen Dingen auf die Vernunft verlassen? Sicher, um sich ihren Lebenssinn innerhalb ihres Glaubens zu erhalten. Aber opfern sie nicht mit der Vernunft gleichzeitig einen Teil ihrer selbst? Bemerkenswert ist ja, dass sie ihren Glauben und die alltägliche Welt nicht trennen. Ich hätte keine Mühe mit der Auffassung, dass sich der Glaube nie (mit der Vernunft) überprüfen liesse, dass dies eine Welt für sich sei. So lassen sich Glaube und Vernunft trennen. Doch eben diese Trennung gibt es hier nicht. Was geglaubt wird (z.B. die Sphären, Jupiter hat keine Monde) muss Wirklichkeit sein, und gleichzeitig wird die Wirklichkeit, z.B. im Alltag, immer mit der Instanz ,,Vernunft\" beurteilt und bearbeitet (analog zu Galileis Experiment mit Frau Sarti, S.35/36). Salopp gesagt, überschneiden sich die Kompetenzbereiche von Vernunft und Glaube.

 
 

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