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deutsch artikel (Interpretation und charakterisierung)

"emilia galotti" von g. e. lessing - interpretation:


1. Drama
2. Liebe

Meiner Meinung nach liegt der Themenschwerpunkt darin, dass Lessing die Unterschiede der Klassen aufzeigen wollte.
Auf der einen Seite steht der Prinz und sein Hof. Hettore ist es gewohnt, alles zu bekommen, was er will und dass andere das tun, was er sagt. Auch in der "Liebe" ist es bisher nicht anders abgelaufen. Aber auf einmal sieht er Emilia Galotti und verliebt sich in sie. Er ist bereit, jeden Preis für sie zu zahlen, denn plötzlich sieht er einen Sinn in seinem Leben. Als er jedoch erfährt, dass Emilia nichts dergleichen für ihn empfindet und sogar des Prinzen Gegners Frau werden wird, sieht er sich wieder verloren und keinen Grund mehr weiterzuleben.
Vielleicht reizt ihn aber auch nur das Abenteuer, ein Verhältnis mit einer Nichtadeligen zu beginnen, denn er soll ja eigentlich eine so genannte Konvenienzehe mit der Prinzessin von Massa eingehen, was er offensichtlich nicht will: "Mein Herz wird das Opfer eines elenden Staatsinteresses" (S.12, Z.22f).
Um den Klassenunterschied noch mehr hervorzuheben, lässt Lessing Hettore kein Staatsoberhaupt sein, zu dem das Volk emporblickt oder das besonders beliebt ist. Es mag vielleicht daran liegen, dass der Prinz seine Macht schon zu oft zu deutlich hat werden lassen oder dass er nicht alle Bittschriften oder Klagen berücksichtigen kann, die er von seinen Untertanen geschickt bekommt, die denken, dass der Prinz so viel Geld hat. Doch er ist der Meinung, dass er auf keinen Fall zu beneiden ist: "[...] nichts als Bittschriften! [...] und man beneidet uns noch" (S.5, Z.5f).
Auf der anderen Seite gibt es da den bürgerlichen bzw. niederadeligen Stand mit Emilia und deren Eltern bzw. dem Grafen Appiani. Sie werden als grundehrlich und folgsam dargestellt. Besonders Emilia nimmt die Rolle der braven, religiösen und keuschen Tochter ein, die niemandem ein Haar krümmen könnte und nie etwas Schlechtes denkt, was in meinen Augen etwas übertrieben ist. Ihr Vater und der Graf dagegen behalten zwar in der Öffentlichkeit Haltung und Höflichkeit, aber hinter dem Rücken des Prinzen schimpfen sie über ihn und wünschen ihm nur das Schlechteste.
Mehr oder weniger betreibt Lessing in dem Drama eine Schwarz-Weiß-Malerei, d.h. eine Front wird als gut, die andere als böse dargestellt. Außerdem will er sich von der starren Nachahmung der Franzosen entfernen und nimmt mehr Shakespeare als Beispiel.

 
 

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