Die Schwestern Ruth und Lea leben seit ihrer Kindheit zusammen. Ihre Kindheit verbringen sie in der damals österreichischen Stadt Brünn. Ruth ist die ältere, schlauere, ist aber zurückhaltend und wirkt ,langweilig'. Lea bleibt in der Schule sitzen, hat dafür aber mehr Ausstrahlung und kann, im Gegensatz zu Ruth, tanzen. Diese Unterschiede führen manchmal zu Auseinandersetzungen, zu Haß, manchmal sind ihre Unterschiede von Vorteil und sie ergänzen sich. Der historische Kontext spielt in dem Buch eine wichtige Rolle.
Die beiden Schwestern erleben das österreichische Brünn, was mit der Gründung der Tschechoslowakei tschechoslowakisch wird und verlieren somit einen Teil ihrer Identität. Später im Zweiten Weltkrieg leben sie eine Zeit lang getrennt, treffen sich jedoch in Westdeutschland, in Schwaben, wieder. Dort leben sie vierzig Jahre lang, versuchend, ihre Kindheit und ihre Identität aufzuarbeiten. Peter Härtling wechselt in jedem Kapitel die Zeit zwischen der Kindheit der beiden Schwestern und ihrem Lebensabend. Manchmal ist es einem beim Lesen gar nicht bewußt, in welcher Zeit man sich befindet, da Härtling die Übergänge der Kapitel sprachlich fast unsichtbar macht.
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