Im Laufe der Epochen hat sich die Form der Stadtgedichte sehr verändert. Während in den früheren Epochen wie etwa Mittelalter bis Romantik und Klassik (Bsp.: Friederich Hölderins "Heidelberg") Gedichte über Städte eher als Landschaftsbeschreibungen gesehen werden können bzw. die Städte nur der Ort eines Geschehnisses waren. Auch die realistischen Dichter widmeten sich den Städten eher in Form einer Naturbeschreibung wenn auch mit subjektiven Elementen (Bsp.: Storms "Die Stadt").
In Frankreich trat dann, vor allem auf dem Boden der imperialen Weltstadt Paris, in Charles Baudelaires und Emile Zolas Tagen zum ersten Mal das Phänomen der Großstadtlyrik auf. Diese war allerdings geprägt vom Symbolismus, der Décadence und dem Fin de siècle. Nach dem Krieg in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Deutschland ein literarisch vergleichbares Phänomen. Im Gegensatz zur französischen Großstadtlyrik war die neue Deutsche anfangs eine naturalistische Stadtlyrik.
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