Die Handlung von Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame" spielt in der fiktiven Kleinstadt Güllen an der deutsch-schweizerischen Grenze. Eine solche Standortbestimmung lassen die dort gängigen Zugverbindungen zu, insbesondere der "Börsianer" (Zürich-Hamburg), der "Rasende Roland" (Venedig-Stockholm) und die "Gudrun" (Hamburg Neapel) und die Tatsache, daß Dürrenmatt Schweizer war und viele Handlungen in seinem Heimatland ansiedelte. Nach Dürrenmatts eigenem Anhang liegt Güllen zwischen Kaffingen und Kalberstadt, Orte, deren reale Existenz ebenfalls nicht nachgewiesen werden kann, was anhand der Namensgebung wohl auch überflüssig ist. Im Verlauf des Dramas wird Güllen genauer beschrieben und als für den Gang der Handlung wichtig werden die Petersche Scheune, der Konradsweilerwald, das Gasthaus "Zum Goldenen Apostel" und das Güllener Münster genannt. Desweiteren besitzt Güllen einst blühende Industrien, die mittlerweile allerdings völlig verarmt sind: die Wagnerwerke, Bockmann und die Platz-an-der-Sonne-Hütte. Nach Dürrenmatts eigener Aussage liegt die Einwohnerzahl bei 5056 Einwohnern.
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